Ausgeflogen, zugezogen
Über 40 Prozent der Brutvogelarten in Deutschland gelten als gefährdet. Während einige ganz von hier verschwinden, wandern andere ein. Ein paar Beispiele in Bildern.

Steinwälzer gelten seit diesem Sommer in Deutschland offiziell als ausgestorben. Das heißt nicht, dass man sie an Küsten nicht noch manchmal sieht. Doch seit über fünf Jahren haben sie hierzulande nicht mehr gebrütet.
Der Goldregenpfeifer wird nach Angaben des Nabu Deutschland auf der nächsten Roten Liste wohl auch als ausgestorben gelten. In den vergangenen zehn Jahren konnten nur noch Brutverdachte angestellt und keine Brutnachweise festgestellt werden. Hochmoore, der Lebensraum des Goldregenpfeifers, sind zu klein geworden und wurden in den letzten Jahrzehnten zu stark entwässert.
Die Bekassine, ein langschnabeliger Vogel aus der Familie der Schnepfenvögel, ist in Deutschland laut der „Roten Liste der Brutvögel“ vom Aussterben bedroht. Seit 1980 steht die Art unter strengem Schutz, trotzdem geht der Bestand aufgrund von Verlust des Lebensraumes kontinuierlich zurück. Insgesamt stehen 43 Prozent der 259 regelmäßig in Deutschland brütenden heimischen Vogelarten auf der Liste von 2021.
Der Kiebitz gilt als Wiesenbrüter als „stark gefährdet" in Deutschland. Nach Angaben des Nabu sind die Bestände zwischen 1992 und 2016 um fast 90 Prozent geschrumpft. Grund dafür ist vor allem die Landwirtschaft.
Den Spatz bezeichnet der Nabu Deutschland als eine Erfolgsart. Er stand lange auf der roten Liste, wurde nun aber entlassen, da sein Bestand sich erholt hat. Grund dafür ist die Anpassungsfähigkeit des Haussperlings, wie er eigentlich heißt. So nimmt er Nistkästen gerne an.
In der Kategorie 3 als „gefährdet“ eingestuft steht unter anderem der Star. Der Grund: Er findet nach Angaben des Nabu Deutschland immer weniger Futter. Es gibt weniger Viehweiden samt Insekten, Hecken, die Beeren tragen, werden auch immer seltener.
Die Nilgans ist in Deutschland ein sogenannter Neozoen. Sie ist nicht aus Afrika, wo sie ursprünglich lebte, eingeflogen, sondern aus Volieren in Großbritannien und Holland ausgebüchst. In beiden Ländern brüten Nilgänse schon seit den 1960er Jahren. Nach Deutschland kamen sie in den 1980ern.
Bienenfresser sind die wohl buntesten Zuzöglinge des Landes. Durch die steigenden Temperaturen in Deutschland fühlen sie sich hierzulande immer wohler. Sie sind eine der vielen Vogelarten, die ihre Brutareale nach Norden ausweiten.
