Atemberaubende Aufnahmen der gewaltigen Waldbrände Kaliforniens

Ein Fotograf, der Feuer bekämpft, erhält durch seine Arbeit einen ungewöhnlich direkten Zugang zu den Waldbränden in Kalifornien.

Von Shaena Montanari
bilder von Stuart Palley
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:41 MEZ
Meadow Fire
Das Meadow Fire brennt nachts am 8. September 2014 im Yosemite-Nationalpark in der Nähe des Bergs Half Dome. Das Meadow Fire war eines von Tausenden Feuern der tödlichen Waldbrandsaison, die 2014 von der Grenze zu Mexiko bis nach Oregon in ganz Kalifornien ausgebrochen sind.
Foto von Stuart Palley

Der Fotograf Stuart Palley, der in Kalifornien aufgewachsen ist, ist schon sein Leben lang von Waldbränden fasziniert und an sie gewöhnt.

In den letzten fünf Jahren hat Palley, der im Süden Kaliforniens wohnt, die Waldbrände im ganzen Bundesstaat fotografiert und dabei von Orange Country bis Yosemite eine große Bandbreite beeindruckender Aufnahmen gemacht.

In diesem Jahr wüteten gewaltige Waldbrände in Kalifornien und verbrannten Hunderttausende Hektar Land. Palley hatte also keinen Mangel an Gelegenheiten, um sein Projekt fortzusetzen. „Ich hatte gedacht, dass wir nur abgeschwächte Feueraktivität haben würden, da wir so einen nassen Winter hatten“, sagt Palley. „Aber die Gräser und die toten Bäume, die von Borkenkäfern befallen waren, haben sich entzündet.“

Der fotografische Zugang zu diesen Feuern ist aber nichts, was man einfach so erhält. Nur Medienvertreter mit besonderen Zulassungen dürfen die Gefahrenzonen betreten. Palley sagt aber, dass selbst sein Zugang manchmal nicht ausreicht. „Die Möglichkeit, mit der Feuerwehrmannschaft mitzugehen – dafür braucht es Zeit und Erfahrung.“

Zufällig verfügt Palley aber über gewisse Qualifikationen, die ihm das ermöglichen. Er ist nicht nur ein Fotograf, der sich für Feuer interessiert, sondern verfügt auch über die Basisqualifikation zur Bekämpfung von Bränden in der Wildnis. Daher sind die anderen Feuerwehrmänner nicht ganz so sehr um Palleys Sicherheit besorgt, wenn er sie beim Einsatz begleitet.

Jenseits einer gewissen Expertise benötigt man zum Fotografieren von Feuer auch ständig neue Ausrüstung, wie man an den geschmolzenen Objektiven und defekten Kamerateilen von Palley sehen kann. „Normale Wetterversiegelungen schützen nicht vor Feuerschäden“, sagt er.

Trotz seiner persönlichen Beziehung zu den Waldbränden Kaliforniens zieht Palley es vor, die Naturkatastrophen aus der Ferne zu beobachten – als Sinnbilder der belasteten Beziehung zwischen Mensch und Natur.

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    Das Border Fire brennt in der Nähe von Campo und Potrero im San Diego County, Kalifornien. 22. Juni 2016. Das Feuer wurde zu 15 Prozent eingedämmt und hat rund 2.600 Land verbrannt.
    Foto von Stuart Palley

    „Feuer ist für die Gesundheit und die Aufrechterhaltung des Ökosystems von wesentlicher Bedeutung“, so Palley. „Wir haben diese Feuer aber so sehr unterdrückt, dass es jetzt einen gewaltigen Überschuss an Brennmaterial gibt.“

    Obwohl die Flammen Palley daran erinnern, was die Menschen der Umwelt antun, wird ihm auch immer wieder bewusst, dass diese Feuer ihren eigenen Tribut fordern.

    „Ich sehe manchmal Menschen, die nicht wissen, ob ihr Haus abgebrannt ist oder nicht, die sind einfach so in der Schwebe“, sagt er.
    „Es ist schwer, so was mit anzusehen.“

    Ein Flugzeug fliegt nachts über das Shirley Fire im Sequoia National Forest beim Lake Isabella, Kalifornien. 14. Juni 2014.
    Foto von Stuart Palley
    Das Sand Fire wütet bei großer Hitze im Angeles National Forest. 23. Juli 2016. Das Feuer hatte bis zum Abend fast 8.100 Hektar Land verbrannt und war zu zehn Prozent eingedämmt, als Feuerwehrmänner gegen die geringe Feuchtigkeit, die sich drehenden Winde und die hohen Temperaturen ankämpften.
    Foto von Stuart Palley

    Stuart Palley auf Instagram und seiner Webseite folgen.

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