Galerie: Die einsamen Herzen hinter Asiens Livestreaming-Industrie
Internetstars filmen sich dabei, wie sie singen, reden, essen und schlafen – für Geld. Ein Blick in das Leben der Stars und ihrer Fans.
Veröffentlicht am 31. Okt. 2019, 13:02 MEZ

Strawberry, 24, benutzt Filter, um ihr Gesicht im Livestream aus dem chinesischen Xi’an heller und schmaler erscheinen zu lassen. In China arbeiten Livestreamer auf engstem Raum und dürfen online nicht über Politik sprechen.
Foto von Jérôme GenceLivestreamer erhalten Geld, wenn Fans ihnen virtuelle Sticker oder Emojis per Videochat senden. Ein einziger Sticker kann mehrere Tausend Dollar kosten. Das Geld teilen sich die Streamer mit der Agentur, für die sie arbeiten. Nicht jeder ist erfolgreich, aber einige Streamer wie Nice (links) machen damit genug Umsatz, um ein Apartment in Taipeh und Luxusgüter kaufen zu können.
Foto von Jérôme GenceChinesische Agenten überwachen die Livestreamer in der Pekinger Zweigstelle der Agentur Redu Media. In China müssen Livestreamer strenge Richtlinien befolgen. Frauen dürfen beispielsweise aufreizende Kleidung tragen, sich aber nicht ausziehen. Auch Gespräche über Politik sind verboten.
Foto von Jérôme GenceMukbang-Livestreamer schlingen in einem Restaurant in Seoul große Schüsseln voll scharfer Nudeln hinunter. Beim Mukbang – dem ersten populären Livestreaming-Genre – verzehren Stars vor laufender Kamera möglichst viel Essen. Mukbang-Fans haben oft niemandem, mit dem sie gemeinsam essen können, versuchen abzunehmen oder haben einfach Spaß daran, die Stars ein bisschen leiden zu sehen.
Foto von Jérôme GenceDer 31-jährige Lee ist ein Mukbang-Livestreamer. Nach einer Streamingsession in Seoul ist er eingeschlafen. Er ließ die Kamera laufen und erlaubte seinen Fans, ihm beim Schlafen zuzusehen.
Foto von Jérôme GenceManchen Fans reicht es nicht, wenn Lee Massen an Essen verschlingt. Sie fordern ihn dann auf, mehr Chilischoten zu benutzen oder sein Essen nur auf eine bestimmte Weise zu schneiden. Wenn Lee diesen Wünschen nachkommt, senden ihm seine Fans mehr virtuelle Sticker.
Foto von Jérôme Gence