Galerie: Wahnsinnige Herrscher und Herrscherinnen auf dem Thron
Wahnsinnig mächtig – oder vor allem mächtig wahnsinnig? An mutmaßlich „verrückten" Königinnen, Königen und Kaisern mangelt es in der Geschichte nicht.

Gaius Caesar Augustus Germanicus
Der unter dem Namen Caligula bekannte römische Kaiser war in den Jahren 37 n. Chr. bis 41 n. Chr. Herrscher über das römische Imperium. Antike Quellen stellen ihn einhellig als Wahnsinnigen und Gewaltherrscher dar. Seine Freude an Grausamkeit lebte er den Geschichtsschreibern nach auf vielfältige Weise aus: Er folterte Senatoren, vergewaltigte und zwang Frauen der Oberschicht zur Prostitution, ließ chancenlose Invalide in Gladiatorenkämpfen antreten und zwang das Publikum dem Spektakel ohne Sonnenschutz in glühender Hitze auf den Rängen zuzusehen. Zudem soll er eine inzestuöse Beziehung zu seiner Schwester Drusilla gepflegt und Pläne gehabt haben, sein Lieblingspferd zum Konsul zu ernennen. Im Alter von 28 Jahren wurde er von der Prätorianergarde ermordet.
Christian VII. (Dänemark)
Christian VII. wurde im Jahr 1766, kurz vor seinem 17. Geburtstag König von Dänemark und Norwegen. Offenbar fehlte dem schmächtigen, jungen Mann für das Amt jedoch die nötige Reife. Statt sein Reich zu regieren, spielte er Streiche, benahm sich unmöglich, schlug Diplomaten und zog randalierend durch die Straßen und Bordelle Kopenhagens. Zudem unterhielt er eine langjährige Affäre mit einer Prostituierten. Im Jahr 1770 erteilte der junge König seinem Leibarzt Johann Friedrich Struensee eine Generalvollmacht und machte ihn damit praktisch zum Alleinherrscher. Als Gründe für das Verhalten von Christian VII. werden heute Schizophrenie oder das Asperger-Syndrom in Betracht gezogen.
Prinz Sado
Der zu Lebzeiten Prinz Jangheon genannte Thronfolger des koreanischen Königs Yeongjo wurde im Jahr 1735 geboren. Er hatte eine schwierige Beziehung zu seinem abweisenden Vater, stammelte und stotterte vor Furcht in dessen Anwesenheit. Je älter Prinz Sado wurde, desto auffälliger und untragbarer wurde sein Verhalten – möglicherweise als Reaktion auf die Lieblosigkeit des Vaters, vielleicht auch in Folge einer Syphiliserkrankung. Er trank, feierte Orgien, misshandelte und vergewaltigte Hofdamen und hatte eine seltsame Bekleidungs-Obsession. Sein ständiger Zorn machte ihn zum Mörder: Unter den Opfern ein Eunuch, dessen abgeschlagenen Kopf er den Hofdamen präsentierte. Wie viele Menschen er umbrachte, ist unklar. Um der Schande ein Ende zu setzen, forderte der König ihn zur Selbsttötung auf. Als sein Sohn dem Befehl nicht nachkam, ließ er ihn in eine Reiskiste sperren, in der der Kronprinz im Alter von 27 Jahren verdurstete.
Maria Eleonora von Brandenburg
Die im Jahr 1599 geborene Prinzessin von Brandenburg wurde durch die Heirat mit Gustav II. Adolf im Alter von 21 Jahren Königin von Schweden. Bei Hofe galt als launisch, verschwenderisch und nicht sonderlich intelligent. Nachdem sie mehrere Kinder verloren hatte uns es noch immer keinen Nachfolger für den schwedischen Thron gab, verfiel sie in Depressionen, hatte regelmäßig extreme Wutausbrüche. Als sie endlich eine gesunde, lebende Tochter namens Christina gebar, wollte sie von dem „Monster“, wie sie es nannte, nichts wissen. Es wird vermutet, dass sie ihr Kind in den nächsten Jahren absichtlich verletzte. Im Jahr 1632 fiel der König in einer Schlacht. Maria Eleonora wurde darüber wahnsinnig. Sie gab den Leichnam 19 Monate lang nicht zur Beerdigung frei und hängte Gustavs einbalsamiertes Herz in einer goldenen Dose über das Bett, in dem sie und ihre siebenjährige Tochter schliefen.
