Der Nachthimmel im Juni 2018

Planetenringe, Asteroidenbesuch und der Beginn der neuen Jahreszeit lassen am Junihimmel keine Langeweile aufkommen.

Von Andrew Fazekas
Veröffentlicht am 4. Juni 2018, 15:19 MESZ
Auf diesem Bild der NASA-Raumsonde Dawn sind die schattigen Umrisse der nördlichen Region Vestas erkennbar.
Auf diesem Bild der NASA-Raumsonde Dawn sind die schattigen Umrisse der nördlichen Region Vestas erkennbar.
Foto von NASA, JPL Cal-tech, Ucla, Mps, Dlr, Ida

Dieser Monat hält für Himmelsbeobachter gleich mehrere Jahreshöhepunkte bereit – von einem mit bloßen Augen erkennbaren Asteroiden über den größten und hellsten Saturn des Jahres bis hin zur Sommersonnenwende.

Also Licht aus und Augen auf den Nachthimmel gerichtet!

Venus und die Zwillinge – 10. Juni

BELIEBT

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    Am 10. Juni wird die Venus mit den Zwillingssternen Pollux und Castor eine Linie bilden.
    Foto von Illustration by A. Fazekas, Skychart

    Am 10. Juni kann man am Abendhimmel ein Trio aus der Venus und den beiden Sternen Pollux und Castor im Sternbild Zwillinge entdecken. Das Dreiergespann wird dann eine Linie bilden und ist einfach zu entdecken, da die Venus am Nachthimmel das hellste sternenähnliche Objekt ist.

    Wer den Schwesterplaneten der Erde den Monat über beobachten wird, kann ihn am 6. Juni in seinem Zenit erleben. Danach wird die Venus ihren langsamen Abstieg gen Horizont antreten. Im Laufe des Monats wird ihre Helligkeit und scheinbare Größe zudem zunehmen.

    Messier-Sandwich – 16. Juni

    Die Venus und der Mond werden am 16. Juni als Wegweiser dienen, um Messier 44 zu finden.
    Foto von Illustration by A. Fazekas, Skychart

    In dieser Nacht kann man zwischen dem Mond und der Venus eines der schönsten erdfernen Objekte am Nachthimmel entdecken: den Sternhaufen Messier 44. Er befindet sich in etwa 577 Lichtjahren Entfernung zur Erde und enthält mindestens ein paar hundert Sterne, die über einen Bereich von etwa 24 Lichtjahren verstreut sind.

    Am 16. Juni werden der Mond und die Venus am Nachthimmel etwa 18 Grad voneinander entfernt sein – weniger als die Breite eurer Faust, die ihr am ausgestreckten Arm gen Himmel haltet. Der Sternhaufen wird sich fast mittig zwischen den beiden Objekten befinden und sollte mit einem Fernglas gut erkennbar sein.

    Mond und Löwenherz – 17. Juni

    Am 17. Juni wird der Mond am Stern Regulus vorbeiziehen.
    Foto von Illustration by A. Fazekas, Skychart

    Gegen Mitternacht zieht die Sichel des zunehmenden Mondes am blau leuchtenden Stern Regulus im untergehenden Sternbild des Löwen vorbei.

    Regulus ist einer der hellsten Sterne am Nachthimmel und befindet sich in etwa 79 Lichtjahren Entfernung. Vor Kurzem entdeckt man, dass er sich mit etwa 320 Kilometern pro Sekunde um seine eigene Achse dreht. Bei dieser Geschwindigkeit würde eine Reise von New York City nach Washington, D.C. nicht mal eine Sekunde dauern.

    Augen auf für Vesta – 19. Juni

    Am 19. Juni kann man Vesta zwischen dem Saturn und dem rötlichen Stern Antares entdecken.
    Foto von Illustration by A. Fazekas, Skychart

    Der zweitgrößte Asteroid im Asteroidengürtel erreicht seine Opposition am 19. Juni. Das bedeutet, er wird von der Erde aus betrachtet genau gegenüber der Sonne stehen und somit seinen optischen Höhepunkt erreichen, was Größe und Helligkeit betrifft.

    Vesta hat einen Durchmesser von etwa 516 Kilometern und wird sich in jener Nacht etwa 170 Millionen Kilometer von der Erde entfernt befinden. Himmelsbeobachter haben Glück, denn der helle Saturn kann als Wegweiser dienen, um Vesta ausfindig zu machen. Der Planet wird sich am Himmel nur ein paar Grad unter dem Asteroiden befinden. Fernab der Stadtlichter wird Vesta sogar mit bloßem Auge erkennbar sein.

    Mit einem Teleskop kann man verfolgen, wie der Asteroid durch das Sternbild Schütze zieht. Mit einem etwas größeren Teleskop werden Beobachter vielleicht sogar seine unregelmäßige Form und die Farben auf seiner Oberfläche erkennen können, die von Gelb bis Rosa reichen.

    Sommersonnenwende – 21. Juni

    In Deutschland beginnt der Sommer am 21. Juni offiziell um 12:07 Uhr, dem Zeitpunkt der Sommersonnenwende. In der südlichen Hemisphäre markiert das Datum den Winteranfang.

    Die Jahreszeiten auf unserem Planeten entstehen durch die axiale Neigung der Erde, sodass die beiden Planetenhälften der Sonne im Laufe des Jahres mal etwas näher und mal etwas ferner sind. Während des nördlichen Sommers ist diese Planetenhälfte der Sonne zugeneigt, wodurch die Tage länger und die Temperaturen höher sind.

    Am ersten Tag der neuen Jahreszeit und ein paar Tage danach scheint die Sonne immer an derselben Stelle des Horizontes aufzugehen. Daraus leitet sich auch der lateinische Name des Ereignisses ab: solstitium – die Sonne steht still. Ab der Sommersonnenwende werden die Tage auf der Nordhalbkugel zunehmend kürzer.

    Saturn in Hochform – 27. Juni

    Am 27. Juni geben sich der Mond und der Saturn ein Stelldichein.
    Foto von Illustration by A. Fazekas, Skychart

    Eines der Highlights für Himmelsbeobachter wird im Juni der Saturn sein, der sich von seiner größten und hellsten Seite des Jahres zeigen wird. Der Ringplanet erreicht seine Opposition am 27. Juni – nur einen Tag nach seinem Treffen mit dem Vollmond. Aufgrund des hell strahlenden Erdtrabanten wird man den Saturn ein paar Wochen vor und nach seiner Opposition am besten beobachten können.

    Selbst durch kleinste Teleskope wird man die berühmten Ringe des Saturn entdecken können, die um etwa 26 Grad Richtung Erde geneigt sind. In dieser Konstellation wird man einige der Merkmale des Planeten besonders gut sehen können, zum Beispiel die dunklen Lücken im Ringsystem und die Farbe der Polkappe.

    Eine Illustration zeigt, wie der Saturn und seine Monde Ende Juni durch ein Teleskop aussehen sollten.
    Foto von Illustration by A. Fazekas, Skychart

    Auch die sichtbaren Saturnmonde sind in jedem Fall einen Blick wert, darunter der vernebelte Titan, der Eismond Enceladus und der Eismond Mimas, der aufgrund eines großen Einschlagkraters ein wenig an den Todesstern aus „Star Wars“ erinnert.

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