Spektakuläres Himmelsphänomen: Was ist ein Mondregenbogen?
Nicht nur tagsüber, sondern auch nachts entstehen in unserer Atmosphäre Regenbögen. Doch die sogenannten Mondregenbögen zeigen sich nur unter besonderen Bedingungen – und sind nur an wenigen Orten der Welt regelmäßig zu beobachten.
Mondregenbögen entstehen – ähnlich wie normale Regenbögen – häufig über Wasserfällen. Dieser Mondregenbogen wurde über den Victoria Falls in Sambia aufgenommen.
Schon Aristoteles war von Regenbögen fasziniert. In seiner Abhandlung Meteorologie aus dem Jahr 350 v. Chr. sinnierte er über das farbenprächtige Wetterphänomen und stellte fest, dass das Zusammenspiel von Sonne und Wassertropfen eine wichtige Rolle bei der Erscheinung von Regenbögen spielt.
Auch ein heute weitaus weniger bekanntes Phänomen sprach Aristoteles bereits damals an: Mondregenbögen, auf englisch lunar rainbow oder moonbow. Dabei handelt es sich um Regenbögen, die in der Nacht bei Mondschein entstehen.
Ein Mondregenbogen über der Stadt Kīhei, fotografiert in der Region Kula auf Maui, Hawaii.
So entsteht ein Mondregenbogen
Mondregenbögen sind äußerst seltene Himmelserscheinungen. Ähnlich wie bei Regenbögen braucht es auch zur Entstehung eines Mondregenbogens Wassertropfen und Licht. Dabei fällt allerdings kein direktes Sonnenlicht auf die Wassertropfen wie bei einem tagsüber auftretenden Regenbogen, sondern von der Mondoberfläche reflektiertes Sonnen- und Erdlicht. Da dieses Licht viel schwächer ist als direktes Sonnenlicht, kann man Mondregenbögen nur selten mit bloßen Auge erkennen.
Besondere Wetterbedingungen
Für die Sichtung sind eines Mondregenbogens sind perfekte Konditionen wichtig. Nur bei hellem Vollmond oder fast vollem Mond, klarer Luft und stetigen Wassertropfen kann das mystische Phänomen beobachtet werden. Das hat auch schon Aristoteles erkannt: „Wenn es einen [Mondregenbogen] geben soll, muss es Vollmond sein, und der Mond muss entweder auf- oder untergehen“, schreibt er in Meteorologie.
Heute gibt es nur zwei Orte auf der Welt, an denen Mondregenbögen regelmäßig beobachtet werden können. Einer liegt bei den Victoriafällen, einem Wasserfall an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe in Afrika. Dort spielen der Lichteinfall des Mondes, die Wetterbedingungen und die Tropfen der Wasserfälle perfekt zusammen.
In der westlichen Hemisphäre sind die Cumberland Falls im US-Bundesstaat Kentucky der einzige Ort, an dem Mondregenbögen regelmäßig erscheinen – in ganz bestimmten Zeitfenstern, wenn der Mond (fast) voll ist und die Luft klar.