Plastik erklärt, von A bis Z

Was genau ist Mikroplastik? Was gilt als Biokunststoff? Unser Glossar bringt Licht ins Dunkel.

Von Elizabeth Atalay, Laura Parker, Heidi Schultz
Veröffentlicht am 29. Mai 2018, 15:54 MESZ
Die Philippinen leisten den drittgrößten Beitrag zur Plastikverschmutzung der Meere. Auf diesem Bild wird gerade Müll ...
Die Philippinen leisten den drittgrößten Beitrag zur Plastikverschmutzung der Meere. Auf diesem Bild wird gerade Müll sortiert.
Foto von Randy Olson, National Geographic

Die Welt der Kunststoffe steckt voller Begrifflichkeiten, die uns zwar aus dem Alltag vertraut sind, über die wir oft aber nicht genau Bescheid wissen. Wir erklären, was es mit kompostierbaren Kunststoffen auf sich hat, was Single-Stream-Recycling ist und vieles mehr.

Additive

Die Chemikalien, die während der Herstellung der Kunststofferzeugnisse hinzugefügt werden, um das Endprodukt stabiler, sicherer und elastischer (oder weniger elastisch) zu machen sowie eine Reihe anderer gewünschter Eigenschaften zu erzeugen, nennt man Additive. Zu den gebräuchlichsten Additiven gehören wasserabweisende Stoffe, Flammschutzmittel, Hart- und Weichmacher, Pigmente und UV-Hemmer. Einige dieser Additive können potenziell giftige Substanzen enthalten.

Biokunststoffe

Der Begriff wird aktuell für verschiedene Arten von Kunststoffen verwendet, sowohl für Plastik aus beliebigen Rohstoffen, das biologisch abbaubar ist, als auch für Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen, das nicht biologisch abbaubar ist. Mit anderen Worten: Es gibt keine Garantie dafür, dass „Bioplastik“ aus ungiftigen Rohstoffen besteht, erdölfrei oder biologisch abbaubar ist. Diese Grafik von European Bioplastics listet einige der Hauptarten von Biokunststoffen auf.

Biologisch abbaubar

Ein biologisch abbaubares Produkt sollte innerhalb eines angemessenen Zeitraums von Mikroorganismen in seine natürlichen Bestandteile zersetzt werden können. Biologische Abbaubarkeit ist gründlicher als ein einfaches Zerfallen oder Abbauen. Heutzutage zersetzen sich viele Kunststoffe nur, was bedeutet, dass sie in immer kleinere Teile zerfallen. Aktuell gibt es noch keinen allgemein gültigen Standard für die Bezeichnung „biologisch abbaubar“, weshalb Hersteller den Begriff nicht einheitlich benutzen. Mancherorts wurde die Begriffsverwendung daher verboten, bis man sich auf einen einheitlichen Standard geeinigt hat.

Einwegkunststoffe

Kunststoffprodukte, die für die einmalige Verwendung hergestellt werden – beispielsweise dünne Einkaufstüten, Lebensmittel- und andere Produktverpackungen, Plastikbesteck –, werden als Einwegkunststoffe bezeichnet. Umweltschützer ermutigen oft dazu, weniger Einwegkunststoffe zu nutzen und stattdessen auf wiederverwendbare Alternativen zurückzugreifen, beispielsweise Glasflaschen oder Baumwolltragetaschen.

Geisternetze

Fischernetze, die aufgegeben, weggeworfen oder verloren wurden, werden oft als Geisternetze bezeichnet. Auch Leinen, Fallen, Bojen und andere Fischereiausrüstung aus Kunststoff erleiden oft ein ähnliches Schicksal. In diesen Gegenständen können sich Meerestiere wie Schildkröten, Wale, Haie, Robben, Fische und Vögel verheddern und verfangen, was zu deren Tod führen kann. Einer Schätzung zufolge verbleiben jedes Jahr Hunderttausende Tonnen an Fischereiausrüstung im Meer.

Kompostierbar

Damit etwas als kompostierbar bezeichnet werden kann, muss es in der Lage sein, in einer „angemessenen Kompostumgebung“ in seine natürlichen Bestandteile zersetzt zu werden. Eine derartige Umgebung kann jedoch variieren. Manche Kunststoffe sind zwar kompostierbar, allerdings ist der heimische Gartenkompost dafür nicht geeignet. Plastik benötigt für eine gewisse Dauer weitaus höhere Temperaturen, um vollständig biologisch abgebaut zu werden.

Rhodes Yepsen vom Biodegradable Products Institute sagt: „Es gibt Standards und Zertifikate für kompostierbare Kunststoffe (die, die in einer Kompostumgebung biologisch abbaubar sind), aber die meisten sind nur für industrielle Kompostierung zertifiziert, bei der mindestens 130 Grad erreicht werden.“

Meeresdriftstrom

Es gibt fünf große Meeresdriftströme auf der Welt – große, rotierende Meeresströmungen, die von Winden verursacht werden: der Nordpazifikwirbel (North Pacific Gyre), der South Pacific Gyre, der North und der South Atlantic Gyre sowie der Indian Ocean Gyre. In diesen Meeresströmungen sammelt sich Müll, wodurch die Müllflecke (siehe unten) entstehen. Auch in den zahlreichen kleineren Driftströmen der Welt werden regelmäßig neue Müllflecke entdeckt.

Mikroplastik

Als Mikroplastik werden Plastikteile bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Es gibt zwei Arten von Mikroplastik: primäres und sekundäres.

Primäres Mikroplastik sind industriell hergestellte Kunststoffpellets, die eingeschmolzen werden, um Plastikprodukte herzustellen. Auch die Mikroplastikkügelchen in Kosmetikprodukten wie Seifen und Zahncreme fallen in diese Kategorie. Sekundäres Mikroplastik entsteht beim Zerfall größerer Plastikteile. Ein Beispiel dafür sind Mikrofasern, die aus einzelnen, zusammengewebten Kunststofffilamenten bestehen, aus denen Stoffe wie Polyester, Nylon und Acryl gewonnen werden. Durch regulären Verschleiß sowie Waschgänge gelangen Mikrofasern in die Luft und ins Wasser.

Müllflecke im Meer

Aufgrund der Strömungsbewegungen in den Meeren sammelt sich der Plastikmüll im Meer oft in Meeresdriftströmungen. Dadurch entstehen sogenannte Müllflecke (eng. garbage patches). In den größten Driftströmungen können diese Müllflecke Ausmaße von bis zu 2,5 Millionen Quadratkilometer annehmen. Der Großteil des Mülls besteht aus Plastik.

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    Biologisch abbaubar

    Ein biologisch abbaubares Produkt sollte innerhalb eines angemessenen Zeitraums von Mikroorganismen in seine natürlichen Bestandteile zersetzt werden können. Biologische Abbaubarkeit ist gründlicher als ein einfaches Zerfallen oder Abbauen. Heutzutage zersetzen sich viele Kunststoffe nur, was bedeutet, dass sie in immer kleinere Teile zerfallen. Aktuell gibt es noch keinen allgemein gültigen Standard für die Bezeichnung „biologisch abbaubar“, weshalb Hersteller den Begriff nicht einheitlich benutzen. Mancherorts wurde die Begriffsverwendung daher verboten, bis man sich auf einen einheitlichen Standard geeinigt hat.

    Einwegkunststoffe

    Kunststoffprodukte, die für die einmalige Verwendung hergestellt werden – beispielsweise dünne Einkaufstüten, Lebensmittel- und andere Produktverpackungen, Plastikbesteck –, werden als Einwegkunststoffe bezeichnet. Umweltschützer ermutigen oft dazu, weniger Einwegkunststoffe zu nutzen und stattdessen auf wiederverwendbare Alternativen zurückzugreifen, beispielsweise Glasflaschen oder Baumwolltragetaschen.

    Geisternetze

    Fischernetze, die aufgegeben, weggeworfen oder verloren wurden, werden oft als Geisternetze bezeichnet. Auch Leinen, Fallen, Bojen und andere Fischereiausrüstung aus Kunststoff erleiden oft ein ähnliches Schicksal. In diesen Gegenständen können sich Meerestiere wie Schildkröten, Wale, Haie, Robben, Fische und Vögel verheddern und verfangen, was zu deren Tod führen kann. Einer Schätzung zufolge verbleiben jedes Jahr Hunderttausende Tonnen an Fischereiausrüstung im Meer.

    Kompostierbar

    Damit etwas als kompostierbar bezeichnet werden kann, muss es in der Lage sein, in einer „angemessenen Kompostumgebung“ in seine natürlichen Bestandteile zersetzt zu werden. Eine derartige Umgebung kann jedoch variieren. Manche Kunststoffe sind zwar kompostierbar, allerdings ist der heimische Gartenkompost dafür nicht geeignet. Plastik benötigt für eine gewisse Dauer weitaus höhere Temperaturen, um vollständig biologisch abgebaut zu werden.

    Rhodes Yepsen vom Biodegradable Products Institute sagt: „Es gibt Standards und Zertifikate für kompostierbare Kunststoffe (die, die in einer Kompostumgebung biologisch abbaubar sind), aber die meisten sind nur für industrielle Kompostierung zertifiziert, bei der mindestens 130 Grad erreicht werden.“

    Meeresdriftstrom

    Es gibt fünf große Meeresdriftströme auf der Welt – große, rotierende Meeresströmungen, die von Winden verursacht werden: der Nordpazifikwirbel (North Pacific Gyre), der South Pacific Gyre, der North und der South Atlantic Gyre sowie der Indian Ocean Gyre. In diesen Meeresströmungen sammelt sich Müll, wodurch die Müllflecke (siehe unten) entstehen. Auch in den zahlreichen kleineren Driftströmen der Welt werden regelmäßig neue Müllflecke entdeckt.

    Mikroplastik

    Als Mikroplastik werden Plastikteile bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Es gibt zwei Arten von Mikroplastik: primäres und sekundäres.

    Primäres Mikroplastik sind industriell hergestellte Kunststoffpellets, die eingeschmolzen werden, um Plastikprodukte herzustellen. Auch die Mikroplastikkügelchen in Kosmetikprodukten wie Seifen und Zahncreme fallen in diese Kategorie. Sekundäres Mikroplastik entsteht beim Zerfall größerer Plastikteile. Ein Beispiel dafür sind Mikrofasern, die aus einzelnen, zusammengewebten Kunststofffilamenten bestehen, aus denen Stoffe wie Polyester, Nylon und Acryl gewonnen werden. Durch regulären Verschleiß sowie Waschgänge gelangen Mikrofasern in die Luft und ins Wasser.

    Müllflecke im Meer

    Aufgrund der Strömungsbewegungen in den Meeren sammelt sich der Plastikmüll im Meer oft in Meeresdriftströmungen. Dadurch entstehen sogenannte Müllflecke (eng. garbage patches). In den größten Driftströmungen können diese Müllflecke Ausmaße von bis zu 2,5 Millionen Quadratkilometer annehmen. Der Großteil des Mülls besteht aus Plastik.

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