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David Chancellor
Ein Elefant steckt im Nannapa-Reservat im Norden Kenias im Schlamm fest. Nachdem Hirten ihn entdeckt und die Schutzgebietsverwalter auf seine Notlage aufmerksam gemacht hatten, starteten Tierärzte und Ranger eine Rettungsaktion. Mithilfe eines Traktors, Abschleppseilen und ihren bloßen Händen befreiten sie das erschöpfte Tier. Das Bild wurde im Juli 2021 in National Geographic veröffentlicht.
Ein Heuschreckenschwarm im Lewa Wildlife Conservancy im Norden Kenias. Ein Schwarm besteht aus 40 bis 80 Millionen einzelnen Insekten und kann sich über eine Fläche von mehr als einem Quadratkilometer bis hin zu mehr als tausend Quadratkilometern ausbreiten. Seit dem späten Jahr 2019 überziehen Heuschrecken das Horn von Afrika und fressen Felder und Weiden kahl. Das hat in acht Ländern zu einem erhöhten Einsatz von Boden- und Luftpestiziden geführt.
Von 2019 bis 2021 fielen Heuschreckenschwärme in Ostafrika ein und zerstörten ganze Ernten in einer Region, in der Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind. Auslöser der Heuschreckenplagen waren außergewöhnlich starke Zyklone gewesen, die sintflutartige Regenfälle mit sich brachten – perfekte Bedingungen für die Insekten. Die Wirbelstürme ließen sich ihrerseits auch auf die ungewöhnlich warmen Gewässer vor der ostafrikanischen Küste zurückführen – eine Folge der Klimaerwärmung. „Wir können davon ausgehen, dass es am Horn von Afrika weiter Ausbrüche und großflächige Schwärme geben wird“, sagt Keith Cressman, Experte für Wüstenheuschrecken bei der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO.
Im April 2020 fällt ein Heuschreckenschwarm über Akazienbäume im Norden Kenias her. Die Schwärme können auf bis zu 70 Milliarden Insekten anwachsen – genug, um New York City 1,5-mal mit Heuschrecken zu überziehen – und 136 Millionen Kilogramm an Nutzpflanzen an einem einzigen Tag vernichten. (Aus dem Artikel „Heuschreckenplage in Ostafrika: Die Insekten mit den zwei Gesichtern“)
Der kenianische Hirte Albert Lemasulani verfolgt die Heuschreckenschwärme seit Januar für die kenianische Regierung und die FAO. Anfang des Jahres erreichten die Insekten seine Heimatstadt Oldonyiro im Norden Kenias. Für gewöhnlich werden sie mit Pestiziden bekämpft, aber da sie bis zu 130 Kilometer pro Tag zurücklegen können, ist es schon eine Herausforderung, sie überhaupt zu finden.
Ivy Ngiru ist die Labormanagerin des Forschungszentrums. Hier untersucht sie gerade gefrorene Wüstenheuschrecken. Die Wissenschaftler hoffen, dass eine Sequenzierung des Heuschreckengenoms ihnen dabei helfen wird, zu verstehen, welche genetischen und ökologischen Variablen dazu führen, dass aus den einzelgängerischen Insekten plötzlich Schwarmtiere werden.
Im Mpala Research Centre werden gefrorene Wüstenheuschrecken für die Forschung aufgehoben. Dort arbeiten Wissenschaftler an der Sequenzierung des Insektengenoms. „Die Wüstenheuschrecke ist ein mysteriöses Tier, das ein Doppelleben führt“, sagt Dino Martins, der leitende Direktor des Forschungszentrums. Einerseits ist sie „ein ziemlich unspektakulärer, normaler Grashüpfer, der ums Überleben kämpft. Wenn es bessere Bedingungen zulassen, […] wird sie zu einer gefräßigen Bestie, die sich sowohl in die Luft als auch über weite Strecken bewegen kann.“ Wüstenheuschrecken haben eines der größten Genome aller bekannten Tiere, sagt er.
Ein großer Schwarm Heuschrecken fällt im April über Akazienbäume im Norden Kenias her. Die Schwärme können auf bis zu 70 Milliarden Insekten anwachsen – genug, um das Stadtgebiet von New York City anderthalb Mal zu bedecken. Pro Tag können sie 136 Millionen Kilogramm Biomasse vertilgen.
Wüstenheuschrecken fliegen für gewöhnlich tagsüber und ruhen sich am Abend aus. Lemasulani erzählt, dass er versucht, die Schwärme am Nachmittag aufzuspüren, damit die Schädlingsbekämpfer sie leichter finden.
Dieses Tal liegt auf dem Weg der Heuschrecken, deren Richtung vorrangig vom Wind vorgegeben wird.