
Ein zotteliger Dschelada blickt über das Guassa-Plateau im Hochland von Äthiopien. Hier haben Hunderte Exemplare der einzigen grasfressenden Affenart der Welt überlebt. Die Vegetation wird in Guassa seit Jahrhunderten von Einheimischen geschützt – und damit auch die Lebensgrundlage der Primaten.
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostMit einem Jungtier auf dem Rücken (von dem hier nur der Schwanz zu sehen ist) springt ein Weibchen über einen kleinen Wasserlauf. Heute gibt es Dscheladas nur in Äthiopien. Vor Millionen Jahren lebten Vertreter der Gattung Theropithecus überall zwischen Südafrika, Südeuropa und Indien.
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostDie Männchen nutzen ihre mächtigen Eckzähne nicht etwa zur Jagd, sondern um Rivalen zu imponieren und um sich gegen Raubtiere zu verteidigen. Anders als andere Primaten besitzen Dscheladas Backenzähne, mit denen sie das Gras zerkauen.
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostAdmassu Getaneh, ein ehemaliger Soldat, bewacht das Naturschutzgebiet. Er verfolgt Grasdiebe und Bauern, die ihr Vieh dort illegal weiden lassen. Für die Affen interessiert er sich kaum. Und ist doch entscheidend für ihr Überleben
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostGeschlechtsreife Dschelada-Männchen tragen ihre wallende Haarmähne wie einen Umhang um die Schultern. Forscher vermuten, dass die Mähne ebenso wie der rote Brustfleck Paarungsbereitschaft signalisiert
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostDurch die gegenseitige Fellpflege stärken die Affen soziale Bindungen und bauen Stress ab.
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostBeim spielerischen Raufen in der Gruppe stärken die heranwachsenden Dscheladas ihre Kräfte und testen zugleich ihre Grenzen aus.
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostDie Kleinsten bleiben die meiste Zeit nah bei der Mutter: Sie reiten auf ihrem Rücken, verstecken sich bei ihr vor größeren Affen oder finden Zuflucht an ihrer Brust
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostDiese Dscheladas wärmen einander. Vermutlich ist ihnen kalt, weil die Energiereserven in ihrem Körper schwinden. Es ist eine mühsame Aufgabe, mit dem Fressen von Gräsern und Kräutern ausreichend Kalorien aufzunehmen. Die meiste Zeit sitzen die Tiere auf dem Po, damit sie die Hände zum Graspflücken frei haben.
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostDscheladas sind gesellige Tiere, doch eine Geburt ist eine einsame Angelegenheit. Die Weibchen ziehen sich von der Herde zurück, um aggressiven Artgenossen aus dem Weg zu gehen, und verhalten sich möglichst leise, um keine Raubtiere anzulocken.
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostManchmal sterben junge Dscheladas an Krankheiten oder werden von aggressiven Junggesellen getötet. Die Mütter tragen ihre toten Kinder oft noch wochenlang mit sich herum.
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostAuch Raubtiere sind eine Gefahr für die Jungen. Hier verschwindet ein Serval mit einem Neugeborenen samt Nabelschnur und Plazenta im Busch
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostWenn die Dunkelheit über Guassa hereinbricht, rennen die Dscheladas zu ihren Schlafplätzen. Sie verbringen die Nacht auf schmalen Felsvorsprüngen, in der Hoffnung, dort vor Leoparden, Hyänen und streunenden Hunden sicher zu sein.
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck FrostIm Sonnenuntergang schweift der Blick zweier Dschelada-Männchen über eine Landschaft im Umbruch. Immer größere Teile der Grassavanne werden in Acker umgewandelt. Und durch den Klimawandel ist Landbau auch auf höher gelegenen Flächen möglich. Werden Schutzgebiete wie Guassa fortbestehen?
Foto von Jeffrey Kerby und Trevor Beck Frost