Auf den Spuren von San Franciscos Sommer der Liebe

5 Abschnitte aus dem hippsten Kapitel der Geschichte Kaliforniens.

Von Nancy Gupton
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:38 MEZ

1967 zog es an die 100.000 Menschen in die Küstenstadt, um zusammen einen Sommer des Friedens, der Liebe und des Verständnisses zu feiern – ein kollektiver Vorstoß gegen vorherrschende Konventionen. Für alle, die schon immer selbst mal einen Sommer der Liebe in San Francisco erleben wollten, haben wir fünf Tipps zusammengestellt, um auf den Spuren dieses Lebensgefühls zu wandeln.

HAIGHT-ASHBURY

Ein junges Paar hält im Sommer der Liebe 1967 an einer Kreuzung der Straßen Haight und Ashbury.
Foto von Rolls Press/Popperfoto, Getty Images

Hier begann alles. Der weniger als 80 Hektar große Stadtteil Haight-Ashbury wurde durch bloßen Zufall zum Zentrum einer ganzen Subkultur. Viele Gegner der Massenkultur konnten im Viertel North Beach, das bei den Beatniks beliebt war, keine Wohnungen finden. Etliche von ihnen zog es deshalb nach Haight-Ashbury, wo sie herzlich willkommen geheißen wurden. Die Gegend wurde bald ein Synonym für den von freier Liebe, Batikmustern und Drogen geprägten Hippie-Lifestyle.

Musik war ein enorm wichtiger Teil der Szene. Namhafte Musiker und Bands wie Grateful Dead, Janis Joplin und Jefferson Airplane waren in Haight-Ashbury zu Hause. Heute wohnen Familien, junge Berufstätige und andere „Spießer“ in dem Viertel. Die Batik-Seele der Gegend schimmert zwischen den Fassaden aber noch in Läden wie Booksmith, Cafés wie Coffee to the People und Wahrzeichen wie dem Red Victorian durch. Das eklektische Kollektivhotel bestand den ganzen Sommer der Liebe hindurch (und darüber hinaus).

GOLDEN GATE PARK

BELIEBT

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    Menschen gehen 1967 Richtung Eingang des botanischen Gartens in San Francisco.
    Foto von Photo by Smith Collection/Gado, Getty Images

    Diese ausgedehnte Grünfläche war mit ihren 4,1 Quadratkilometern der Schauplatz eines Schlüsselereignisses vor dem Sommer der Liebe: dem Human Be-In. Das vom Künstler Michael Bowen organisierte Event zog 30.000 Menschen an, darunter Allen Ginsberg und Timothy Leary.

    Heute ist der Park ein Muss für Besucher. Er ist größer als der Central Park in New York und beherbergt diverse Gärten, zwei Weltklasse-Museen (die California Academy of Sciences – ein Museum für Naturgeschichte mit Planetarium – und des De Young Museum für Kunst), Windmühlen und noch vieles mehr.

    HIPPIE HILL

    Ein Mann bemalt im Sommer der Liebe 1967 das Gesicht einer Frau in Haight-Ashbury.
    Foto von Ted Streshinsky Photographic Archive, Getty Images

    Auch wenn sich dieser reizende Ort im Golden Gate Park befindet, verdient der Hippie Hill (dt. Hippie-Hügel) eine gesonderte Erwähnung. In den 1960ern zählte er zu den liebsten Treffpunkten der Hippies. Die grasgrüne Wiese und der sanft abfallende Hügel sind auch heute noch ein beliebter Ort für Freigeister und Schaulustige. Hier finden sich fast immer ein paar Gitarren, vielleicht ein Trommelkreis, ein oder zwei Tamburins und mit Sicherheit der ausgeprägte Geruch von Marihuana.

    SPÜRT DIE MUSIK

    Eine Menge jubelt bei einem Event in San Francisco 1967.
    Foto von Pictorial Press Ltd, Alamy Stock Photo

    Der Sommer der Liebe hatte einen psychedelischen Soundtrack: Grateful Dead, Jefferson Airplane, The Who, The Animals, Janis Joplin, Jimi Hendrix und viele, viele mehr. “San Francisco (Be Sure to Wear Flowers in Your Hair)” von Scott McKenzie wurde nicht nur ein Hit, sondern auch die Hymne für Blumenkinder in den ganzen USA und darüber hinaus.

    Daher sollte man sich bei einem Besuch der Stadt auch einige der musikalischen Wahrzeichen ansehen. Das Fillmore war im Sommer der Liebe ebenso voller Menschen wie auch heute noch. Im Avalon trat eine damals noch kaum bekannte Janis Joplin zusammen mit Big Brother and the Holding Company auf. Das Grateful Dead House in 710 Ashbury Street ist heute noch ein Pilgerort für Deadheads, der Fans der Band. Obwohl Amoeba Music ein relativer Neuzugang im Viertel ist, verdient der Plattenladen aufgrund seiner umfangreichen Schallplattensammlung ebenfalls einen Besuch.

    AUF TOUR

    Ein handbemalter Hippie-Bus parkt in Haight-Ahsbury.
    Foto von Kerrick James, Getty Images

    Die Reiseveranstalter in San Francisco bieten einige spezielle Summer-of-Love-Touren durch die Stadt an. Ganz oben auf der To-Do-Liste sollte ein Trip mit der Magic Bus Experience stehen, ein zweistündiger „transzendenter Transport zurück in die 1960er“. In dem psychedelischen Bus befinden sich professionelle Schauspieler und Bildschirme, auf denen Nachrichten und Songs des Sommers von 1967 laufen. Um sich einen Platz zu sichern, sollte man früh genug buchen.

    Alternativen sind die Flower Power Walking Tour durch Haight-Ashbury, Wild-SF-Touren mit verschiedenen Themenschwerpunkten und Stadtgebieten, sowie eine geführte Tour zu Fuß durch Haight-Ashbury über die Detour-App, gesprochen von Schauspieler Peter Coyote.

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