Galerie: 10 einfache Wanderungen, die sich richtig lohnen
Veröffentlicht am 5. Nov. 2020, 06:41 MEZ

Rifugio Bonatti, Courmayeur, Italien |
Länge: 11,3 Kilometer nur in eine Richtung von Courmayeur aus |
Belohnung: Europäischer Komfort im Schatten des wilden Mont-Blanc-Massiv |
Mach es: Versteckt am Fuße der wuchtigen weißen Masse des 4.809 Meter hohen Mont Blanc, oder Monte Bianco, wie es auf Italienisch heißt, ist das Dorf Courmayeur, entspannter als die dem Extremsport gesinnte französische Stadt Chamonix auf der anderen Seite. Aber es besitzt eine lange Tradition des Bergsteigens, den zweitältesten Bergführerverband, die Società delle Guide di Courmayeur, welcher 1850 gegründet wurde, und ein umfangreiches Museum der Klettergeschichte in der Stadt.
Das Tal weist auch eines der besten Hüttensysteme der Alpen auf, einschließlich der Perle des Rifugio Bonatti, benannt nach dem italienischen Bergsteigepionier und Fotografen Walter Bonatti. Mit einem weiten Blick über Gletscher und der Spitzen der Gipfel des 4.208 Meter hohen Grandes Jorasses ist die Hütte eher ein Berghotel und serviert italienische Delikatessen und Aperitifs von einer vollen Bar. Während der Aufstieg von der Stadt ungefähr 853 Höhenmeter umfasst, wird ein Schluck Espresso oder Fernet, einem italienischen Magenbitter, den Schmerz sicher lindern (oder man kann ein Shuttle talaufwärts nehmen und den Aufstieg auf eine Stunde und 274 Höhenmeter verkürzen).
Foto von Look Foto, Aurora PhotosImja Tse (Island Peak), Nepal |
Länge: 56,3 bis 64,4 Kilometer |
Belohnung: Ein Gipfel des Himalaya, bei dem Nicht-Kletterer eine gute Chance haben, ihn zu erreichen |
Mach es: Dies ist keine einfache Wanderung. Es ist ein Bergaufstieg auf einen 6.189 Meter hohen Gipfel im Himalaya, der das entsprechende Equipment und die Erfahrung erfordert - aber es ist der am meisten bestiegene Gipfel im Himalaya und einer, bei dem starke Wanderer mit Hilfe von Führern eine gute Chance haben, auf dessen Spitze zu stehen, ohne all die Gefahren und das Engagement, den berühmte 8000-Meter-Gipfel wie der Everest oder Annapurna mit sich bringen.
Die Wanderung beginnt an der Route des Everest Basislagers, bevor es zu einer Reihe von hohen Bergdörfern und dem Basislager geht. Von der Spitze aus können Sie sich rundum umsehen und den beeindruckenden Ausblick des Lhotse genießen, mit dem Everest direkt dahinter verborgen (nach dem Gipfelaufstieg können Sie auch zum Everest Basislager). Den Gipfel zu erklimmen unterstützt auch die Menschen in Nepal, besonders die aus der Region, die vom Erdbeben 2015 verwüstet wurde und auf die Rückkehr der Touristen angewiesen ist, um den Wiederaufbau weiterzuführen.
Foto von Aaron Huey, National GeographicGleninchaquin, County Kerry, Irland |
Länge: 3,2 bis 6,4 Kilometer |
Belohnung: Ein einfacher Spaziergang, der Sie in das Herz der irischen Landschaft bringt |
Mach es: Das magische Tal des Gleninchaquin Parks, der durch das Ende der letzten Eiszeit vor 70.000 Jahren freigelegt wurde, versetzt Sie in gälische Sagen zurück. Kein Wunder, dass diese Wiesen Nomadenvölker wie die Fianna anzogen, die sich hier niederließen und Reste in Kochecken zurückließen. Dies ist ein privater Park und dort gibt es Bauernhöfe und grasende Schafe, sodass die ländliche Geschichte genauso ein Teil der Wanderung ist wie die grünen, offenen Räume, ruhige Seen, Wasserfälle und grasbedeckte Abhänge. Mehrere kurze Wanderungen erschließen das Gelände, von einem kurzen Ausflug um die Farm bis zu einer Spritztour außerhalb der Wanderwege im Hochland.
Foto von Holger Burmeister, AlamyHooker Valley Track, Aoraki/Mount Cook Nationalpark, Neuseeland |
Länge: 4,8 Kilometer Rundreise |
Belohnung: Der Regenwald öffnet sich in große Ausblicke von Neuseelands Südalpen, die beim Gletschersee enden |
Mach es: Es ist schwer, eine andere Wanderung wie diese zu finden, die in so kurzer Zeit so viel bietet: In nur 4,8 Kilometern serviert der Hooker Track Regenwald, Hängebrücken über einen reißenden Fluss, weitreichende Ausblicke auf die größten Gipfel der Inselnation, Gletscher und die milchig-blauen Gewässer des Sees. Der Nationalpark, über den der 3.724 Meter hohe Mount Cook herrscht, ist typisch für die starken Kontraste des Südpazifiks, wo Gletscher steil aufsteigen, dicht bewaldete Gipfel aus dem Wasser ragen und zerstörerische Stürme jederzeit alles zum Stehen bringen können.
Aber alles, was Sie brauchen, ist ein Nachmittagsspaziergang auf dem Hooker Track, welcher am Besucherzentrum beginnt und an einem See am Fuße des Gletschers endet, auf dem oft Eisbrocken treiben. Dazwischen kann man durch verstreute Felsbrocken der Moräne und offenes Gelände wandern und pausiert an Aussichtspunkten, die einen Eindruck der gewaltigen Gipfelreihen der südlichen Hemisphäre vermitteln.
Foto von EyesWideOpen, Getty ImagesLes Dentelles de Montmirail, Gigondas, Frankreich |
Länge: 6,4 Kilometer |
Belohnung: Ein Glas des besten Weins des Rhonetals inmitten einer Wanderung zum aufragenden Kalkstein |
Mach es: Während es eine etwas längere Wanderung als andere auf dieser Liste ist, gibt es hier einen großen Unterschied - Wein auf dem Weg. Und nicht irgendein Wein. Gigondas - der Name bedeutet ungefähr „glücklicher Ort“, da altrömische Soldaten zu dem Wein dieser Reben entspannten - ist eine der besten Weinregionen des Rhonetals. Die Weinberge drapieren die bewaldeten Kalkfelsen des Montmirail, und die Stadt Gigondas bietet in Höhlen genau auf dem Hauptplatz Proben des Weins an.
Aber die wirkliche Belohnung liegt über der Stadt: Die Kalkfelsen-Lamellen von Les Dentelles, welche Kletterer aus der ganzen Welt anziehen, erheben sich über die umgebenden Hügel und der Pfad läuft genau an ihrem Fuß entlang. Sie zu erreichen erfordert eine harte Wanderung, aber dies wird gemildert durch das Flanieren entlang der Weinberge und die Belohnung eines Glas Weines und einer Mahlzeit. Die Route startet etwas außerhalb der Stadt - Sie können sie abkürzen und nur aufsteigen, um Les Dentelles von Gigondas zu bewundern, oder sie verlängern, indem sie auf das größere Pfadsystem GR de Pays de Montmirail aufspringen und zu Nachbarstädten wandern.
Foto von Hemis, AlamyLassen Peak Trail, Lassen-Volcanic-Nationalpark, Kalifornien |
Länge: 8 Kilometer Rundreise |
Belohnung: Mittelmäßiger Aufwand, um auf einem massiven Stratovulkan der Cascades zu stehen |
Mach es: Lassen Peak ist der südlichste der großen Vulkangipfel der Cascades. Anders als bei anderen Gipfeln dieses Bereichs - denken Sie an Rainier, welcher stundenlanges Reisen über tödliches Terrain durchkreuzt von Gletscherspalten erfordert - ist es hier relativ einfach, an einem milden Tag den Gipfel zu ersteigen. Es gibt ebenso eine große Chance, Vulkanismus in Aktion zu erleben: Lassen hatte seinen letzten Ausbruch 1915 und ist immer noch aktiv. Er ist außerdem der größte von 30 Vulkankegeln in diesem Park, versteckt auf dem Rücken Nordkaliforniens.
Zum 3.187 Meter hohen Gipfel zu wandern, ist mit 610 zu kletternden Höhenmetern auf 4 Kilometern nicht unbedingt einfach. Aber es ermöglicht Leuten, die es sonst nicht zu einem der schlafenden Giganten nach oben schaffen würden, ein Häkchen auf ihrer Gipfel-To-Do-Liste zu setzen.
Foto von Gary Crabbe, AlamyNorth Vista Trail, Black Canyon des Gunnison Nationalparks, Colorado |
Länge: 4,8 Kilometer Rundreise |
Belohnung: Einfacher Zugang zu einigen der besten vertikalen Ausblicken des Planeten |
Mach es: Sie müssen nicht sehr weit weg vom Besucherzentrum wandern, um über ein Geländer zu schauen und schwindelerregenden 549 Meter runter in den Black Canyon des Gunnison zu starren, der 1999 ein Nationalpark wurde. Außerdem ist es von dort aus nur ein kurzer, einfacher Spaziergang durch Pinien und Wacholder am nördlichen Rand des Canyon, um noch bessere Ausblicke mit weniger Menschenmassen an Orten wie dem Exclamation Point zu finden.
Der Canyon ist einer der tiefsten und abschüssigsten der Welt dank der aushöhlenden Kraft des Gunnison River, der in Teilen des Parks mit 73 Metern pro Meile durch massive Gneis- und Schieferschichten stürzt. Diese Kräfte haben Merkmale wie die steilen Felsen der Painted Wall erschaffen. Diese Schieferschichten locken auch Weltklasse-Kletterer auf lange, fordernde Routen. Die einzige Ausrüstung, die Menschen auf diesem entspannten Weg benötigen werden, sind Ferngläser, um Berghüttensänger zu sichten oder Wanderfalken in den Höhen aufsteigen zu sehen.
Foto von Ethan Welty, AuroraMount Takao, Japan |
Länge: 3,2 bis 16 Kilometer Rundreise |
Belohnung: Waldgeister am Rande der größten Megastadt des Planeten finden |
Mach es: Mit 38,8 Millionen Menschen in seinen Grenzen ist Tokyo der größte Ballungsraum der Erde. Es ist schwer zu glauben, dass es viele Möglichkeiten gibt, inmitten all des Betons zu wandern, aber die bewaldeten Hänge des 599 Meter großen Mount Takao liegen nur 48,1 Kilometer vom Zentrum Tokyos entfernt und bieten eine willkommene Portion Frieden. Der Gifel ist, kaum überraschend, der Ort eines buddhistischen Schreins, wo die Yamabushi oder Bergmönche trainieren, denen mystische Kräfte nachgesagt werden.
Man sagt auch, der Ort würde von Tengu heimgesucht, Berggeistern - oh, und von echten Affen in einem Affenpark.
Das Wandern ist hier mit mehreren Möglichkeiten zum Erreichen des Gipfels einfach - diese beinhalten einen gepflasterten Pfad und die Option, den Aufstieg mit einer Laufseilbahn zu halbieren (1,6 Kilometer und ungefähr 45 Gehminuten). Rechnen Sie jedoch nicht damit, allein zu sein. Jedes Jahr bewandern 2,5 Millionen Menschen diese Pfade. Und falls Sie nach der Wanderung etwas müde sind, können Sie einfach in heißen Quellen oder auch im traditionellen japanischen Thermalbad am Fuße des Berges baden.
Foto von JTP, Getty ImagesRoanoke Trail, Nags Head Wood, Outer Banks, North Carolina |
Länge: 2,4 Kilometer Rundreise |
Belohnung: Die Möglichkeit, die letzten Reste eines Dünenwald-Ökosystems auf dem Flugsand der Barriere-Inseln der Ostküsten zu erforschen |
Mach es: Die gemeinnützige Organisation Nature Conservancy beschäftigt sich mit dem Einkauf empfindlicher Ökosysteme und der Bewahrung dieser für die einheimische Flora und Fauna, welche von ihnen abhängig sind. Das ist hier im ökologischen Reservat Nags Head Woods sicherlich der Fall, wo einige der letzten Dünenwälder der Ostküste noch gedeihen. Diese kurze Wanderung führt durch eine große Vielfalt von Hickorys und Eichen (fast unmöglich, diese so nah am Ozean irgendwo anders zu finden), durch Salzsümpfe und durch ein erstklassiges Vogelbeobachtungsgebiet, bevor man einen ruhigen Strand erreicht. Alles in allem machen Sie eine kurze Wanderung in einer äußerst beliebten touristischen Region, die das verkörpert, was einstmals die lange Ruhe der Atlantikküste war. Wenn Sie weiter wandern möchten, so führen andere kurze Pfade des Reservats zu Teichen und wieder andere zu Wäldern.
Foto von Charles O. Cecil, AlamySólheimajökull, Island |
Länge: 1,6 bis 3,2 Kilometer |
Belohnung: Nicht-Kletterer können das Ende eines Gletschers erforschen |
Mach es: Sólheimajökull, was grob "Zuhause des Sonnengletschers" bedeutet, ist ein lebendes Labor. Als bequem erreichbarer Endpunkt des weitaus größeren Mýrdalsjökull-Gletschers bietet Sólheimajökull (welcher von einer dünnen Schicht von schwarzem Split bedeckt ist, Ablagerungen von Vulkanausbrüchen des Hekla) für ausgebildete Island-Führer die Möglichkeit, gelegentliche Wanderer in die turbulente, sich ständig verändernde Landschaft des Innenlebens eines Gletschers zu bringen.
Nach einem 800 Meter langen Marsch können Wanderer die Bergsteiger-Ausrüstung (Steigeisen, Eispickel, Helme) anlegen und in Gletscherspalten und Gletschermühlen (Wassergruben, die Felsen und Eis zermahlen) herumstöbern. Während Sólheimajökull auf der ganzen Länge des engen Tals Phasen von Rückzug und Wachstum durchlebte, schmilzt er gerade mit einer beunruhigenden Rate von 50 Metern pro Jahr und könnte im nächsten Jahrhundert schon verschwunden sein.
Foto von Olaf Krüger, Aurora Images