Archäologie: Schlacke aufs Haupt
Weshalb tragen manche der rund 800 kolossalen Steinfiguren auf der Osterinsel runde Hüte? Und wie kamen die tonnenschweren Kopfbedeckungen aus vulkanischem Schlackegestein dort hinauf?

Die Steinhüte (Pukao) der Moai waren bis zu 2,40 Meter hoch. Standbilder mit Hut genossen womöglich höhere Wertschätzung.
Weshalb tragen manche der rund 800 kolossalen Steinfiguren (Moai) auf der Osterinsel runde Hüte? Und wie kamen die tonnenschweren Kopfbedeckungen (Pukao) aus vulkanischem Schlackegestein dort hinauf? Bis heute gibt es auf diese Fragen keine schlüssigen Antworten. Der Archäologe Carl Lipo von der Universität von Kalifornien vermutet, dass der Kopfputz bei den Polynesiern Ausdruck für einen höheren Rang war.
Die Felshüte wurden zum Teil in mehr als zwölf Kilometer entfernten Steinbrüchen geschlagen und dann mit Muskelkraft herangerollt. Um sie auf die Köpfe der Moai zu transportieren, mussten die Inselbewohner mehr als zehn Meter hohe Erdrampen bauen. Den Bewohnern der Osterinsel waren Kopfbedeckungen offenbar sehr wichtig: Als europäische Entdecker im 18. Jahrhundert dort an Land gingen, stahlen die Insulaner ihnen als Erstes die Hüte.
(NG, Heft 11 / 2010)
