
Selbst der Naturforscher Darwin nannte sie „ekelhaft“. Doch Geier sind wichtig: Sie beseitigen Tierkadaver, die sonst verwesen und Krankheiten verbreiten würden. Hier reißt ein Sperbergeier (Gyps rueppelli) in Afrika einen Fetzen Fleisch von der Luftröhre eines toten Gnus.
Foto von Charlie Hamilton JamesEin Sperbergeier erhebt im Serengeti-Nationalpark in Tansania Anspruch auf ein totes Zebra. Doch auch andere Sperber- und auch Weißrückengeier (Gyps africanus) wollen ihren Anteil. Zusammen können sie einen Zebrakadaver in Minutenschnelle bis auf die Knochen abfressen.
Foto von Charlie Hamilton JamesIm südafrikanischen Durban bietet ein Händler Geierköpfe als muti an – ein traditionelles Arzneimittel. Auch geräuchertes Geierhirn ist gefragt. Sein Genuss soll Medizinmännern einen Blick in die Zukunft ermöglichen. Für die Vögel selbst sind die Aussichten schlecht: Sechs von acht Arten im Land sind bedroht.
Foto von Charlie Hamilton JamesBlut tropft vom Schnabel eines Sperbergeiers. Hals und Kopf des Vogels sind nur spärlich befiedert – so bleiben weniger Blut, Eingeweide und Darminhalt hängen, wenn er seinen Kopf aus dem Aas zieht.
Foto von Charlie Hamilton JamesBei einigen Geierarten leben die Partner ein Leben lang zusammen – in der Natur können das 30 Jahre sein – und sie kümmern sich fürsorglich umeinander. Ohrengeier (Torgos tracheliotos) gelten untereinander als besonders zärtlich.
Foto von Charlie Hamilton JamesDoch im Gedränge um ein Aas sind Geier rücksichtslos, sowohl gegenüber anderen Arten wie auch unter ihresgleichen.
Foto von Charlie Hamilton JamesIn der Serengeti versucht ein Goldschakal einen jungen Weißrückengeier von den Resten eines toten Gnus zu vertreiben. Schakale und Hyänen müssen ihre Nahrung am Boden suchen und finden. Geier haben allerdings den besseren Überblick: Sie machen einen Kadaver aus der Luft noch aus 35 Kilometer Entfernung aus.
Foto von Charlie Hamilton JamesEin junger Sperbergeier zerrt an den Überresten eines toten Zebras in der Serengeti. Die älteren, dominanteren Vögel haben sich bereits an den guten Fleischstücken satt gefressen. Haut und Knochen haben sie für die Jungvögel und die kleineren Weißrückengeier übrig gelassen.
Foto von Charlie Hamilton James... blicken Kapgeier (Gyps coprotheres) von ihrem künstlichen Nistfelsen in einer Zucht- und Forschungsstation nahe Magaliesburg in Südafrika herab. Dort bereitet die Geierschutzorganisation VulPro die Vögel auf die Auswilderung vor.
Foto von Charlie Hamilton JamesEin Ohrengeierweibchen duckt sich über sein Gelege, als Naturschützer in Namibia mithilfe eines Spiegels in sein Nest auf einem Baum spähen. Wenn sie ein Küken sehen, holen sie es heraus, bringen eine Flügelmarkierung an und setzen es wieder zurück. Die Weibchen legen nur alle ein bis zwei Jahre ein Ei; deshalb ist es wichtig, dass möglichst jeder Jungvogel überlebt.
Foto von Charlie Hamilton JamesAuf Aas verteilt, können 100 Gramm des Insektizids Carbofuran 100 Geier töten. Viehbesitzer benutzen es, um sich an Löwen zu rächen, die ihre Kühe reißen. Doch nicht nur die Raubkatzen gehen elendig daran zugrunde, sondern auch die Geier, die die vergifteten Kadaver fressen. Vögel, die nicht zu viel Carbofuran zu sich genommen haben und schnell eingefangen werden, haben eine Chance: Man spritzt ihnen Atropin als Gegengift und füttert sie mit Aktivkohle, die das Gift absorbiert.
Foto von Charlie Hamilton JamesDieser Weißrückengeier erholt sich in einer Voliere. Er wurde später freigelassen.
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