Sightseeing-Tour zu den sieben Weltwundern der Antike
Epische Bauten und Statuen, die ihre Betrachter zum Staunen bringen: Diese antiken Sehenswürdigkeiten waren schon vor Jahrhunderten legendär.

Die Pyramiden von Gizeh
Mit einem Alter von rund 4.600 Jahren gehören die Pyramiden von Gizeh nahe der ägyptischen Hauptstadt Kairo zu den ältesten erhaltenen Bauwerken der Menschheitsgeschichte. Sie sind außerdem das letzte noch existierende Weltwunder der Antike. Das größte Bauwerk des Komplexes, die Cheops-Pyramide, Grabstätte des Pharao Cheops, war einst fast 147 Meter hoch und rundum mit weißen Kalksteinplatten verkleidet. Wie die letzten Ruheorte der ägyptischen Regenten des Alten Reichs mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln errichtet wurden, ist bis heute – ebenso wie der Verbleib der Mumie des Pharaos – ein Rätsel.
Die Hängenden Gärten von Babylon
Statt Blumen schenkte König Nebukadzenar II. seiner heimwehgeplagten, persischen Gemahlin einen ganzen Garten – und damit ein Weltwunder. Der terrassenförmig auf mehreren Ebenen angelegte Palastgarten von Babylon in der Wüste des heutigen Irak wurde um 600 v. Chr. angelegt. Bäume, Teiche, Wasserfälle, exotische Blumen, Schling- und Kletterpflanzen machten die vermutlich sieben Ebenen des Bauwerks zu eindrucksvollen Oasen und boten Fröschen, Vögeln und Insekten ein Zuhause. Die Anlage am Ufer des Euphrat war ein Meisterwerk der Bau- und Ingenieurskunst: Die Mauern mussten stark genug sein, um Erdmassen zu halten, in denen Bäume wurzeln konnten. Die Bewässerung fand mithilfe eines ausgeklügelten, paternosterartigen Schöpfwerks statt. Ob es die Gärten tatsächlich gab, konnte trotz eingehender archäologischer Untersuchungen allerdings nie abschließend bewiesen werden.
Die Zeus-Statue von Olympia
Arme, Beine und Gesicht aus Elfenbein, Kleidung und Haare aus purem Gold, die Augen faustgroße Edelsteine – die Statue zu Ehren des Zeus, die der griechische Bildhauer Phidias um das Jahr 430 v. Chr erschuf, demonstrierte all die Macht und Weisheit des Herrschers über Menschen und Götter. Besichtigen konnte man das imposante Standbild in Olympia, der Kultstätte des Zeus auf der Halbinsel Peloponnes und schon zu damaliger Zeit eine beliebte Sehenswürdigkeit. Am Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike stand der Zeus-Tempel und in ihm blickte die zwölf Meter hohe, auf einem Thron sitzende Figur des Göttervaters gütig auf die Menschen herab. Im frühen 19. Jahrhundert begannen archäologische Grabungen an der Stätte, bei denen Reste des Zeus-Tempels freigelegt wurden. Doch von der spektakulären Statue fehlt bis heute jede Spur.
Der Artemistempel von Ephesos
Laut Überlieferungen aus antiken Quellen muss der Tempel, der zu Ehren der Göttin Artemis etwa um 560 bis 440 v. Chr. in der Stadt Ephesos – nahe der heutigen türkischen Stadt Izmir – errichtet wurde der prachtvollste, größte Tempelbau seiner Zeit gewesen sein. In Auftrag gegeben wurde das 51 mal 105 Meter große Bauwerk vom Lyderkönig Kroisos. Marmor, Zedern- und Zypressenholz und Gold kamen als Materialien zum Einsatz, 127 je 18 Meter hohe Säulen mit einem Einzelgewicht von 20 Tonnen trugen das Dach des Monuments, in dessen Mitte eine zwei Meter hohe Statue der Fruchtbarkeits-, Jagd- und Kriegsgöttin stand. Im Jahr 356 v. Chr. zerstörte ein Feuer, das der Brandstifter Herostatus gelegt hatte, um sich und seinen Namen unsterblich zu machen, den Tempel. Das Weltwunder wurde wieder aufgebaut und bestand bis ins Jahr 262 n. Chr., als die Goten es endgültig dem Erdboden gleichmachten. Im Jahr 1869 wurde die Stätte von Archäologen gefunden, im Jahr 1903 hob der Brite David Hogarth den Schatz der Artemis. Vom Tempel selbst hat jedoch nur eine einzige Säule die Zeit überdauert.
Das Mausoleum von Halikarnassos
Auch dieses Weltwunder, das in Halikarnassos – dem heutigen Bodrum in der Türkei – stand, existiert heute nicht mehr. Doch mit dem Begriff Mausoleum, der auf das Monument zurückgeht, ist es noch heute in unserem Sprachgebrauch verankert. Errichtet wurde es zwischen 370 und 350 v. Chr. für König Mausolus von Karien und dessen Frau Artemisia II, die gleichzeitig auch seine Schwester war. Das 50 Meter hohe Gebäude vereinte ganz im Sinne seiner architekturbegeisterten Bauherren griechische, ägyptische und mesopotamische Baustile: Säulen, verspielte orientalische Elemente und Pyramiden. Im 12. Jahrhundert zerstörte ein Erdbeben den Prachtbau, im 15. Jahrhundert nutzten die Kreuzritter seine Marmorblöcke als Baumaterial für das St. Peter Kastell, das bis heute existiert. Auf diese Weise sind – neben einigen Skulpturen und dem Fundament – Teile des Weltwunders bis heute erhalten geblieben.
Der Koloss von Rhodos
32 bis 36 Meter hoch ragte diese überdimensionierte Bronzestatue des Sonnengottes Helios in den Himmel der griechischen Stadt Rhodos. Lange hatten die Bewohner aber nichts von dem Anblick: Etwa 68 Jahre nach seiner Errichtung wurde das zwölf Tonnen schwere und aufgrund seiner Größe äußerst instabile Standbild bei einem Erdbeben im Jahr 224 v. Chr. zerstört. Über den genauen Standort der Statue weiß man heute ebenso wenig wie darüber, wie sie erbaut wurde. Dafür gibt es konkrete Vermutungen dazu, was mit ihren Überresten geschah: Im Jahr 654 n. Chr. eroberten die Araber die Insel und plünderten sie. Die Reste der Bronzestatue wurden Überlieferungen nach in diesem Zuge auf den Rücken von 900 Kamelen nach Syrien transportiert und dort eingeschmolzen.
Der Leuchtturm von Alexandria
Die von Alexander dem Großen im Jahr 331 v. Chr. in Ägypten gegründete Stadt Alexandria wurde innerhalb kürzester Zeit zu einer der wichtigsten Metropolen ihrer Zeit. Der Handel blühte. Damit Schiffe aus allen Ecken der antiken Welt sicher durch die schmalen Untiefen der Hafeneinfahrt gelangen konnten, ließ König Ptolemaios I. auf der kleinen, der Küste vorgelagerten Insel Pharos den weltweit ersten (und bis ins 20. Jahrhundert höchsten) Leuchtturm der Welt errichten. Mit 120 bis 140 Metern Höhe gab es seinerzeit auf der Erde kein höheres Bauwerk als den Turm aus Granit und Marmor. Auch wenn das Weltwunder durch Erdbeben beschädigt wurde, gibt es Überlieferungen laut denen es noch im 12. Jahrhundert funktionstüchtig gewesen sein soll. Im 14. Jahrhundert brachten weitere Beben jedoch die endgültige Zerstörung.
