Unterwegs mit dem Deutschlandticket: Drei spannende Ziele ab Köln
Mit dem 49-Euro-Ticket lässt sich Deutschland mit dem Nahverkehr so einfach und günstig erkunden wie selten zuvor. In dieser Serie stellt National Geographic die besten Reiseziele im Umkreis deutscher Großstädte vor. Dieses Mal ab Köln-Hauptbahnhof.
Cochem ist eines von vielen Ausflusgzielen im beliebten Moseltal. Durch seine Lage am Rande des Gebiets ist es mit dem Deutschlandticket von Köln aus besonders gut zu erreichen und hat neben der spektakulären Natur auch kulturell einiges zu bieten.
Cochem: Wein, Wandern und Kultur an der Mosel
Zielstation: Cochem (Mosel) | Fahrtzeit: 2 Stunden 9 Minuten| Umstiege: 1 (Koblenz HBF)
Geschichte, Kultur, Kulinarik und Natur: Die Städte in der Moselregion sind bekannt dafür, ihren Besucher*innen ein Gesamtpaket an Urlaubsvorzügen zu bieten – und das aufgrund ihrer Tallage bei ungewöhnlich warmem Klima. Ganz vorne mit dabei: die kleine Stadt Cochem am Rande des Naturraums Moseltal.
Schon allein wegen ihrer spektakulären Lage direkt am Wasser ist die Stadt einen Besuch wert. Alte Fachwerkhäuser zieren dicht an dicht die Moselpromenade – direkt über ihnen thront das Wahrzeichen der Stadt: die Reichsburg Cochem. Die Burganlage ist vor allem für Geschichts- und Mittelalterfans einen Besuch wert. Einen Teil der Burg kann man kostenlos besichtigen, gegen einen kleinen Burgzoll kann man auch die Innenhöfe betreten, um echte Burgluft zu schnuppern – Ausblick über das Moseltal inklusive.
Die Reichsburg Cochem ist das Wahrzeichen der Stadt und geschütztes Kulturdenkmal. Wer nach der Erkundung der äußeren Burganlage und den Innenhöfen noch nicht genug hat, kann im Rahmen einer Führung auch die Räume der Burg betreten und den ehemaligen Burgalltag ganz nah erleben.
Neben ihren geschichtsträchtigen Häusern und Bauten hat die Stadt aber auch für Naturliebhaber*innen einiges zu bieten. Die Aussichtsplattform am Pinnerkreuz, das hoch oben auf dem Pinnerberg nahe der Innenstadt steht, bietet atemberaubende Ausblicke über das Moseltal. Erreichen kann man es ganz bequem per Seilbahn – oder über einen steilen, aber kurzen Wanderweg, der mutige Wandernde mit Aussichten über die Stadt belohnt.
Weinfans können nach einem langen Tag in den Wäldern rund um die Stadt in einem der unzähligen Restaurants und Bars auf ihre Kosten kommen. Dort kann man die Weine der ortsansässigen Winzer ganzjährig verkosten – im Sommer schenken einige Winzer auch am Rande des Flusses aus.
Blick auf Cochem und die Reichsburg bei Nacht. Die Uferpromenade bietet auch bei Dunkelheit noch spektakuläre Ausblicke.
Stenzelberg in Königswinter: Hoch hinaus im Siebengebirge
Zielstation: Heisterbacherrott Sommerfelder Str., Königswinter | Fahrtzeit: 52 Minuten| Umstiege: 1 (Niederdollendorf)
Bereits der englische Dichter Lord Byron lies sich vom Siebengebirge mit seinen dicht bewaldeten Gipfeln, einzigartigen Gesteinsformationen und spektakulären Ausblicken auf den Rhein verzaubern. Doch während der Poet im frühen 19. Jahrhundert vor allem vom Drachenfels mit der gleichnamigen Burg beeindruckt war, vernachlässigte er wohl die bis heute weniger bekannten Ausflugsziele im Siebengebirge.
Eines von ihnen ist der Stenzelberg, eine 287 Meter hohe Anhäufung aus Vulkangestein, der Wandernden und Naturfreund*innen ein perfektes Ziel für einen Tagesausflug bietet. Hier können Besucher*innen, die eine kurze Busfahrt auf sich nehmen, das Siebengebirge noch etwas abseits der Touristenmassen genießen – und die einzigartige Flora und Fauna des Trockenbiotops bewundern.
Blick vom Gipfel des Stenzelbergs über einen Teil des Wanderwegs und einige der Felsen, die charakteristisch für die Landschaft des Siebengebirges sind.
Die Region um den Stenzelberg besticht vor allem als Wandergebiet. Die Wege, die in der Schwierigkeitsstufe variieren, führen durch bizarre Felslandschaften und geheime Schluchten. Belohnt wird man regelmäßig mit spektakulären Aussichten über die ausgedehnten Wälder. Die Vorzüge der Region sollte man allerdings unbedingt von den ausgeschilderten Pfaden aus genießen. Denn seit 1920 gilt der Naturpark Siebengebirge als Naturschutzgebiet.
Neben seiner Natur hat der Stenzelberg auch Geschichtsfans etwas zu bieten. Bis vor etwa hundert Jahren wurde er hauptsächlich als Steinbruch genutzt, unter anderem von der Abtei Heisterbach. Die Klosterruine ist heute ein spannendes Ausflugsziel in der Nähe des Stenzelbergs und bietet neben Führungen durch die alten Gemäuer auch ein Mausoleum, einen Landschaftspark und ein kleines Restaurant.
Monschau: Altstadtflair inmitten geschützter Natur
Zielstation: Monschau Bahnhof | Fahrtzeit: 1 Stunde 49 Minuten| Umstiege: 2 (Bahnhof Rothe Erde (Bus), Aachen; Parkhaus, Monschau (Bus))
Die Geschichte Monschaus beginnt vor über 800 Jahren unter dem Namen Mons Ioci. In den darauffolgenden Jahren macht die Stadt mehrere Namensänderungen durch, bis 1918 der bis heute bestehende Name festgelegt wird. Ihre geschichtsträchtige Vergangenheit ist es wohl auch, die Monschau bis heute zum beliebten Ausflugsziel macht. Alte Fachwerkhäuser, unzählige Museen und Orte, die an alte Handwerkskunst erinnern, lassen Besucher*innen in die Vergangenheit eintauchen.
Im Roten Haus kann man beispielsweise die Geschichte der Monschauer Tuchmacher hautnah erleben. Dort kann man nicht nur ihre ehemaligen Wohnräume besichtigen, sondern im Rahmen einer interaktiven Ausstellung auch ihr Handwerk kennenlernen. Nur wenige hundert Meter entfernt kommen Fotografie-Begeisterte auf ihre Kosten: Im Fotografie-Forum werden bekannte Fotografinnen und Fotografen ausgestellt – der Eintritt ist frei.
Die historische Altstadt von Monschau hat ein ganz besonderes Flair: Facherkhäuser, kleine Gassen und der Fluss Rur laden ein zu romantischen Spaziergängen.
Auch die Wanderschuhe sollte man bei einem Besuch in Monschau einpacken. Die Stadt liegt inmitten mehrerer Naturschutzgebiete, die fußläufig zu erreichen sind. So kann man direkt von der Altstadt aus das Mittlere Ruhrtal mit den Felsenbildungen der Perdsley und Wiselsley erkunden. Für diejenigen, die gut zu Fuß sind und sich eine etwas weitere Wanderung zutrauen, bietet das Untere Perlenbachtal mit den Felsbildungen der Teufelsley und Engelsley steile Anstiege und atemberaubende Aussichten.
Wer den Tag gemütlicher angehen will, begibt sich auf eine der vielen Rundtouren durch die einzelnen Bezirke der Stadt – oder schlendert entlang dem Fluss Rur an den romantischen Fachwerkhäusern vorbei.