Galerie: Nashorn-Jagd: Blutige Schlacht ums Horn
Von Peter Gwin
Veröffentlicht am 5. Nov. 2020, 06:36 MEZ

Ein Spitzmaulnashorn im Naturschutzgebiet Savé Valley in Simbabwe. Wilderer haben es angeschossen und ihm beide Hörner abgehackt. Die Tierärzte müssen den Bullen einschläfern, weil seine zertrümmerte Schulter sein Gewicht nicht aushält. Das Horn ist in der traditionellen chinesischen Medizin begehrt – mehr als tausend Tiere mussten in den vergangenen sechs Jahren dafür ihr Leben lassen.
Foto von Brent StirtonBetäubt und mit verbundenen Augen wird ein Spitzmaulnashorn per Hubschrauber aus der südafrikanischen
Ostkap-Provinz evakuiert. Nach zehn Minuten geht es mit dem Lastwagen weiter in seine etwa 1500 Kilometer entfernte neue Heimat. Auf diese Weise werden bedrohte Spitzmaulnashörner in Gebiete umgesiedelt, die sich besser zur Vermehrung der Tiere eignen.
Foto von Green Renaissance, WWFIn einem vietnamesischen Café zerreibt eine Frau ein Stück Horn in einer Schüssel mit aufgerautem Boden. So entsteht, mit etwas Wasser aufgegossen, eine Tinktur, die viele Asiaten als Heilmittel für verschiedene Beschwerden schätzen. Studien zur medizinischen Wirksamkeit ergeben keine nachweisbaren Erfolge. Seit die Frau das Mittel nimmt erklärt sie: «Ich spüre meine Nierensteine nicht mehr.»
Foto von Brent StirtonEin sieben Pfund schweres Rhinozeros-Horn kann rund 280000 Euro einbringen.
Foto von Brent StirtonDer ehemaliger Scharfschütze einer australischen Spezialeinhei Damien Mander zeigt einer Klasse von auszubildenen Game Rangern, wie man mit einem Jagdgewehr im Nakavango Game Reserve in Zimbabwe schießt.
Foto von Brent StirtonIm "South African Wildlife Officials Store" liegen Hörner von Nashörnern, die eines natürlichen Todes gestorben sind aber auch Hörner von sichergestellten Wilderern.
Foto von Brent StirtonEin weißes Nashorn-Nany tobt mit einem jungen Artgenossen in einem Wildpark-Gehege in der KwaZulu-Natal Provinz von Südafrika.
Foto von Brent StirtonEin verwesenes Nashorn liegt mit abgeschnittenem Horn in einem privaten Wildpark nicht weit entfernt vom Kruger National Park in Süd-Afrika. Es wurde von einer Drahtschlinge eines Wilderes erwürgt.
Foto von Brent StirtonNach der Jagd auf einer privaten Wildfarm hängt ein Stück Nashornfleisch im Kühlraum.
Foto von Brent StirtonArbeiter behandeln die Haut des erlegten Bullen mit Steinsalz. Wildfarmer züchten die Tiere für Jäger und Ökotouristen und verkaufen Nashörner zur Jagd, wenn die Bestände die verfügbaren Ressourcen übersteigen. Mit den Erlösen werden Naturschutzprojekte finanziert. Auf diese Weise hat sich der Nashornbestand in den vergangenen 20 Jahren vergrößert. Inzwischen wird er aber von kriminellen Jägern und Wildfarmern bedroht, die am illegalen Horngeschäft beteiligt sind.
Foto von Brent StirtonEine Breitmaulnashorn-Kuh (links) grast mit einem Bullen, der nach einem Angriff von Wilderern in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal zu ihrem Gefährten geworden ist. Eine Bande verfolgte sie und ihr vier Wochen altes Kalb per Hubschrauber, betäubte sie und sägte ihre Hörner ab. Wildhüter fanden sie eine Woche später, auf der Suche nach ihrem Kalb, das wahrscheinlich verdurstet ist.
Foto von Brent StirtonAuf einer Wildfarm in der südafrikanischen Nordwest-Provinz entfernt eine Tierärztin die Hörner eines betäubten Breitmaulnashorns (links). Die Operation dauert etwa 20 Minuten.
Foto von Brent StirtonDie Operation dauert etwa 20 Minuten. Anschließend erwacht das Tier auf einer Wiese.
Foto von Brent StirtonDie Hörner bestehen aus Keratin, einem Eiweiß, das die Basis für Haare, Federn, Fingernägel oder Hufe bildet. Sie wachsen innerhalb von etwa zwei Jahren nach. Kritiker befürchten, der Verlust
der Hörner würde die Tiere ihren Feinden ausliefern. Befürworter entgegnen, dass hornlose Tiere für Wilderer wertlos seien. «Ein ausgewachsenes Nashorn ist selbst mit einem Hornstumpf noch so stark», sagt der südafrikanische Wildfarmer John Hume, «dass es ein Löwe wohl kaum wagen würde, sich mit dem Tier anzulegen.»
Foto von Brent StirtonDiesem zahmen Nördlichen Breitmaulnashorn sind zum Schutz vor Wilderern die Hörner entfernt worden. Als eines der letzten sieben Überlebenden seiner Unterart wird es von Wildhütern im kenianischen Schutzgebiet Ol Pejeta bewacht. Mit drei Artgenossen wurde es aus einem tschechischen Zoo, wo sie sich nicht vermehrt hatten, hierher gebracht. In Kenia erhofft man sich nun Nachwuchs.
Foto von Brent StirtonEin Nashorn grast auf einem Hügel in der südafrikanischen KwaZulu-Natal Provinz
Foto von Brent Stirton