2016 offiziell heißestes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen

Eine neue Studie kommt zu dem Schluss, dass die menschliche Aktivität die jüngsten Temperatureskapaden deutlich wahrscheinlicher gemacht hat.

Von Michael Greshko
Veröffentlicht am 30. Okt. 2017, 09:58 MEZ
Getrocknete Zuflüsse des Ganges
Foto von Giulio Di Sturco, Institute

Seit 1998 hat die menschliche Aktivität die Wärme von mehr als zwei Milliarden Hiroshima-Atombomben im klimatischen System unserer Erde eingeschlossen. Das geschah hauptsächlich durch die Erhöhung der Treibhausgaskonzentration auf ihren höchsten Wert seit 800.000 Jahren – und das mit der größten Geschwindigkeit seit der Ära der Dinosaurier.

Dieser Zuwachs an Wärme bleibt natürlich nicht ohne Konsequenzen. Zwei neue Berichte bestätigen, dass 2016 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war. Außerdem zeigen sie, dass die menschliche Aktivität die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten solch außergewöhnlich heißen Wetters deutlich erhöht.

Am 10. August veröffentlichte die National Oceanic and Atmospheric Administration der USA (NOAA) in Zusammenarbeit mit der American Meteorological Society ihren jährlichen Bericht zum Status des Klimas. Das 298 Seiten starke Werk bestätigt, dass 2016 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor 137 Jahren war.

Weiterhin ist zu lesen, dass die weltweite CO2-Durchschnittskonzentration von 402,9 ppm im Jahr 2016 die höchste je verzeichnete Konzentration ist. Zum ersten Mal seit mehr als 800.000 Jahren übersteigt sie außerdem den Schwellenwert von 400 ppm.

Zudem erreichten die durchschnittliche globale Wasseroberflächentemperatur, der Meeresspiegel und die Temperatur der unteren Atmosphäre ebenfalls Rekordhochs. Die Ausdehnung des antarktischen Meereises war hingegen so klein wie nie zuvor seit Beginn der Messungen. Auch die Oberflächentemperatur kletterte auf Rekordwerte, was durch den starken El Niño 2016 noch unterstützt wurde.

Ein zusätzliches Papier, das mit dem Bericht veröffentlich wurde, erklärt, dass diese „bedeutenden Indikatoren des Klimawandels weiterhin Trends zur Erwärmung des Planeten widerspiegeln“.

WAHRSCHEINLICHKEITEN

Auch wenn 2016 – sowie 2015 und 2014 zuvor– das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war, stellt sich die Frage: Wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich wäre dieses extreme Wetter ohne den menschlichen Einfluss auf das Klima?

Eine neue Studie, die am 10. August in „Geophysical Review Letters“ erschien, kam zu dem Schluss, dass diese Hitzerekorde nur mit verschwindend geringer Wahrscheinlichkeit auch ohne das menschliche Wirken auf das Klima aufgetreten wären.

Speziell die ungewöhnlich große Hitze von 2016 wäre ohne die von Menschen verursachte Erwärmung nur in einem von einer Million Fälle aufgetreten. Rechnet man den menschlichen Einfluss auf das Klima jedoch hinzu, steigt die Wahrscheinlichkeit auf 27 Prozent.

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