Russische Invasion: Bilder vom Leid und Chaos in der Ukraine
Russische Panzerfahrzeuge fahren im Konvoi über eine Autobahn auf der Krim. Tage bevor die Invasion richtig begann, hatten sich nach Schätzungen bereits 100.000 russische Truppen nahe der ukrainischen Grenze versammelt. Diesen Vorgang, der international scharf kritisiert worden war, stritt Moskau jedoch ab.
Die ukrainische Hauptstadt Kiew versinkt am 24. Februar 2022 im Chaos, nachdem ihre Bewohner vor Sonnenaufgang von Explosionen hochgeschreckt wurden. In der zweitgrößten Stadt des Landes, Charkiw, die im Nordosten an Russland grenzt, zeigt sich das gleiche Bild: Den ganzen Tag über blockieren Autos die Straßen, weil die Menschen verzweifelt versuchen, aus der unter Beschuss stehenden Stadt zu fliehen. Tausende suchen Schutz in U-Bahn-Stationen, Flüchtlinge machen sich mit Rucksäcken auf den Weg zu den Grenzübergängen.
Die Invasion, die Moskau als „militärische Spezialoperation“ bezeichnet, ist laut führenden Politikern die größte Bedrohung für den Frieden in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.
Soldaten der russischen Armee besteigen auf dem Bahnhof von Sewastopol auf der Krim im Anschluss an eine Abschiedszeremonie einen Zug. Tausende russische Streitkräfte sind im Zuge der Invasion der Ukraine zu Land, in der Luft und zu Wasser im Einsatz.
Zivilisten nehmen in dem westukrainischen Dorf Syurte an einer Militärübung der Bewegung der Veteranen von Transkarpatien teil. Während die Ostukraine starke Verbindungen zu Russland hat, strebt der Westen eine Annäherung an die NATO-Staaten an.
Russische Panzerfahrzeuge fahren im Konvoi über eine Autobahn auf der Krim. Tage bevor die Invasion richtig begann, hatten sich nach Schätzungen bereits 100.000 russische Truppen nahe der ukrainischen Grenze versammelt. Diesen Vorgang, der international scharf kritisiert worden war, stritt Moskau jedoch ab.
Ukrainische Soldaten halten sich am Tag vor dem Einmarsch der russischen Truppen nördlich von Donezk auf. Die „Volksrepublik“ Donezk liegt auf ukrainischem Gebiet, Russland und seine Verbündeten haben jedoch kurz vor Beginn des Angriffskriegs ihre Unabhängigkeit anerkannt.
Ein Soldat der russischen Armee feuert Ende Januar 2022 während einer Übung im Kuzminsky-Gebirge im Süden Russlands eine Haubitze ab.
Über einem Luftverteidigungsstützpunkt in Mariupol, Ukraine, steigt am 24. Februar 2022 nach einem russischen Angriff Rauch auf. Vor Tagesanbruch waren in den größten Städten der Ukraine laute Explosionen zu hören. Führenden Weltpolitiker verurteilten die beginnende russischen Invasion sofort aufs Schärfste.
Der russische Präsident Wladimir Putin begründet den Angriff mit dem Ziel der „Demilitarisierung“ der Ukraine, doch Analysten und Historikern zufolge ist es die Angst vor einer Anbindung der Ukraine mit dem Westen und einem möglichen Beitritt zur NATO, die ihn antreibt.
Russland und die Ukraine haben eine mehr als tausendjährige gemeinsame Geschichte, die von Krieg, Hunger und Identitätspolitik geprägt ist. Europäische Kriege haben die beiden Nationen in den vergangenen Jahrhunderten mehrmals getrennt und vereint. Im von Revolutionen geprägten 20. Jahrhundert erlebte die Ukraine zunächst einen kurzen Moment der Unabhängigkeit, der jedoch schnell vorbei war, als das Land im Jahr 1922 Teil der damaligen Sowjetunion wurde.
Als diese im Jahr 1991 zusammenbrach, unterzeichneten Russland, die USA und Großbritannien ein Abkommen zum Schutz der Souveränität der Ukraine. Dessen ungeachtet erhebt der Wladimir Putin Anspruch auf die Ukraine als Teil Russlands.
Nicht identifizierte Soldaten, bei denen es sich vermutlich um Mitglieder der russischen Armee handelt, stehen in der Nähe eines ukrainischen Marinestützpunkts vor einer Reihe Militärfahrzeugen. In den Wochen vor der Invasion waren alle ukrainischen Militärbasen auf der Krim in dieser Weise blockiert worden.
Menschen versuchen am 24. Februar 2022 in Bussen und Zügen aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu fliehen. Vor Tagesanbruch hatte Russland in mehreren Teilen der Ukraine Angriffe auf Städte und militärische Stützpunkte gestartet.
In diesem Video, das der Pressedienst des russischen Präsidenten veröffentlicht hat, wendet sich Wladimir Putin von Moskau aus an die russische Nation. Er weist internationale Kritik und Sanktionen zurück und droht, dass jeder Versuch einer Einmischung durch andere Länder in den Krieg zu „Konsequenzen führen würde, die Sie noch nie gesehen haben".
Pro-russische Aktivisten feiern auf den Straßen des von Separatisten kontrollierten Donezk, nachdem Putin per Dekret die Unabhängigkeit der zwei ostukrainischen „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk anerkannt hat.
Als sich zu Beginn des Jahres 2022 die Gefahr einer russischen Invasion in der Ukraine andeutete, zog dies weltweit kleine Proteste im Bemühen um Frieden nach sich. Auf diesem Bild aus dem Januar 2022 schwenkt ein Junge während einer Kundgebung in der Nähe der kanadischen Niagarafälle eine ukrainische Flagge.
Als sich am 24. Februar 2022 die Nachricht von dem Angriff auf die Ukraine über die Welt verbreitet, versammeln sich pro-ukrainische Demonstranten vor dem russischen Konsulat in Istanbul, Türkei, um gegen Putin und seine Militäroperation zu protestieren.
Zwischen den Separatisten-Gebieten und ethnischen Bündnissen der Ostukraine, die starke Verbindungen zu Russland hat, und dem Westen des Landes, der sich mit Europa und den USA verbündet hat, verlaufen tiefe Gräben. Kurz nach der Annexion der Krim im Jahr 2014 erklärte Putin die ukrainischen Hauptstadt Kiew zur „Mutter der russischen Städte“. In einer kürzlich gehaltenen Rede sprach er der Ukraine die Unabhängigkeit ab und erklärte sie zum Teil der „Geschichte, Kultur und des spirituellen Raums“ Russlands.
Kommt es zu einer kompletten Invasion der Ukraine, wäre dies der größte Landkrieg in Europa seit dem Jahr 1945. „Wir haben seit dem Zweiten Weltkrieg kein Geschehen wie dieses zwischen zwei Nationalstaaten erlebt“, zitiert die Washington Post einen hochrangigen US-Verteidigungsbeamten.
Die NATO hat Pläne, Truppen in den Osten zu entsenden, und sieht sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Kämpfe nicht auf ihre Mitgliedsländer übergreifen. An den Grenzen von Nationen wie Litauen, das an Belarus grenzt, und in der russischen Provinz Kaliningrad, die zwischen Litauen und Polen liegt, haben sich bereits Truppen in Stellung gebracht.
Ein ukrainischer Soldat an der Front in der Stadt Awdijiwka auf dem Gebiet von Donezk.
Der Sarg von Kapitän Anton Olegovich Sidorov wird in die Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit in Kiew, Ukraine, getragen. Er war eines der ersten Opfer des eskalierenden Konflikts: Seinen Tod, der von der ukrainischen Armee am 19. Februar gemeldet wurde, sollen pro-russische Separatisten in der Ostukraine herbeigeführt haben.
Mit der Hilfe US-amerikanischer Truppen bereitet Polen sich auf die Aufnahme der ukrainischen Flüchtlinge vor, die derzeit die Grenze überqueren. Offiziellen Schätzungen zufolge könnten etwa eine Million Menschen in dem Land Zuflucht suchen. Während die Welt sich im Schockzustand befindet, fallen in den USA, Europa und Asien die Aktienkurse.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Morgen nach den ersten Angriffen bei einer Pressekonferenz im Brüsseler Hauptquartier: „Russland hat die Ukraine angegriffen. Der Frieden auf unserem Kontinent ist erschüttert.“
Nach den Angriffen durch die russische Armee am 24. Februar 2022 entstehen den Straßen Kiews kilometerlange Staus, weil Tausende gleichzeitig versuchen, aus der Stadt zu fliehen.
Eine Frau und ein Kind blicken am 24. Februar 2022 durch die beschlagenen Fenster eines Busses, mit dem sie die ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk verlassen wollen. Experten befürchten, dass der Krieg in der Ukraine unzählige Todesopfer und eine Flüchtlingskrise mit weltweiten Auswirkungen mit sich bringen könnte.
Dieser Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.