Proteste in Iran: Mit Bildern gegen das Regime
Die Macht der Bilder ist groß – und viele Kreative in Iran wollen sie nutzen, auch wenn es gefährlich ist. Sie unterstützen die Proteste mit starken Illustrationen, die um die Welt gehen. Eine kleine Auswahl.

Im Internet gehen seit Beginn der Proteste Illustrationen wie diese von @lilpersianmama viral. Teil der „Sittenpolizei" sind auch Frauen im schwarzen Tschador, die in den Straßen Irans insbesondere Frauen nach den Kleidervorschriften kontrollieren und bei Verstößen festnehmen. Es sind vor allem mutige Frauen, die den Hijab öffentlich abnehmen und die derzeitigen Proteste mit anführen.
Rot, Weiß und Grün sind die Farben der iranischen Flagge. Die Vielzahl der Fäuste und hochgestreckten Arme in der Illustration des iranischen Künstlers, die wie eine undurchlässige Wand wirken, stehen für die Eintracht und Entschlossenheit der iranischen Demonstrierenden. Das Bild ist Teil einer Animation, die mit Tonaufnahmen der Proteste unterlegt ist. Es sind Frauenstimmen zu hören, die laut die Parole „Frau, Leben, Freiheit“ auf persisch skandieren.
Hier sieht man eines der Kinder von Minoo Majidi. Sie wurde im September 2022 bei Protesten in Kermanschah erschossen. Das Bild der trauernden Tochter am Grab ihrer Mutter ging viral. Unverschleiert, mit entschlossenem Blick schaut sie die Betrachter:innen direkt an. Die Haare hat sie sich als Ausdruck des Protestes vollständig abrasiert und hält sie in der Hand.
Eine Frau verbrennt das an einem Stock befestigte Kopftuch, vor ihr heben Menschen ihre Arme hoch, die Finger zum Siegeszeichen geformt. Vorbild dieser Arbeit ist eine Fotografie, die während der Proteste aufgenommen wurde. Sie gehört zu den bekanntesten Bildern der Bewegung.
Diese Illustration ist ein Appell an die Online-Suchmaschine Google, die täglich 3,5 Mrd. Klicks erzielt: Aus Solidarität für die iranischen Protestierenden könnte das US-amerikanische Unternehmen einen sogenannten Google-Doodle erstellen. Für seinen Vorschlag verwendet der iranische Künstler Symbole, die auf die Proteste in Iran verweisen, wie der abgeschnittene Haarzopf. Google ändert das Design seiner Suchmaschine regelmäßig, zum Beispiel anlässlich von Wahl- oder Jahrestagen.
„Your Wounds mean „US““ - „Deine Wunden sind auch unsere“ verbindet iranische und internationale Städtenamen zu einem dichten Netz – ein Verweis auf die landesweiten Ausschreitungen in Iran und die Verbündeten weltweit. Mittig sind die Zeilen eines persischen Gedichtes zu lesen: „Keine Wunden, sondern junge Triebe sind entstanden." Die Vorlage dieser Arbeit, eine Fotografie eines durch Schrotkugeln verwundeten Rückens einer Demonstrantin, ging im September 2022 viral.
