Strände, Wald und Berge: 9 Wanderrouten in Neuseeland
Ob kleine Wanderungen oder mehrtägige Touren zu Fuß: Diese Wege durch unberührte Natur bieten jedem Besucher das Richtige.
Die Kiwis wissen, wie glücklich sie sich schätzen können.
Fast 11 Prozent der Landesfläche stehen in 13 Nationalparks unter Naturschutz. Das entspricht insgesamt über 28.000 Quadratkilometern, die vom Department of Conservation (DOC) verwaltet werden und die Kiwis nutzen sie gerne und häufig.
Das DOC hat zur Unterstützung seiner Bemühungen neun erstklassige Wanderrouten, die Great Walks, angelegt. Sie sind über das ganze Land verteilt und von zahlreichen Städten aus leicht zu erreichen. Das DOC sorgt für eine gute Instandhaltung der Wege, die Einheimische wie Touristen gleichermaßen anlocken. Alle Routen sind unterschiedlich und erlauben ein Eintauchen in die Natur, wie es sonst nirgendwo zu finden ist.
Südinsel
Routeburn Track
Von Queenstown aus ist es nicht weit bis zum Routeburn und auch hier macht die selbsternannte „Abenteuerhauptstadt“ Neuseelands ihrem Namen alle Ehre. Das Panorama bietet alles, was Besucher von Neuseeland erwarten: glitzernde Seen, breite Täler und hoch aufragende Berggipfel.
Länge: 32 Kilometer einfacher Weg
Dauer: 2-4 Tage
Geöffnet: Ende Oktober bis Anfang Mai
Milford Track
Der Milford Track ist mit seinem Ausblick auf bewaldete Berge, die sich steil aus zerklüfteten Tälern erheben, einer der beliebtesten Great Walks. Dies ist mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 6700 Millimetern einer der nassesten Orte der Welt. Das Ergebnis? Atemberaubende Wasserfälle wie die fast 600 Meter hohen Sutherland Falls.
Länge: 53 Kilometer einfacher Weg
Dauer: 4 Tage
Geöffnet: Ende Oktober bis Anfang Mai
Rakiura Track
Diese Wanderroute ist eher abgelegen. Sie befindet sich auf Stewart Island, einer Insel vor der Südspitze der Südinsel. Stewart Island ist für seine einsamen Sandstrände, ursprünglichen Wälder und die Kiwi-Population bekannt. Man kann die flugunfähigen Vögel oft am Strand beobachten.
Länge: 32 Kilometer Rundweg
Dauer: 3 Tage
Geöffnet: ganzjährig
Heaphy Track
Der Heaphy ist ein weiterer wilder und abgelegener Wanderweg. Er befindet sich in der nordwestlichen Ecke der Südinsel und ist der längste der Great Walks. Er windet sich durch Graslandschaft und Palmenwälder zur wilden Westküste.
Länge: 80 Kilometer einfach
Dauer: 4-6 Tage
Geöffnet: ganzjährig
Abel Tasman Coast Track
Der Abel Tasman ist Neuseelands bekannteste Wanderroute. Das erklärt sich leicht durch das gemäßigte Klima, die ungewöhnlichen Felsformationen, türkisblaues Meer und goldene Sandstrände. Er befindet sich im oberen Teil der Südinsel und führt direkt an der spektakulären Küstenlinie entlang. Wanderer müssen sich auf einen Gezeitenhub von bis zu 4,5 Metern einstellen.
Länge: 60 Kilometer einfach
Dauer: 3-5 Tage
Geöffnet: ganzjährig
Kepler Track
Dieser Rundgang beginnt und endet knapp fünf Kilometer außerhalb von Te Anau im Südwesten der Südinsel. Er führt Wanderer durch Buchenwälder und über Bergkämme.
Länge: 60 Kilometer Rundweg
Dauer: 3-4 Tage
Geöffnet: Ende Oktober bis Anfang Mai
Nordinsel
Lake Waikaremoana
Dieser Wanderweg windet sich durch den felsigen Wald an der Ostküste der Nordinsel. Immer am Ufer des Sees entlang führt er Wanderer an abgelegenen Stränden vorbei.
Länge: 46 Kilometer einfach
Dauer: 3-4 Tage
Geöffnet: ganzjährig
Tongariro Northern Circuit
Auch dieser Rundweg ist einer der beliebtesten Great Walks und zeigt die ganze Pracht der atemberaubenden neuseeländischen Landschaft. Vorbei an aktiven Vulkanen geht es durch friedliche Buchenwälder hinauf auf Plateaus, die mit ihrer Kargheit auch auf dem Mars liegen könnten.
Länge: 43 Kilometer einfach
Dauer: 3-4 Tage
Geöffnet: Ende Oktober bis Ende April
Whanganui Journey
Den Whanganui Journey kann man nicht zu Fuß, sondern nur auf dem Wasser erleben. Mit dem Kanu oder Kajak geht es auf dem Fluss durch den Whanganui-Nationalpark, der mit seiner üppigen Natur und kulturellem Reichtum lockt.
Länge: 87-144 Kilometer einfach
Dauer: 3-5 Tage
Geöffnet: Anfang Oktober bis Ende April
Tipps für eine gute Zeit auf den Great Walks
– Touren auf den Great Walks sind beliebt, es empfiehlt sich eine frühzeitige Planung.
– Das Wetter in Neuseeland kann zu jeder Jahreszeit unberechenbar sein, genaue und kurzfristige Auskunft gibt der lokale Wetterbericht. Für Fragen steht das Department of Conservation in seinen örtlichen Niederlassungen zur Verfügung.
– Die Great Walks werden zwar staatlich unterhalten, es ist jedoch trotzdem freie Natur. Ein vorausschauend gepackter Rucksack und die Mitteilung der Wanderdetails an Freunde oder Verwandte sind daher empfehlenswert. Bei Zweifeln in Bezug auf Wetter, Geländebeschaffenheit oder Flussüberquerungen ist Vorsicht geboten – es gibt in der näheren Umgebung immer auch viele andere, wunderschöne Wanderwege als Alternative. Auf Plänen zu beharren kann gefährlich werden, wenn die Tagesbedingungen etwas anderes raten.
– Es muss nicht gleich eine mehrtägige Wandertour sein? Kein Problem! Neuseeland ist von Wanderwegen durchzogen und von kurzen Spaziergängen in Stadtparks über einstündige Wanderungen bis hin zu Tagesausflügen in alle nur erdenklichen Landschaften, findet hier jeder etwas nach seinem Geschmack. Vom Strand bis in die Berge, mit gutem Schuhwerk kann das Abenteuer beginnen!