Geminiden 2017: Tipps für den schönsten Meteorschauer des Jahres

In diesem Jahr gibt es nicht nur Dutzende von Sternschnuppen zu sehen, sondern auch den Vorbeiflug des „erloschenen“ Asteroiden, dem sie entstammen.

Von Andrew Fazekas
Veröffentlicht am 12. Dez. 2017, 09:41 MEZ

Himmelsbeobachter sollten sich auf ein vorweihnachtliches Vergnügen mit besten Lichtverhältnissen einstellen. Die Geminiden sind im Gange und versprechen, einer der schönsten Meteorströme des Jahres zu werden.

Das jährliche Ereignis wird seinen Höhepunkt in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember erreichen, wenn Beobachter mit Dutzenden von Sternschnuppen pro Stunde rechnen können. Nur ein paar Tage später gibt es für Hobbyastronomen mit einem eigenen Teleskop noch ein weiteres Highlight: einen seltenen Blick auf den Asteroiden, der für das Funkenspiel verantwortlich ist.

Meteorströme finden statt, wenn die Erde eine Trümmerwolke passiert, die von einem vorbeiziehenden Felsbrocken im All hinterlassen wurde. Der Großteil der Meteore ist kaum größer als ein Sandkorn. Sie verglühen, wenn sie auf die obere Erdatmosphäre treffen, und erzeugen leuchtende Spuren am Himmel.

Im letzten Jahr erreichten die Geminiden ihren Höhepunkt etwa zur selben Zeit wie der Supermond. Das starke Leuchten des besonders großen Mondes erschwerte die Sicht auf die blasseren Meteore. Aber in diesem Jahr werden die Stunden während des Geminiden-Höhepunkts dunkel und fast mondlos sein. Die abnehmende Mondsichel wird in der Nacht zum 14. Dezember erst gegen 2:40 Uhr aufgehen.

Die Geminiden sind besonders schön anzusehen, weil die Meteore langsamer unterwegs sind als bei den meisten anderen jährlichen Meteorschauern und die Sternschnuppen daher länger leuchten. Sie bewegen sich mit etwa 32 km/h durch unsere Atmosphäre und sorgen für hübsche, lange Spuren, die für ein bis zwei Sekunden sichtbar sind.

BELIEBT

    mehr anzeigen
    Der Radiant der Geminiden liegt im Sternbild Zwillinge (lat. Gemini).
    Foto von Andrew Fazekas, Skyguide

    Die Geminiden verdanken ihren Namen dem Sternbild Zwillinge (lat. Gemini), da die Meteore diesem Bereich des Himmels zu entspringen scheinen.

    Die Zwillinge bewegen sich in der nördlichen Hemisphäre großzügig über den Nachthimmel, während sie in südlichen Gefilden nur sehr niedrig über dem Horizont vorbeiziehen. Hier in Deutschland kann man den Meteorstrom also zur dunkelsten Nachtzeit ausgiebig beobachten. Sofern keine Wolkendecke die Sicht behindert, kann man jenseits großer Stadtlichter mit bis zu 120 Meteoren pro Stunde rechnen. Himmelsbeobachter in lichtverschmutzten Städten können immerhin noch 20 bis 60 Meteore pro Stunde erwarten.

    Der Meteormacher

    Die meisten jährlichen Meteorschauer entstehen durch vorbeifliegende Kometen, die Staub und kleine Gesteinspartikel verlieren, wenn sie zu nah an der Sonne vorbeifliegen und ihr Eis schmilzt. Die Geminiden unterscheiden sich davon ein wenig. Sie stammen von 3200 Phaeton, einem Asteroiden, der nach Meinung einiger Astronomen „erloschen“ ist, also kein Gas und keinen Staub mehr enthält. Wenn er an der Sonne vorbeifliegt, macht die Hitze ihn brüchig und er sondert Gesteinspartikel ab.

    Er hat einen Durchmesser von knapp über fünf Kilometern und eine Umlaufbahn, die ihn näher an die Sonne bringt als jeden anderen bekannten Asteroiden. Am 16. Dezember wird er der Erde besonders nah kommen, nämlich bis auf 10,3 Millionen Kilometer. So nah war er zuletzt 1947 und wird es erst im Jahr 2093 wieder sein.

    Zum Glück sind die Chancen für einen Zusammenstoß extrem gering. Der Asteroid kreuzt den Orbit der Erde zwar regelmäßig, aber Astronomen zufolge wird er in den nächsten 1.000 Jahren nicht nah genug kommen, um eine Bedrohung darzustellen.

    Stattdessen wird 3200 Phaeton ein recht einfaches Ziel für Hobbyastronomen mit einem kleinen Teleskop sein. Der Asteroid wird vom 16. auf den 17. Dezember um Mitternacht seinen erdnächsten Punkt erreichen und als relativ heller, leuchtender Punkt erkennbar sein.

    Selbst, wenn man den Höhepunkt der Geminiden verpasst, sollten auch an den Tagen davor und danach zahlreiche Meteore am Himmel zu sehen sein. Und wenn Wolken die Sicht versperren, kann man über das Virtual Telescope Project Live-Webcasts aus Italien und Arizona erleben. Am 13. und 14. Dezember gibt es Streams für die Geminiden sowie am 15. und 16. Dezember für Phaeton.

    Andrew Fazekas auf Twitter und Facebook folgen.  

    loading

    Nat Geo Entdecken

    • Tiere
    • Umwelt
    • Geschichte und Kultur
    • Wissenschaft
    • Reise und Abenteuer
    • Fotografie
    • Video

    Über uns

    Abonnement

    • Magazin-Abo
    • TV-Abo
    • Bücher
    • Disney+

    Folgen Sie uns

    Copyright © 1996-2015 National Geographic Society. Copyright © 2015-2024 National Geographic Partners, LLC. All rights reserved