Galerie: Wildnis braucht das Hirn
Veröffentlicht am 10. März 2022, 07:30 MEZ
Sungvin Hong entspannt sich auf einem Gipfel im Nationalpark Bukhansan. Der Geschäftsmann arbeitet in der stressigen Metropole Seoul. In Südkorea wird die Erholung im Freien staatlich gefördert.
Singapur hat sich zum Ziel gesetzt, „Stadt im Garten“ zu werden. Die grüne Pflanzenkaskade an der Fassade dieses Luxushotels ist nicht nur für den Gast im Pool eine Wohltat, sondern auch für die Menschen unten auf der Straße.
Wenn sich der Winter über Schweden legt, lässt sich die Wildnis besonders intensiv spüren. Zum Beispiel beim Bad im Eisloch, in das sich Joshua und Cecilie im Källtorpssjön, einem See nahe Stockholm, wagen. „Auf diese Weise komme ich in Kontakt mit der Natur, auch wenn man sonst zu dieser Zeit nicht viel ins Freie kann“, sagt Joshua.
Das belegt dieses schwedische Experiment: Wenn Freiwillige nach anstrengenden Mathematiktests in einen virtuellen Wald mit singenden Vögeln gesetzt werden, findet ihr Herz schneller zum ruhigen Rhythmus zurück als in einem normalen Raum.
Zwei Jahre lang lebte der Ingenieur Matthew S. Forkin in der Wildnis. Heute wohnt er wieder nahe San Francisco, doch immer wieder zieht es ihn an die kalifornische Lost Coast, wo er sich tarzangleich durch die Bäume schwingt. „Als Teil der Natur“, sagt er, „bin ich gleichzeitig voller Energie und innerer Ruhe.“
Eine Teilnehmerin der Twin Oaks Communities Conference genießt ein Bad im Schlamm. Bei dieser Konferenz kommen jedes Jahr Menschen aus aller Welt im US-Bundesstaat Virginia zusammen und diskutieren über Ökodörfer, genossenschaftlichesWohnen – und ein naturnahes Leben.
Diese Kleinen aus einem Waldkindergarten bei Zürich verbringen den Großteil des Tages im Wald – bei jedem Wetter. Sie lernen, wie man schnitzt, ein Feuer macht, Höhlen baut und die Umgebung erforscht. Solche Einrichtungen fördern das Selbstvertrauen und einen unabhängigen Geist, sagen die Betreiber.
Delaney Doyle hat im Garten essbare Lilienblüten gepflückt. Ihre Familie lebt in den Bergen von Kentucky mitten im Wald und versorgt sich dort vollständig unabhängig. Für jene, die es nicht ganz so radikal mögen: Schon ein 50-minütiger Spaziergang im Grünen fördert nachweislich die Gesundheit.