Was ist der Unterschied zwischen Magma und Lava?

Und warum explodieren einige Vulkane, während es aus anderen nur heraussickert? Ein Blick auf ihren weichen Kern beantwortet diese Fragen.

Von Michael Greshko
Veröffentlicht am 14. Mai 2018, 17:34 MESZ
Lava aus den Vulkanen von Hawaii ist meist vergleichsweise flüssig. Das liegt an ihrem niedrigeren Silikatgehalt. ...
Lava aus den Vulkanen von Hawaii ist meist vergleichsweise flüssig. Das liegt an ihrem niedrigeren Silikatgehalt.
Foto von U.S. Geological Survey

Der Kīlauea ist ein aktiver Vulkan auf Hawaii. Er bricht immer wieder mit zähflüssigen Lavaströmen aus und ist eine feurige Erinnerung an die zerstörerische Macht der Natur. Die Eruptionen sorgen immer wieder für Schlagzeilen und dabei könnte man sich eventuell die folgende Frage stellen: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Magma und Lava?

Der Unterschied zwischen Magma und Lava ist der Ort, an dem man sie findet. Als Magma bezeichnen Geologen das geschmolzene Gestein, das sich noch eingeschlossen unter der Erdoberfläche befindet. Wenn dieses geschmolzene Gestein an die Oberfläche dringt und dort weiterfließt, nennt man es Lava.

Die chemische Zusammensetzung von Magma variiert, was ihr – und ihren Vulkanen – verschiedene Eigenschaften verleiht.

Mafische Magmen wie die auf Hawaii bilden sich in der Regel, wenn die dickere Erdkruste auf dem Meeresboden schmilzt. Sie enthalten zwischen 47 und 63 Prozent Siliciumdioxid, das Mineral aus dem Glas und Quarz bestehen. Mafische Magmen sind vergleichsweise flüssig. Ihre Viskosität variiert zwischen denen von Sirup und Erdnussbutter. Die sind außerdem die heißeste Variante von Magma und erreichen Temperaturen von 980 bis 1200 Grad Celsius.

Welche Gefahr geht vom ausbrechenden Vulkan Kīlauea auf Hawaii aus?

Felsische Schmelzen entstehen im Gegensatz zu mafischen Magmen für gewöhnlich, wenn die dünnere kontinentale Erdkruste schmilzt. Diese Magmen enthalten mehr als 63 Prozent Silikate, was sie zähflüssiger macht. Im besten Fall fließen felsische Schmelzen etwa so schnell wie Schweineschmalz oder Dichtungsmasse – also nicht besonders gut. Sie sind außerdem kälter als mafische Magmen. Rhyolitische Schmelzen, eine besonders silikatreiche Form, wird nur etwa 650 bis 820 Grad Celsius heiß.

Warum leben so viele Menschen in der Nähe von aktiven Vulkanen?

Da felsige Schmelzen kälter und zähflüssiger als mafische Magmen sind, dringen in ihnen gelöste Gase schwerer nach außen. Das lässt felsige Schmelzen wesentlich gefährlicher werden: Je mehr Gas sich im Magma ansammelt, desto explosiver wird es. Es ist, als würde man immer mehr und mehr Kohlensäure in eine Cola pressen.

BELIEBT

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    Der Kīlauea ist ein Schildvulkan mit flachen Hängen, die von der austretenden Lava geformt wurden.
    Foto von U.S. Geological Survey

    Wenn felsische Schmelzen nicht mehr unter ausreichend hohem Druck stehen, sammeln sich die in ihnen gelösten Gase und formen Blasen. Wie beim Öffnen einer geschüttelten Coladose löst das stoßartig entweichende Gas eine Eruption aus. Der Pinatubo auf den Philippinen ist ein typisch aussehender Vertreter dieser kegelförmigen Stratovulkane und randvoll mit felsiger Schmelze.

    Die Vulkane auf Hawaii dagegen enthalten Magmen mit niedrigerem Silikatgehalt. Sie bestehen aus Basalt, was der Grund für ihr wesentlich seltener ausbrechendes Temperament ist. Stattdessen spucken und sickern sie nur und schaffen so Schildvulkane: Flach ansteigende Formationen, die der Insel ihre charakteristische geologische Silhouette verliehen haben.

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