Ein Märchenwald, in dem alles möglich ist
Die Fotografin Ellie Woods nutzt den Wald als Leinwand, um das magische Gefühl der grenzenlosen Möglichkeiten aus ihrer Kindheit einzufangen.

Wer sich eine der Fotografien von Ellie Davies ansieht, findet sich am Rande eines verwunschenen Waldes wieder, der Fantastisches verheißt. Viele der Bilder stammen von einem Ort, der direkt aus einem Märchen entsprungen scheint: New Forest, ein Gebiet mit Wäldern, Heideland und Weiden in Südengland, dessen Vegetation bis ins Mittelalter zurückreicht. Davies wuchs in einem strohgedeckten Cottage in der Nähe mit ihrer Zwillingsschwester auf. Gemeinsam verbrachten sie viele Stunden mit etwas, was heute für viele ein Luxus ist – die Wälder zu erkunden.
„Manchmal fühlten wir uns dort sehr sicher und spielten und hatten eine Menge Spaß; wir bauten Höhlen und Lager. Aber es gab auch mal Risiken und Ängste“, erklärt sie. „Ich bin in meiner Fantasie an viele verschiedene Orte gegangen ... vielleicht greife ich auf diese Atmosphäre zurück.“ Sie erzählte, dass sich viele Menschen beim Betrachten ihrer Bilder in ihre eigene Kindheit zurückversetzt fühlen – in einen Zustand, in dem noch alles möglich ist und Magie existiert.

„Half Light“, 2016

„Half Light“, 2016
Seitdem hat Davies mehrere Serien produziert, die sich mit diesem Thema beschäftigen und alle aufeinander aufbauen. Der Wald ist ihr Atelier und ihre Inspiration. Die Ideen kommen ihr bei Spaziergängen oder Fahrten durch den Wald, wenn ihr Geist für unerwartete Assoziationen offen ist. In einigen ihrer Projekte fügt sie Elemente in die Szene ein – Rauchschwaden, gemalte Äste, Wege aus Farnen oder, in ihrer Serie „Stars“, Fotografien von Galaxien, die sich über Waldlichtungen legen. In anderen konzentriert sie sich auf Elemente, die bereits vorhanden sind, und nutzt beispielsweise Wasserflächen, um unseren Blick zu lenken.
Ihre Bilder sind bewusst frei von Menschen oder Tieren. Die Landschaft selbst ist der Charakter, offen für unsere Interpretation. „Es schafft das Gefühl, in eine Welt einzutreten, die nur für einen selbst da ist. Es ist das Gefühl, das man erlebt, wenn man die Grenze eines Waldes betritt. Es ist kühl, ruhig – man kann etwas Instinktives spüren. Es ist kein Gefühl, für das wir ein Wort haben. Es ist wirklich magisch. Ich glaube, danach sehnt sich jeder ein bisschen.“
Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.
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