Explosion am Nachthimmel: Seltene Nova ist mit bloßem Auge zu erkennen

Ein Helligkeitsausbruch im Sternbild Corona Borealis könnte das astronomische Highlight des Jahres 2024 werden. Denn: Das Ereignis ist nur alle 80 Jahre am Himmel zu sehen.

Foto von NASA / Conceptual Image Lab / Goddard Space Flight Center
Von Insa Germerott
Veröffentlicht am 21. März 2024, 10:33 MEZ

Zwischen Februar und September 2024 wird es für kurze Zeit zu einer seltenen astronomischen Begebenheit am Himmel kommen: Im Sternbild Coronae Borealis, auch bekannt als Nördliche Krone, wird eine Nova mit bloßem Auge zu erkennen sein. So nennt man Helligkeitsausbrüche in engen Doppelsternsystemen – bestehend aus einem Weißen Zwerg und einem Roten Riesen –, bei denen Wasserstoff auf der Oberfläche eines Weißen Zwerges explosionsartig zündet. 

Bemerkbar macht sich das Spektakel am Nachthimmel als vermeintlich zusätzlicher Stern im Sternbild Nördliche Krone. Das Besondere an dieser sichtbaren Nova: Sie ist eine von insgesamt nur fünf wiederkehrenden Novae in unserer Galaxie und findet lediglich alle 80 Jahre statt – zuletzt 1946. 

T Coronae Borealis: Ein neuer Stern am Himmel

Den Helligkeitsausbruch wird man vermutlich mehrere Tage hintereinander am Himmel beobachten können. Wann genau es soweit ist, können die Astronom*innen nicht sagen – voraussichtlich ist es allerdings im Frühjahr oder Sommer des Jahres soweit. Die mehrtägige Nova passiert im engen Doppelsternsystem T Coronae Borealis, auch T CrB genannt, das innerhalb der Nördlichen Krone liegt – in etwa 2.700 Lichtjahren Entfernung zur Erde. Während dieser Zeit wird es so aussehen, als befände sich ein neuer Stern am Himmel. Normalerweise ist das Doppelsternsystem T CrB nämlich zu dunkel, um es mit bloßem Auge zu erkennen; während der Nova scheint es jedoch mit 2,0 mag – genauso hell wie der Polarstern. 

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Doch wie entsteht diese Nova? Die Sterne von T CrB, der Weiße Zwerg und der Rote Riese, befinden sich sehr nah beieinander. So nah, dass der Weiße Zwerg abgestoßene Materie vom sich ausdehnenden Roten Riesen auf seiner Oberfläche ansammeln kann. Die dichte Atmosphäre des Weißen Zwergs erhitzt sich schließlich so stark, dass es zu einer thermonuklearen Reaktion kommt. Ein explosionsartiger Helligkeitsausbruch ist die Folge: die Nova, die wir von der Erde aus betrachten können. 

Nach dem Ausbruch, den man zunächst mit dem bloßen Auge und daraufhin noch für länger als eine Woche mit dem Fernglas am Himmel beobachten kann, verdunkelt sich das Doppelsternsystem wieder und wird für uns unsichtbar – für die nächsten 80 Jahre. 

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