Der beste Blick auf die Perseiden 2018
Wo und wann sieht man die Sternschnuppen am besten und wie gelingen die schönsten Fotos des Spektakels?

Auf der ganzen Welt warten Himmelsbeobachter und Sternegucker auf die Perseiden, die ihren Höhepunkt in der Nacht von 12. auf den 13. August erreichen werden. Der jährlich wiederkehrende Meteorstrom gilt als einer der eindrucksvollsten der Welt und dürfte in diesem Jahr besonders spektakulär ausfallen, da sein Höhepunkt mit den Neumondnächten zusammenfällt.
Die Perseiden sind vom 17. Juli bis 24. August sichtbar, liefern den Großteil dieses Zeitraums über allerdings nur ein paar wenige Sternschnuppen pro Stunde. Kommendes Wochenende hingegen kann man im Schnitt mit bis zu 90 Meteoren pro Stunde rechnen.
Im letzten Jahr verhinderte das Licht des Mondes, dass man auch lichtschwächere Sternschnuppen am Himmel entdecken konnte. 2018 fällt der Neumond aber auf den 11. August und damit kurz vor den Höhepunkt des Meteorstroms. Die große Sternschnuppen-Show wird also nur von dem schwachen Leuchten einer dünnen Mondsichel begleitet werden, die schon kurz nach Sonnenuntergang hinter dem Horizont verschwinden wird.
Bei klarer Sicht kann man in ländlichen Regionen mit wenig Lichtverschmutzung bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde entdecken.
Sobald es dunkel wird, kann man auf Perseidenjagd gehen. Die besten Chancen hat man am späten Sonntagabend und frühen Montagmorgen, wenn der Himmel am dunkelsten ist.
Selbst am relativ hellen Himmel großer Städte wird man die Perseiden sehen können, allerdings ist dann nur mit einem Viertel oder der Hälfte an sichtbaren Sternschnuppen zu rechnen. Egal, wo man sich befindet – man sollte den Augen etwa eine halbe Stunde Zeit geben, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.
HELDEN UND MÄRTYRER
Die Perseiden beehren uns jedes Jahr, wenn die Erde durch eine Wolke mit Trümmern und Staub des Kometen 109P/Swift-Tuttle fliegt, der zuletzt 1992 dicht an der Sonne vorbeiflog. Wenn der Komet aus den äußeren Bereichen unseres Sonnensystems in die inneren fliegt, verdampft sein Eis und Bruchstücke von der Größe kleiner Sandkörner bis hin zu großen Felsbrocken lösen sich. Der Trümmerschweif verteilt sich so entlang des Kometenpfades, dass die Erde ihn jedes Jahr ungefähr Mitte August kreuzt.

Dann krachen die Trümmer mit etwa 160.000 km/h in unsere Atmosphäre, verbrennen und erzeugen die leuchtenden Schlieren, die wir als Sternschnuppen bezeichnen.
Dabei scheinen die Meteore am Himmel aus dem Sternbild des mythischen Helden Perseus zu entspringen.
Trotz des griechischen Namensvetters stammen die ersten bekannten Aufzeichnungen über die Perseiden aus chinesischen Texten, die schon im Jahr 36 n. Chr. von bis zu 100 Meteoren pro Stunde erzählten.
Berichte über den Meteorstrom finden sich in den Texten vieler Kulturen aus mehreren Jahrhunderten. Im mittelalterlichen Europa bezeichneten Katholiken das Phänomen auch als Laurentiustränen, da der Sternschnuppenregen zeitlich ungefähr mit dem Todestag des Märtyrers zusammenfiel. Astronomen entdeckten den Zusammenhang zwischen den jährlichen wiederkehrenden Sternschnuppen und Kometen erst im späten 19. Jahrhundert.

STERNSCHNUPPEN-SCHNAPPSCHUSS
Wer versuchen will, in diesem Jahr eine Sternschnuppe einzufangen, braucht nur ein wenig Vorbereitung. Auf jeden Fall sollte man ein Stativ und eine digitale Spiegelreflexkamera zur Hand haben, die Aufnahmen mit einer Belichtungszeit von mindestens 15 Sekunden machen kann.
Ein Weitwinkelobjektiv deckt einen möglichst großen Ausschnitt des Nachthimmels ab, und mit ISO400 kann man auch lichtschwächere Sternschnuppen einfangen. Mit einem automatischen Timer verhindert man, dass das Bild beim manuellen Auslösen durch kleine Erschütterungen verwackelt.
Trotzdem braucht man für eine Aufnahme der Perseiden mitunter Geduld und Glück. Es kann einige Zeit dauern, bis eine Sternschnuppe den Bildausschnitt kreuzt. Experimentiert ein bisschen mit Belichtungszeiten von etwa 40 Sekunden und lasst euch Zeit.
Vergesst neben all der Technik nicht, das Schauspiel auch mit eigenen Augen zu genießen.
Wir wünschen freie Sicht!
Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.
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