Ein schwimmender Urzeitjäger erwacht zum Leben
Folgt den Spuren der Wissenschaftler und erfahrt mehr über das größte Raubtier, das je im Wasser gelebt und gejagt hat.
Wenige Fossilien
Vor dem Jahr 2014 lagen den Forschern nur eine Handvoll Schwanzknochen von Spinosaurus zur Untersuchung vor. Ihre Theorie ließ vermuten, dass der Schwanz des Theropoden – wie auch bei anderen Vertretern seiner Gruppe – hauptsächlich dazu diente, die nach vorne orientierte Körpermitte auszubalancieren. Die Wissenschaftler gingen davon aus, dass der Schwanz deswegen eher unbeweglich war und bei der Fortbewegung im Wasser nur eine untergeordnete Rolle spielte. Die Hauptarbeit verichteten ihrer Annahme nach die Beine, wenn Spinosaurus durch seichte Gewässer kroch und watete.
Quelle: Nizar Ibrahim, University of Detroit Mercy.
Knochenarbeit, die sich auszahlt
Im Jahr 2018 wurden bei Ausgrabungen in Marokko weitere 131 Knochenfragmente gefunden, darunter 36 Wirbel. Das veränderte unsere Sicht auf den Schwanz von Spinosaurus grundlegend.
Quelle: Nizar Ibrahim, University of Detroit Mercy.
Länger und beweglicher
Der jüngste Fund verschafft ein wesentlich genaueres Bild vom Schwanz des Dinosauriers. Er ist deutlich länger und wesentlich weniger steif, als bislang angenommen. Das deutet darauf hin, dass der Schwanz für viel Schub bei der Fortbewegung im Wasser sorgte.
Quelle: Nizar Ibrahim, University of Detroit Mercy.
Studien belegen, dass der Schwanz bis zu achtmal mehr Kraft besaß als bei anderen Theropoden, wodurch Spinosaurus gegen starke Strömungen anschwimmen und ruckartig beschleunigen konnte, um seine Beute zu fangen.
Prähistorische Sümpfe
Vor 95 Millionen Jahren besaß Nordafrika ein artenreiches und ausgedehntes Flusssystem. 1912 entdeckte Ernst Stromer als erster ein Spinosaurus-Fossil in Ägypten; die jüngsten Funde stammen aus Marokko.
Karte: NG Staff. Quelle: Ron Blakey, Colorado Plateau Geosystems.
Das Puzzle fügt sich zusammen
Zu Beginn der Forschung gaben nur wenige Fossilien Aufschluss über das mögliche Aussehen von Spinosaurus und tiefgründiges Wissen über Dinosaurier im Allgemeinen war quasi nicht existent. Weitere Funde lieferten immer mehr Puzzleteile zu unserer Vorstellung, wie Spinosaurus aussah, bis wir schließlich zum heutigen Bild des im Wasser lebenden Dinosauriers gelangten.
Quelle: Nizar Ibrahim, University of Detroit Mercy.
Quelle: Nizar Ibrahim, University of Detroit Mercy. Karte: NG Staff. Quelle: Ron Blakey, Colorado Plateau Geosystems.
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