Ontario: Land zwischen Seen

Mehr als 250.000 Seen gibt es in der bevölkerungsreichsten Provinz Kanadas. Reisende, die das Wasser lieben, finden hier alles, was das Herz begehrt: von Tauchgängen zu Schiffswracks bis hin zu glasklaren blauen Seen.

Von National Geographic CreativeWorks
Veröffentlicht am 19. Juni 2023, 15:15 MESZ
Die Seen Ontarios sind so vielfältig wie die Menschen, die hier leben: Jeder See hat seinen eigenen Charakter, der das Land um ihn herum prägt. Entdecke die Seen von einer anderen Seite: Auf einer Tour, die das Wasser selbst gestaltet hat.

Destination Ontario erkennt an, dass in Ontario viele Nationalitäten dieser Welt vereint sind und die Provinz die ursprüngliche Heimat vieler Nationen der indigenen Bevölkerung (First Peoples) ist. Destination Ontario respektiert und unterstützt die First Peoples und First Nations des Landes – die Cree im Norden, die Haudenosaunee im Süden, die Anishinabek an den Großen Seen, die Inuit und die Métis – mit denen wir kooperieren, um Besuchern gemeinsam willkommen zu heißen.

Normalerweise sind tropische Strände Sehnsuchtsorte, wenn es um Urlaub am Wasser geht.  Doch eine der vielfältigsten Wasserlandschaften der Welt liegt weit vom Äquator entfernt. Statt Palmen säumen hier hoch aufragende Kiefern und Ahornbäume die über 250.000 Seen des wirtschaftlichen  Zentrums im Südosten Kanadas. Die Provinz ist benannt nach dem Ontariosee. Sein Name stammt aus der Sprache der Haudenosaunee und bedeutet so viel wie „schimmerndes Wasser“. Fast ein Fünftel des Süßwassers der Welt befindet sich in der Provinz Ontario. Nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass vier der fünf Großen Seen die Grenzen der Provinz bilden. 

Die Seen allein sind schon außergewöhnlich – der Lake Superior ist beispielsweise der größte Süßwassersee der Welt und hat sogar seine eigenen Gezeiten. Doch auch Ontario selbst ist dynamisch. Es ist ein Ort der Betriebsamkeit und des Bewahrens, der Geselligkeit und der Einsamkeit.  Genau wie seine Seen. Von jedem Ufer aus ist es nur ein Katzensprung zum nächsten Naturpark, UNESCO-Biosphärenreservat oder Wasserschutzgebiet.

Sie alle versprühen ihren eigenen Charme. Es gibt unzählige Möglichkeiten, in die Gewässer Ontarios einzutauchen. Hier ist für jeden etwas dabei:

BELIEBT

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    Georgian Bay, Ontario, Kanada.

    Foto von Shutterstock

    Georgian Bay: Für Alltagsabenteurer

    Fotos der Georgian Bay können den Eindruck erwecken, man sei auf dem Weg zum australischen Great Barrier Reef - wären da nicht die für Ontario charakteristischen Weymouthskiefern, Zypressen und Roteichen am Ufer. Die malerischsten Gebiete der Georgian Bay liegen nur zwei Stunden von Toronto entfernt im Bruce Peninsula National Park, einem UNESCO-Biosphärenreservat. Obwohl sie so beliebt sind, dass man im Sommer einen Parkplatz im Voraus reservieren muss, haben sie ihre Ursprünglichkeit bewahrt. Sie stehen unter Naturschutz und sind ein Traum für jeden Abenteurer. Man kann Tage mit Wanderungen durch Feuchtgebiete zubringen, bouldern und sich im frischen Kristallwasser eines unterirdischen Wasserlochs abkühlen. Und im Fathom Five National Marine Park wecken zwei Dutzend Schiffswracks die Neugier von SCUBA-zertifizierten Tauchern. Wer keinen Tauchschein hat, kann diese Wracks auf Touren mit dem Glasbodenboot erkunden. Sie führen auch an Flowerpot Island vorbei. Abends erzählt man sich Geschichten am Lagerfeuer in einer großen Jurte, die mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet ist. So kann das Abenteuer am nächsten Tag problemlos fortgesetzt werden. Die Verfügbarkeit der Zelte ist jedoch begrenzt. Man sollte also unbedingt rechtzeitig im Voraus buchen. 

    Wabakimi Provincial Park: Für wildnisliebende Naturforscher*innen

    Wabakimi ist ein abgelegenes, aber weitläufiges Wildnisgebiet im Norden der Provinz. Es verfügt über keinen direkten Straßenzugang, was die Anreise per Kanu, Wasserflugzeug oder Zug genauso verlockend macht wie das Ziel selbst. Reisende kommen an diesen Ort, um mit der Natur eins zu werden. Es geht nicht so sehr darum, abzuschalten, sondern darum, sich mit etwas zu verbinden, das größer ist als die alltägliche Geräuschkulisse, die einen Stadtbewohner üblicherweise umgibt. Hier draußen, im größten Paddelgebiet der Welt, gibt es nichts als Klarheit. Die seltene Gelegenheit – sei es beim Camping oder im komfortablen Wildnis-Resort – neben seltenen Vielfraßen und Waldkaribus einfach nur zu existieren. Die Gewässer laden mit ihrem amerikanischen Zander und Bachsaiblingen zu einer Mahlzeit ein, und mit etwas Glück erblickt man sogar die Nordlichter.

    Wildwasserfahrt über die Stromschnellen des  Ottawa River, Ontario.

    Foto von DESTINATION ONTARIO

    Der Ottawa River: Für Adrenalinjunkies

    Der Ottawa River war einst die Hauptstraße des Landes und förderte den Handel in der gesamten Provinz. Er spielt auch eine entscheidende Rolle beim Erhalt fragiler Ökosysteme. In dem vom Fluss geprägten Tal leben zwei Dutzend gefährdete Arten. Die Kraft dieses kanadischen Nationalflusses, der mehr Wasser durch seine Kanäle pumpt als alle Wasserstraßen Westeuropas zusammen, lockt jeden, der den Nervenkitzel sucht, zu den schäumenden Stromschnellen der Klasse III-V im Abschnitt des Rocher Fendu. Wer das Treiben lieber von oben betrachtet, kann sich auf der interprovinziellen Zipline zwischen Ontario und Québec bei Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h in 37 Metern Höhe über dem Fluss den Adrenalinkick holen. Sie war die erste ihrer Art. Oder mit dem Fahrrad auf dem fast 30 Kilometer langen Uferweg entlang des Flusses. 

    Der Algonquin Provincial Park ist perfekt für alle, die die Abgeschiedenheit nur mit Wildtieren teilen möchten – darunter Elche, Schwarzbären und Hirsche.

    Foto von Shutterstock

    Algonquin Provincial Park: Für neugierige Introvertierte

    Kanadas erster Provinzpark, der Algonquin Provincial Park in der Mitte Ontarios, hat fast 2.000 Kilometer Paddelwege, mehr als 1.500 Seen und so gut wie keine Straßen. Hier wird jedes Abenteuer von Menschen initiiert, außer wenn die Hundeschlitten im Winter im Einsatz sind. Hier zeigt sich die Stille in ihrer ganzen Lebendigkeit, und wer die Einsamkeit dem geselligen Beisammensein vorzieht, findet unter freiem Himmel Kameradschaft mit Weißwedelhirschen, Elchen, Schwarzbären und Wölfen. Die ausdauerndsten Solo-Abenteurer finden am Nadine Lake eines der seltenen, grünen Quellgebiete Kanadas. Eine mehrtägige Expedition (unterstützt durch einen Outdoor-Ausrüster und einen Shuttleservice) wird mit einem quellgespeisten, ruhigen Gewässer belohnt, in dem nur eine einheimische Bachforelle sanfte Wellen schlägt. Wem der Sinn nach mehr Gesellschaft steht, der besucht das nahegelegene Muskoka: eine beliebte Seelandschaft, die als Cottage Country bekannt ist. Das ganze Jahr über, aber insbesondere im Herbst, ist die Natur hier in ein bezauberndes Farbenkleid gehüllt. 

    „Work-hard-play-hard“ ist das Motto der Region rund um den Ontariosee. Die Region ist darum perfekt für alle, die ihr Wochenende voll ausschöpfen möchten.

    Foto von DESTINATION ONTARIO

    Ontariosee und Umgebung: Für Wochenendabenteurer

    Als einer der Großen Seen Nordamerikas, der Kanadas größte Stadt Toronto umgibt, ist der Ontariosee nie ruhig, selbst wenn seine Oberfläche spiegelglatt ist. Einige der beliebtesten Gemeinden Ontarios liegen an diesem wichtigen Gewässer, darunter Port Hope, Cobourg, Kingston und Brockville. Alle Gewässer, die mit dem System der Großen Seen verbunden sind, fließen durch das Einzugsgebiet des Ontariosees, der als Verbindung zum Atlantischen Ozean einen wichtigen Handelsweg und Pfad für wandernde Fische darstellt.

    Der See ist so vielfältig wie die Menschen, die hier leben - ein Viertel der Einwohner Ontarios. Sein Wasser lockt die Städter magisch an. Abenteurer zieht es hingegen zu den Thousand Islands – einem Archipel, das aus fast 2.000 Inseln besteht und sich an der internationalen Grenze im Osten des Sees befindet (und am südlichen Ende des UNESCO-Weltkulturerbes Rideau Canal). Hier wurden die Gewässer einst von Piraten beherrscht und während der Prohibition Schmuggelware verschifft. Da der See sehr gut zugänglich ist, findet man hier heute eher Wassersportler, die sich eine Pause vom Stadtleben gönnen.

    Entspannung an Sandstränden mit blauem Wasser – im Sandbanks Provincial Park in Ontario.

    Foto von Shutterstock

    Sandbanks Provincial Park: Für alle, die den Strand lieben

    Wer gerne Zeit am Strand verbringt, sollte sich zum Sandbanks Provincial Park im Prince Edward County aufmachen, um sich an den flachen, familienfreundlichen Ufern zu entspannen. Eine dramatische, 12 km lange Kulisse aus Sanddünen, die vor 12.500 Jahren von Gletschern geformt wurden, bildet eine sanfte, wellenförmige Landschaft, die den Besucher wie ein Schlaflied an scheinbar endlosen Stränden in Entspannung wiegt, während von Mai bis Oktober leuchtend orange Monarchfalter die Luft bevölkern. West Point ist für Muschelsucher und Felsenliebhaber eine wahre Schatzkammer.Der Ort liegt zwischen den Stränden von Outlet und Lakeshore. Dort säumt Kalkgestein mit 450 Millionen Jahre alten Fossilien einen kilometerlangen Fahrradweg.

    Das Bedürfnis, sich am Wasser zu versammeln, ist vielleicht kein Überlebensinstinkt mehr. Doch ganz gleich, ob es sich um wilde oder glatte, abgelegene oder städtische Gewässer handelt, sie alle erinnern uns daran, wie Flora und Fauna durch diese einfache, aber kostbare Ressource miteinander verbunden und voneinander abhängig sind. 

    Und in Ontario, wo ein Großteil des weltweiten Süßwassers lagert, haben wir kaum die Oberfläche berührt.

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