Kunst weltweit: 10 Museen, die man gesehen haben sollte

Einzigartige Kunstwerke und beeindruckende Ausstellungen: Diese Museen und Galerien haben einiges zu bieten.

Von Nathaniel Lande
Rembrandts Nachtwache mit einer Menschenmasse im Museum.

Die Nachtwache von Rembrandt ist wohl die bekannteste Attraktion im Rijksmuseum Amsterdam. Mehr als 2 Millionen Besucher lockt das Museum jährlich an.

Foto von Václav Pluhař / Unsplash

1. Smithsonian Institution, Washington, D.C.

Das Smithsonian ist der größte Forschungs- und Museumskomplex der Welt. Er umfasst 19 Museen und Galerien, den National Zoological Park und verschiedene Forschungseinrichtungen. Hier werden mehr als 137 Millionen Objekte zur amerikanischen Geschichte aufbewahrt, sodass man problemlos eine ganze Woche hier verbringen kann. Wer sich vornähme, ohne Pausen und Schlaf jedes einzelne Ausstellungsstück auch nur eine Minute zu betrachten, hätte nach zehn Jahren erst zehn Prozent des Gesamtbestands gesehen. Es ist also sinnvoll, Prioritäten zu setzen. Wir empfehlen, sich auf jeweils ein oder zwei Ausstellungen in zwei oder drei Museen zu beschränken.

Hauptattraktionen: Dorothys rubinrote Schuhe aus „Der Zauberer von Oz“, die Kleider der First Ladies und das Original-Sternenbanner, die allererste Flagge der Vereinigten Staaten, im National Museum of American History, die Gem Hall (mit dem Hope-Diamanten) im National Museum of Natural History und das Flugzeug der Wright-Brüder von 1903, die Spirit of St. Louis sowie das Kommandomodul von Apollo 11 im National Air and Space Museum.

2. Louvre, Paris

Bevor er vor zwei Jahrhunderten zum Museum umfunktioniert wurde, war der Louvre eine mittelalterliche Festung und Residenz der französischen Könige. Die von I. M. Pei entworfene Glaspyramide im Innenhof des Louvre wurde bei ihrer Eröffnung 1989 als neuer Haupteingang von vielen als schockierend empfunden. Tatsächlich verknüpft sie jedoch die verschiedenen Baukomplexe des Palastes hervorragend räumlich miteinander. Das Museum beherbergt eine Sammlung von Weltrang, die von der Antike bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts reicht. Ein guter Startpunkt ist der östliche Sully-Flügel, der auf den Fundamenten von Philippe Augustes mittelalterlicher Festung erbaut wurde – er ist das Herz des Louvre, wird von Kindern geliebt und führt direkt in die ägyptischen Sammlungen.

Hauptattraktionen: „Venus von Milo“, „Nike von Samothrake“ und Leonardo da Vincis „Mona Lisa“.

3. Akropolismuseum, Athen

In der atemberaubenden Galerie im Erdgeschoss werden Fundstücke von den Hängen der Akropolis präsentiert. Der eindrucksvolle Glasboden gibt einen Blick auf die archäologischen Ausgrabungen frei. Auf dem Aufstieg zur Akropolis begegnet man Heiligtümern der Athener aus unterschiedlichen Epochen. Es wurden kleinere Siedlungen ausgegraben, die Einblicke in das frühere Leben in Athen ermöglichen. In der Archaischen Abteilung können Besucher die Ausstellungsobjekte erstmals von allen Seiten betrachten. Sie werden in offenen Räumen mit wechselndem natürlichem Licht präsentiert.

Hauptattraktionen: Der Parthenon-Fries ist auf einer Tragstruktur montiert, deren Abmessungen der Cella des Parthenon entsprechen. Jedes Detail der Darstellungen kann ungehindert bewundert werden.

4. Eremitage, Sankt Petersburg

Auch wenn die Entfernung zwischen Russland und den kulturellen Zentren Paris, Rom und London beträchtlich scheinen mag: Die Eremitage in Sankt Petersburg beherbergt eine spektakuläre Sammlung der Weltkunst mit mehr als drei Millionen Objekten von der Steinzeit bis zum frühen 20. Jahrhundert. Das Museum ist in insgesamt sechs Gebäuden entlang des Flusses Newa untergebracht. Das Hauptgebäude bildet der berühmte Winterpalast im Zuckerbäckerstil. Das imposante in Blau und Weiß gestaltete Barock-Bauwerk wurde 1764 fertiggestellt und diente in den darauffolgenden Jahrhunderten als Hauptresidenz der russischen Zaren. Katharina die Große begründete das Museum, nachdem sie 255 Gemälde von einem Berliner Kunsthändler angekauft hatte. Es ist vornehmlich der westeuropäischen Kunst gewidmet – 120 Räume in vier Gebäuden decken die Zeit vom Mittelalter bis in die Gegenwart ab. Rembrandt, Rubens, Tiepolo, Tizian, da Vinci, Picasso, Gauguin, Cézanne, van Gogh und Goya finden sich hier repräsentiert. Detaillierte Führungen können zum Beispiel beim Veranstalter „Glories of the Hermitage“ gebucht werden.

Hauptattraktionen: Die Goldenen Säle der Schatzkammer zeigen Meisterwerke der Goldschmiedekunst aus Eurasien, von der antiken Schwarzmeerküste und aus dem Orient. Das Museum beherbergt unter anderem Objekte aus der Privatsammlung von Zar Nikolaus II., darunter Gemälde, Zeichnungen und Medaillen, die anlässlich seiner Krönung hergestellt wurden.

5. British Museum, London

Das größte Museum Großbritanniens bewahrt die archäologischen und ethnographischen Sammlungen des Landes: mehr als acht Millionen Objekte von prähistorischen Knochen bis zu Teilen des Athener Parthenon, von vollständigen assyrischen Palasträumen bis zu exquisitem Goldschmuck.

Hauptattraktionen: Die ägyptische Abteilung beeindruckt mit der weltweit zweitbesten Sammlung ägyptischer Antiquitäten außerhalb Ägyptens, einschließlich des Steins von Rosette aus dem Jahr 196 v. Chr.

6. Prado, Madrid

Die Fülle an klassischen Meisterwerken im Prado ist der spanischen Königsfamilie zu verdanken. Über Jahrhunderte hinweg wurden von Königinnen und Königen mit großer Leidenschaft und Geschmack zahlreiche Kunstwerke erworben und in Auftrag gegeben. Neben den Größen der spanischen Malerei wie Velázquez, Goya, Ribera und Zurbarán beherbergt der Prado große Sammlungen italienischer (darunter Tizian und Raphael) und flämischer Künstler. Ferdinand VII. gab die Sammlung 1819 für die Öffentlichkeit frei. Schon damals war sie in dem bis heute genutzten neoklassischen Gebäude untergebracht, das von Juan de Villanueva entworfen wurde.

Hauptattraktion: „Die drei Grazien“ von Rubens.

7. Metropolitan Museum of Art, New York

Das Metropolitan Museum of Art ist das größte Museum der westlichen Hemisphäre. Seine Sammlung mit mehr als zwei Millionen Objekten ist nicht nur breitgefächert – sie umfasst alle Weltregionen von der Antike bis zur Gegenwart – sondern auch umfangreich. In vielen Bereichen sind die Sammlungen so groß, dass sie im Grunde eigenständige Museen repräsentieren. Die Sammlung europäischer Gemälde ist überwältigend. Sie enthält Werke von Botticelli, Rembrandt, Vermeer, Degas, Rodin und anderen Genies. Die Ägyptische Sammlung zeigt das Grabmal des Perneb (ca. 2440 v. Chr.) und den exquisiten Tempel von Dendur (ca. 23–10 v. Chr.). Der amerikanische Flügel ist Kunst und Kunsthandwerk aus den USA gewidmet, darunter ein vollständiger von Frank Lloyd Wright entworfener Raum im „Prairie House“-Stil. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Hauptattraktionen: „Adam und Eva“, der berühmte Kupferstich von Albrecht Dürer, ist nur eines der vielen eindrucksvollen Werke, die im „Met“ besichtigt werden können.

8. Vatikanische Museen, Vatikanstadt

Die Vatikanischen Museen beherbergen 22 spektakuläre Sammlungen. Am bekanntesten sind das Museo Pio-Clementino mit seinen großartigen klassischen Skulpturen, die Stanzen des Raffael, ganze Räume, die von Raffael bemalt wurden, die Vatikanische Pinakothek (Gemäldesammlung), die bedeutende Werke der Renaissance und des Barock beherbergt, und natürlich die Sixtinische Kapelle von Michelangelo. Bedeutend sind aber auch die antiken ägyptischen Sammlungen des Gregorianisch-Ägyptischen Museums sowie die etruskischen Objekte des Gregorianisch-Etruskischen Museums. Und das ist erst der Anfang.

Hauptattraktionen: Die berühmte Sixtinische Kapelle und die Stanzen des Raffael sind ein Muss.

9. Uffizien, Florenz

„Grandios“ ist in Italien, wo so viele der Monumente und Kunstwerke des Landes höchste Lobpreisungen verdienen, eine etwas abgegriffene Vokabel. Im Falle der „Galleria degli Uffizi“ ist dieses Adjektiv aber fast noch zu schwach für eine Galerie, in der die schönsten Renaissancegemälde der Welt versammelt sind. Alle berühmten Namen der italienischen Kunst sind hier vertreten – nicht nur die Meister der Renaissance, sondern auch Maler vom frühen Mittelalter und Barock bis zum Manierismus.

Hauptattraktion: „Die Geburt der Venus“ von Botticelli ist eine von vielen.

10. Rijksmuseum, Amsterdam

Das Rijksmuseum verfügt über mehr als 900.000 Objekte und damit über die größte niederländische Sammlung für Kunst und Geschichte. Am berühmtesten sind die Gemälde der niederländischen Meister des 17. Jahrhunderts wie Ruysdael, Frans Hals, Johannes Vermeer und Rembrandt van Rijn. Das Rijksmuseum wurde 1800 begründet, um die Sammlungen der niederländischen Statthalter auszustellen. Daher werden auch viele Werke aus dem Mittelalter gezeigt. Das Hauptgebäude war wegen Renovierungsarbeiten bis 2013 geschlossen. Die Glanzstücke der Sammlungen werden im Philips-Flügel und im Rijksmuseum Schiphol gezeigt.

Hauptattraktion: „Die Nachtwache“ von Rembrandt.

Aus dem National Geographic-Buch „The 10 Best of Everything“

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