Galerie: European Wildlife Photographer of the Year 2022
Die diesjährigen Gewinner des Wettbewerbs „Europäischer Naturfotograf des Jahres" stehen fest. Unter den besten Bildern 2022 befinden sich auch drei deutsche Aufnahmen.

Mitten im Getümmel: In einem Salzsee in Südafrika fotografierte Mike Korostelev aus Russland, der Gewinner des Wettbewerbs, diese Flusspferd-Familie (Hippopotamus amphibius). Mithilfe einer Unterwasser-Drohne und einem Monitor beobachtete und dokumentierte der Tierfotograf das Leben der Tiere für ein paar Tage.
Dieser Rauchschwalbe (Hirundo rustica) konnte Jan Leßmann im Greifswalder Hafen einen Tag lang beim Brüten und Fangen von Insekten zuschauen. Die Reflexion des Sonnenlichts zur Mittagsstunde im Hafenbecken nutzte der Fotograf, um dieses atemberaubende Gewinnerbild in der Kategorie „Vögel“ zu machen.
Wie gemalt: Das Gewinner-Bild in der Kategorie „Säugetiere“ erinnert an ein Wintergemälde. Der Italiener Milo Angelo Ramella konnte diesen Polarfüchsen (Alopex lagopus) beim Spielen in der verschneiten Landschaft Islands zusehen. Kein alltäglicher Anblick, fallen doch vor allem Jungtiere regelmäßig der Kälte und Nahrungsknappheit zum Opfer.
Schaurig schön ist die Aufnahme dieses Kleinen Frostspanners (Operophtera brumata) vom Gewinner der Kategorie „Andere Tiere“. Tibor Litauszki befestigte ein LED-Panel an seiner Kamera, mithilfe dessen er den Falter in der klaren Winternacht beleuchtete und fotografierte. Das Besondere des Bildes: Es sieht so aus, als schwebe ein Geistergesicht neben ihm.
Feuriger Himmel über dem Ätna: Der Gewinner der Kategorie „Pflanzen und Pilze“, Salvo Orlando, konnte im Frühjahr einem besonderen Spektakel an dem sizilianischen Vulkan beiwohnen. Die Nachtaufnahme zeigt das vom Mond beleuchtete endemische Nelkengewächs Saponaria aetnensis. Im Hintergrund steigen die leuchtend roten Gase der eruptiven Aktivität am Südostkrater auf.
Ein halb zugefrorener See von oben. In Pål Hermansens Heimat Norwegen verändern die Seen im Spätherbst und frühen Winter aufgrund der wechselnden Temperaturen jeden Tag ihr Aussehen. Grund ist der Klimawandel: Wo der Schnee früher monatelang das dicke Eis bedeckte, wechseln sich heute Frost und Schnee ab. Das ermöglicht einmalige Aufnahmen wie diese.
Vier Jahre und insgesamt 103 Stunden unter Wasser kostete Jacob Degee aus Polen diese faszinierende Aufnahme eines Bullenhais (Carcharhinus leucas). Statt ihre scharfen Zähne zu zeigen, wollte der Gewinner der Kategorie „Unterwasserwelt“ die Ästhetik der Haiart einfangen. Gelungen sind ihm die kunstvollen Schatten auf dem Bild – andere Haie, die sich sehr schnell fortbewegen – durch Langzeitbelichtung.
Als menschlichen Lavastrom könnte man bezeichnen, was Fotograf Theo Bosboom auf seinem Gewinnerbild festgehalten hat. Viele Schaulustige zog es im August 2021 zum Vulkan Fagradalsfjall auf Island, als dieser ausbrach. Der Besucherstrom, der in der Dunkelheit mit Stirn- und Taschenlampen den schnellsten Weg ins Tal suchte, erinnert mit einer Langzeitbelichtung von zwei Minuten an die Lava, die das Tal ein paar Monate später unpässlich machen sollte.
Auf diesen Moment hat Simone Baumeister, Gewinnerin in der Kategorie „Atelier Natur“, gewartet: An einem warmen Sommertag in der Heide konnte die deutsche Fotografin aus einem bestimmten Winkel die bunten Lichtreflexe auf den Flügeln einer Libelle einfangen – ein Glitzern der ganz besonderen Art.
An einem schattigen Plätzchen im Norden von Ibiza fotografierte der Spanier Adria Mas Escandell zusammen mit seinem Vater Pilze. Die bläuliche Stimmung auf dem Bild gelang dem jungen Fotografen durch die Wahl eines kühleren Farbtons beim Weißabgleich. Mit den Schopftintlingen (Coprinus comatus) überzeugte der Gewinner in der Kategorie „Jugend bis 14 Jahre“ die Jury.
Gefundenes Fressen: In Berlin treffen sich diese Stare (Sturnus vulgaris) am Alexanderplatz vor einem Fast Food-Restaurant, um die Essensreste der Besuchenden aufzupicken. Nachwuchs-Naturfotograf Anton Trexler zeigt das Zusammenspiel von Mensch und Natur, Großstadt und Wildtieren.
