Schlafen wie ein Kind
Unsere Titelgeschichte im August: Die Wissenschaft von Traum und Erholung.
„Eine Nacht mit ausreichend Schlaf ist heute so selten und altmodisch wie ein handgeschriebener Brief.“ So fasst der Autor unserer Titelgeschichte das Dilemma unserer ständig wachen Leistungsgesellschaft zusammen. Immer auf Sendung, immer bereit. Und auch wenn in Japan ein ständiges Einnicken bei der Arbeit als Beleg für lobenswerte Aufopferung gelten mag: Schlafmangel ist keine Lappalie. Wer daran leidet, ist einem höheren Risiko für ernste Erkrankungen ausgesetzt.
Die Gründe für das Problem sind vielfältig. Einer davon ist das Licht. Seit im Jahr 1807 in Londoner Straßen die ersten Gaslaternen aufleuchteten, haben wir Menschen die Nacht immer mehr zum Tag gemacht. Zunächst nur in den Fabriken, um die Produktivität zu erhöhen. Und dann überall, wo wir leben. Allein zwischen 2012 und 2018 haben sowohl die nachts künstlich erhellte Fläche auf der Erde als auch die Intensität dieses Leuchtens um zehn Prozent zugenommen. Der Anteil blauen Lichts, das unseren Biorhythmus besonders stark verwirrt, ist ebenfalls gestiegen.
Gestiegen ist aber auch, das ist die gute Nachricht: unser Wissen über den Schlaf. Über die Mechanismen der Erholung und die Bedeutung von Träumen. Wir haben die neuesten Erkenntnisse zusammengetragen und laden ein zu einer wissenschaftlichen Reise durch die Nacht. Und zu tröstlichen Einsichten wie dieser: Im REM-Schlaf, glauben Forscher, wenn das Gehirn endlich mal nur das machen kann, was es will, seien wir besonders intelligent, einfühlsam, kreativ und frei. Erst dann seien wir wirklich lebendig.
Die Titelgeschichte über Schlaf steht in der Ausgabe 8/2018 des National Geographic Magazins. Jetzt ein Magazin-Abo abschließen!