5 erstaunliche Wege, auf die Tiere ihr Sperma abgeben

Der männliche Osedax-Wurm lebt im Weibchen und ejakuliert durch ihren Kopf.

Von Liz Langley
Paarung von Anglerfischen
Ein männlicher Anglerfisch (unten rechts) heftet sich an ein Weibchen. Die Tiere befruchten die Eier außerhalb ihrer Körper.
Foto von Darlyne A. Murawski, National Geographic Creative

Männer, seid froh, dass ihr keine Anglerfische seid.

Bei einigen Arten des Tiefsee-Anglerfisches, wie Neoceratias spinifer, beißt sich das Männchen in das Weibchen, welches oft zehnmal so groß ist wie das Männchen selbst, und beginnt sich aufzulösen und mit dem Weibchen zu verschmelzen, bis es nur noch aus Hoden besteht – ein Spermienvorrat, den das Weibchen benutzen wird, um ihre Eier zu befruchten.

So weit, so verrückt, aber wie, fragt @Raakxhyr die Verrückte Tierfrage der Woche auf Twitter, kommen diese Spermien zu den Eiern?

Die ganze Action findet außerhalb der Körper statt, sagt Marah J. Hardt, Autorin des Buches „Sex in the Sea: Our Intimate Connection with Sex-Changing Fish, Romantic Lobsters, Kinky Squid, and Other Salty Erotica of the Deep". Die Männchen setzen ihr Sperma frei und die Weibchen ihre Eier, die dann im Wasser befruchtet werden.

Es ist allerdings nicht klar, welcher der Fische – das Weibchen oder das parasitäre Männchen – die Spermienabgabe kontrolliert. „Da sein Schwanzende hervorsteht“, so sagt Hardy, könne das Männchen seine Spermien zeitgleich mit ihren Eiern freisetzen.

Bevor wir jetzt alle Anglerfische in dieselbe Schublade stecken, sei angemerkt, dass nicht all ihre Männchen so anhänglich sind. Bei einigen Arten wie dem Gestreiften Anglerfisch treffen sich Männchen und Weibchen, um ihr Sperma und ihre Eier ins Wasser abzugeben.

Bei anderen, wie dem Buckligen Anglerfisch, heften sich die Männchen an die Weibchen, aber lassen nach der Befruchtung wieder los.

AUF ALTERNATIVEN WEGEN

Parasitäre Anglerfische sind nicht die einzigen Tiere mit kreativen Paarungsgewohnheiten.

Männliche Kalmare übergeben den Weibchen Spermapakete, die man Spermatophoren nennt. Sie haften die Pakete an die Weibchen, zum Beispiel mit einem Tentakel, „technisch gesehen ein Hectocotylus“ oder „ein Begattungsorgan, das wie ein riesiger Penis funktioniert“, sagt Hardt. Einmal angeheftet – am Mantel um den Kopf herum –, gräbt sich das Sperma in die Haut. Danach ist der weitere Fortgang ein Mysterium, aber Hardt erzählt, dass die Weibchen einiger Arten Spermienbehälter haben, die die Eier weiterreichen oder nach Bedarf greifen.

BELIEBT

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    Ein Paar Kalmare schwimmt in einer Paarungsumklammerung im Golf von Kalifornien.
    Foto von Brian Skerry, National Geographic Creative

    Die Spermaschaber der Libelle sind ein einzigartiges Werkzeug bei der Fortpflanzung, sagt Katy Prudic, Entomologin an der Universität von Arizona. Männliche Libellen haben zwei Sätze an Genitalien und bewegen Sperma von ihren Hoden in den Penis. Vor der Paarung benutzen sie aber ihren Penis, um Sperma von vorangegangenen Paarungen auszuschaben, bevor sie ihr eigenes abliefern.

    Als „eine griechische Tragödie“ bezeichnet Prudic das Schicksal der männlichen Adactylidium-Milbe, die technisch gesehen schon Vater wird, während sie noch im Bauch der Mutter ist. Die Muttermilbe brütet bis zu neun Eier in ihrem Körper aus, wovon üblicherweise eines männlich ist. Die Nachkommen leben im Inneren der Mutter und ernähren sich von ihr. Wenn sie herangereift sind, paaren sich die Weibchen mit ihrem Bruder, schneiden Löcher in den Leichnam der Mutter und verlassen diesen. Das Männchen stirbt (vermutlich an Erschöpfung).

    Osedax-Würmer leben in der Tiefsee, wo sie sich von Walknochen ernähren. Ihr Wuchs ist verkümmert, sodass Männchen „wie präpubertäre Würmer aussehen, aber mit voll entwickelten Hoden“, sagt Hardt. Sie leben in den Weibchen und „ejakulieren aus dem oberen Ende ihres Kopfes und setzen das Sperma so nahe der Öffnung frei, an der die Eier des Weibchens herauskommen.“

    Sich paarende Libellen in Manado, Indonesien. Männliche Libellen besitzen zwei Genitalien.
    Foto von Bobby Worotikan, Pacific Press/LightRocket/Getty Images

    Man weiß gar nicht, welchen Witz man zuerst machen soll.

     

    Artikel in englischer Sprache veröffentlicht am 16. Juli 2016 und aktualisiert am 1. August 2018.

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