Galerie: Gescheiterte Attentate in der Geschichte
Seit es Herrscher gibt, sind sie immer wieder Zielscheibe von Attentätern. Doch nicht immer gelingt den den Angreifern ihr Plan auch.

Napoleon Bonaparte
Am 12. Oktober 1809 war der Kaiser der Franzosen Gast einer Truppenparade im österreichischen Schönbrunn. Auch vor Ort: der 17 Jahre alte Deutsche Friedrich Stapß. Mit einem Küchenmesser bewaffnet wollte er Napoleon töten, konnte jedoch rechtzeitig überwältigt werden. Befragt nach seinem Motiv gab er an, seinem Vaterland und Europa mit dem Mord einen Dienst erweisen zu wollen. Seine letzten Worte, bevor er vier Tage später von einem Erschießungskommando hingerichtet wurde, sollen gelautet haben: „Es lebe die Freiheit! Es lebe Deutschland! Tod seinen Tyrannen!“
James I. und der Gunpowder Plot
Unter dem protestantischen König James I. wurden die Rechte der Katholiken in England stark beschnitten. Eine Gruppe von katholischen Verschwörern fasste darum einen Plan: Am 5. November 1605 sollte Guy Fawkes den Palast von Westminster in die Luft sprengen. Das Datum wurde gewählt, weil an diesem Tag die Eröffnung des Parlaments stattfinden und nicht nur alle Parlamentarier, sondern auch James I. und die gesamte Königsfamilie anwesend sein sollten. Am Morgen der geplanten Tat wurde Fawkes im Keller des Gebäudes aufgegriffen, in dem er 2,5 Tonnen Schießpulver deponiert hatte. Unter Folter gab er die Namen der Mitverschwörer preis, sie alle wurden im Januar 1606 brutal hingerichtet. Bis heute wird in Großbritannien am 5. November mit Feuerwerk und dem Verbrennen einer Guy Fawkes-Puppe das Scheitern des Komplotts gefeiert.
Königin Victoria
Als die britische Königin und ihr Gatte Prinz Albert am 29. Mai 1842 in ihrer Kutsche zum Buckingham Palast fuhren, bemerkte Albert in der Menschenmenge am Straßenrand einen jungen Mann, der mit einer Pistole auf die Kutsche zielte und abdrückte. Es löste sich jedoch kein Schuss und der Attentäter konnte sich unbehelligt entfernen. Um ihn dingfest zu wissen, fuhr Victoria einen Tag später die Strecke erneut. Tatsächlich kam es zu einem zweiten Attentatsversuch, die abgefeuerte Kugel verfehlte aber ihr Ziel. Polizeibeamte in Zivil konnten den Schützen, den Zimmergesellen John Francis, verhaften. Er wurde zum Tode verurteilt, Victoria selbst wandelte die Strafe später in lebenslange Haft um. Warum Francis die Königin umbringen wollte, verriet er nie.
Isabella II.
Am 2. Februar 1852 überlebte die spanische Königin Isabella II. einen Mordanschlag durch den Franziskanerpriester Martín Merino y Gómez. Der Attentäter griff sie mit einem Dolch an, verletzte sie jedoch nur leicht am Oberarm – ernsthafte Verletzungen wurden durch ihr hartes Korsett und die Goldverzierungen an ihrem Kleid verhindert. Bei dem Angreifer handelte es sich um einen Einzeltäter mit unklaren Motiven. Fünf Tage nach dem versuchten Mord wurde er hingerichtet.
Gerald Ford
17 Tage nachdem Lynette Fromme, ein ehemaliges Mitglied der Manson Family, in San Francisco ein erfolgloses Attentat auf den US-Präsidenten verübt hatte, startete die 45-jährige Hausfrau und frühere FBI-Informantin Sara Jane Moore am 22. September 1975 in Charleston, West Virginia, einen zweiten Versuch. Die Kugel, die sie aus 12 Metern abfeuerte, verfehlte Ford, weil ein Passant ihn zu Boden zog. Moore wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, im Jahr 2009 aber aus dem Gefängnis entlassen. Zu ihrem Fehlschlag sagte sie: „Ich bedauere, dass ich keinen Erfolg hatte und den Umschwung nicht einleiten konnte. Ich wünschte, ich hätte ihn getötet. Ich tat es, um Chaos zu verursachen.“
