Galerie: Wenn Seen einfach verschwinden
Veröffentlicht am 19. Feb. 2018, 15:26 MEZ, Aktualisiert am 23. Feb. 2018, 10:32 MEZ

Seit langer Zeit kommen Touristen aus dem gesamten Iran zum Baden an den Urmiasee, doch es werden immer weniger. Im Vergleich zu den Achtzigerjahren ist der See um 80 Prozent geschrumpft, Bakterien und Algen haben sein Wasser rot gefärbt. Vielleicht ist dies die letzte Generation, die hier noch baden kann.
Foto von Newsha TavakolianReza Manafzadeh arbeitet auf einer Obstplantage am Rand des Sees. Zum Bewässern schaffen Tanklaster aufbereitetes Industrieabwasser heran. „Ich mache mir große Sorgen“,
sagt Manafzadeh. „Wenn es im Iran kein Wasser mehr gibt, werden unsere Kinder ihr Land verlassen.“
Foto von Newsha TavakolianBenjamin Anderson treibt auf dem Nordarm des Großen Salzsees in Utah, wo der Salzgehalt achtmal höher ist als im Meer. Das Wasser ist nur 30 Zentimeter tief, trotzdem berührt Anderson nicht den Grund. Das Wasservolumen des Sees ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts um fast die Hälfte zurückgegangen.
Foto von Carolyn DrakeAm Großen Salzsee, einem wichtigen Zwischenstopp für Millionen Zugvögel, geht dieser Junge mit seinem Vater schon einen Tag vor Beginn der Jagdsaison auf Entenjagd. Übernutzung lässt den See immer mehr schrumpfen. Tiere verlieren Nistplätze und Futterquellen.
Foto von Carolyn DrakeGerade mal eine Kiste voll Sardinen haben Fischer im Dorf Kibirizi aus dem Tanganjikasee in Tansania an Land gebracht. Der zweitgrößte See Afrikas erwärmt sich immer mehr. Dadurch wachsen kaum noch Algen, die Fische haben weniger zu fressen. Die Fangzahlen gehen zurück, viele Fischer konkurrieren um wenig Ertrag.
Foto von Michael Christopher BrownEin Frachtschiff wird repariert.
Bald soll es wieder Güter über den Tanganjikasee transportieren. Gemessen am Volumen ist der See der zweitgrößte Süßwassersee der Welt nach dem Baikalsee in Sibirien.
Foto von Michael Christopher BrownVor dem Dorf Kazinga in Tansania werfen Männer Netze aus, um Sardinen zu fangen. Bereits eine Erwärmung des Wassers um ein halbes bis ein Grad würde den Ertrag beeinflussen und eine Katastrophe für Millionen Menschen bedeuten, die auf Fischfang angewiesen sind.
Foto von Michael Christopher BrownWasser wird zu Wüste: das salzverkrustete Bett des Poopó-Sees in Bolivien. Boote sind trockengefallen, Fische und Wasservögel verschwunden. Auch die Fischer ziehen fort.
Foto von Mauricio LimaEine Frau – sie arbeitet als Lehrerin in der Dorfschule – wäscht vor ihrem Haus im bolivianischen Llapallapani. Brunnen versalzen, Süßwasser zum Wäschewaschen ist knapp. Viele Männer aus dem Dorf sind in die Stadt gegangen und arbeiten auf dem Bau oder in Erz- und Salzbergwerken.
Foto von Mauricio LimaIn Llapallapani erlernen Kinder das Strohflechten, um mit dem Verkauf von Hüten, Schlüsselanhängern oder Ohrringen Geld zu verdienen. Die Urus, die noch in den kleinen Fischerdörfern am See wohnen, kämpfen um ihren Lebensunterhalt. Sie hoffen, dass das Wasser eines Tages zurückkommt.
Foto von Mauricio Lima