Bikepacking: eine Kurzanleitung

Bikepacking ist ein spezialisierter Trend des Fahrradreisens. Der Unterschied zum „klassischen“ Radwandern liegt in der Streckenauswahl und dem Equipment.

Von Lukas Winkelmann, Sven Garbe
Veröffentlicht am 9. Mai 2018, 11:21 MESZ
Foto von Lukas Winkelmann und Sven Garbe

Zuallererst sucht der gemeine Bikepacker nach unbefestigten und eher unbekannten Routen statt nach asphaltierten, komfortablen Radwegen. Gerade wenn es um schmale Pfade geht, die man lieber mit einem Mountainbike befährt, wird dann auch schnell klar, dass man eine traditionelle Ausstattung mit ausladenden Seitentaschen nicht mehr verwenden kann. Das Rad würde träge, schwer und unhandlich werden. Ob du also zum ersten Mal eine Mehrtagesradtour ausprobieren willst oder schon erprobter Radwanderer bist, der einfach mal schauen will, was dieser neue, hippe Trend taugt – hier ein kleines How-to.

1. Das Fahrrad:

Das beste Fahrrad für deine ersten Touren ist das, das du bereits hast. Mit deinem Mountainbike gehst du regelmäßig raus, ein paar Trails fahren? Super, dann kann es ja direkt losgehen. Du hast nur ein Trekkingrad und bist dir nicht sicher, ob es den schwierigen Trails gewachsen ist? Kein Problem, probiere es erst mal mit Schotterpisten und Forststraßen aus – davon gibt es in Deutschland mehr als genug!

Lukas’ „Salsa Fargo“. Ein klassisches Bikepackingrad mit abgestimmten Taschen.
Foto von Lukas Winkelmann und Sven Garbe

2. Das Equipment:

Für qualitatives Ultraleicht-Equipment kann man ein Vermögen ausgeben. Noch mehr Gewicht, ganz ohne Geld auszugeben, spart man, indem man Überflüssiges einfach zuhause lässt. Ein großer Anteil ist hierbei das Zelt. Mach es einfach wie wir: lass es zuhause und probiere es stattdessen mit einer von vielen Wetterschutzhütten. Du sparst so nicht nur ein paar Kilogramm und wertvollen Platz, gleichzeitig ist das Übernachten in einer solchen Hütte nicht verboten – im Gegensatz zum Wildzelten. Im Minimalismus liegt der Reiz. Man merkt sehr schnell, wie wenig man wirklich braucht und welche vermeintlich wichtigen Dinge in Wirklichkeit unnötiger Luxus sind. Auf unseren Touren nehmen wir nur das absolut Nötigste mit.

3. Packen:

Da du nun den Großteil deiner ursprünglichen Packliste durchgestrichen hast, fällt es dir wesentlich leichter, das Ganze einzupacken! Du brauchst keine ausladenden Satteltaschen, die bei jeder größeren Wurzel fast abfallen. Spezialisiertes Bikepacking-Equipment macht viel Sinn, aber versuche es anfangs doch einfach mit einem Rucksack. Falls nicht alles hineinpasst, kannst du zum Beispiel deinen Schlafsack oder deine Isomatte mit Spanngurten an den Lenker binden.

 

Tarp statt Zelt – das spart Gewicht und Platz.
Foto von Lukas Winkelmann und Sven Garbe

4. Die Route:

Das Wichtigste für deine erste Erfahrung ist mit Sicherheit die Route. Wir empfehlen dir ganz klar etwas Kurzes, Knackiges. Ideal ist eine Zweitagestour mit einer Übernachtung. So fällt es dir viel leichter, mit wenig auszukommen, und falls du doch eine Panne hast, ist es nicht weit nach Hause. Da solche Routen selten ausgeschildert sind, ist es hilfreich, ein Navigationsgerät zu haben. Nach der dritten Kreuzung ist es einfach sehr nervig, jedes Mal die Karte rauszuholen (zur Sicherheit solltest du trotzdem eine einpacken). Für den Anfang reicht dafür dein Smartphone und eine GPS-App. Gehe es zum Anfang lieber zu einfach an, als dich zu übernehmen. So kriegst du Lust auf mehr, statt frustriert zu werden.

Der Einstieg ins Bikepacking ist bei Weitem nicht so aufwendig und teuer wie man erwarten könnte. Wenn du deine ersten Erfahrungen gesammelt hast und merkst, dass das Ganze absolut dein Ding ist, kannst du dir Gedanken um spezialisiertes Equipment machen.

Weitere Infos zum Thema Bikepacking findest du hier:

http://www.bike-packing.com/ - deutschsprachige Seite, die gerade am Anfang hilfreich ist.

http://www.bikepacking.com - englischsprachige Seite, die von Routen über Anleitungen bis zu Equipmenttests so ziemlich alles bietet, was man wissen muss.

 

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