Astronautin bricht Weltraum-Rekord
Peggy Whitson hat gerade den bisherigen US-Rekord für die meisten im Weltall verbrachten Tage gebrochen.
Am Montag wurde Peggy Whitson zur am längsten im Weltall dienenden Amerikanerin. Die NASA berichtete, dass sie den Rekord des Astronauten Jeff Williams von 534 Tagen gebrochen hat.
Whitson verbrachte mehrere Monate an Bord der ISS, die sie im September verlassen wird. Auf dem Weg zur Raumstation im November 2016 wurde sie mit damals fast 57 Jahren auch die älteste Frau, die je in den Weltraum geflogen ist.
Whitson erhielt am Montag einen Anruf von Präsident Donald Trump, der ihr gratulierte.
„Es ist ein ganz besonderer Tag in der ruhmreichen Geschichte der amerikanischen Raumfahrt“, sagte Trump ihr vom Weißen Haus aus per Videoverbindung. „Sie haben den Rekord für die längste Gesamtzeit gebrochen, die ein amerikanischer Astronaut im Weltraum verbracht hat. Das ist ein unglaublicher Rekord.“
Whitson, die ein echter Astronautenveteran ist und schon seit 2002 Weltraummissionen durchführt, holte sich außerdem den Rekord als erste Frau, die die ISS kommandiert.
Der russische Kosmonaut Gennady Padalka verbrachte 879 Tage im Weltraum und hält damit den internationalen Rekord für die längste Gesamtaufenthaltsdauer im Weltall.
Whitson trat ihre jüngste historische Reise zu den Sternen am 18. November im Baikonur-Kosmodrom in Kasachstan an. Dort hob sie zusammen mit dem Kosmonauten Oleg Novitskiy und dem französischen Piloten Thomas Pesquet in einer Sojus-Rakete ab. Es ist Whitsons dritte Reise zur ISS.
Mit mehr als 39 Stunden hält Whitson außerdem den Rekord für die meiste bei Außenbordeinsätzen (oder Raumspaziergängen) verbrachte Zeit.
Drei dreiköpfige Crew gesellte sich zu einem weiteren Amerikaner und zwei Russen, die sich bereits an Bord befanden. Die Mission soll nach einer Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen und alltäglichen Aufgaben im Orbit des Planeten beendet werden.
Whitson, die (genau wie der fiktive James T. Kirk aus Star Trek) in Iowa geboren wurde und auf einer Farm aufwuchs, hat an der Rice University in Houston ihren Doktor in Biochemie gemacht. Sie hat für die NASA in der medizinischen und biologischen Forschung gearbeitet und hatte Professuren an mehreren Universitäten in Texas inne. 1996 wurde Whitson dann eine Kandidatin für das Astronautenprogramm.
„Wir sind bereit für unseren Start morgen!“, twitterte Whitson, bevor sie sich für ihren historischen Flug ihren Raumanzug anzog. „Überall lächelnde Gesichter während unserer Crew-Pressekonferenz heute in Baikonur, Kasachstan.“
„Meine Mutter war Lehrerin und liebte den Weltraum & mein Vater war ein Ingenieur“, twitterte Whitson ebenfalls. „Ich habe am Ende einfach beides kombiniert.“
Vor dem Start twitterte sie noch, dass sie von dem dramatischen Foto des November-Supermonds, der über ihrer Rakete aufgeht, inspiriert sei. Die Aufnahme hatte der NASA-Fotograf Bill Ingalls gemacht.