Mountains - Robert Bösch

Von den Alpen über den Himalaya bis hin zur Antarktis: Als Bergsteiger war Robert Bösch auf allen Kontinenten unterwegs und begleitete als Fotograf Größen des Bergsports wie Ueli Steck, Robert Jasper und Chrigel Maurer.

Von Robert Bösch, Ueli Steck, Robert Jasper, Chrigel Maurer
bilder von Robert Bösch
Veröffentlicht am 9. Okt. 2018, 10:58 MESZ

Von den Alpen über den Himalaya bis hin zur Antarktis: Die Berge sind ein großartiger Ort für intensivstes Erleben und für unterschiedlichste Outdoor-Aktivitäten. Als Bergsteiger war Robert Bösch auf allen Kontinenten unterwegs und begleitete als Fotograf Größen des Bergsports wie Ueli Steck, Robert Jasper und Chrigel Maurer beim Klettern, Gleitschirmfliegen, Mountainbiken, Wildwasserfahren und Höhenbergsteigen. Die Bilder lassen den Betrachter die Leidenschaft der Bergsportler ganz nah mitverfolgen, während die persönlichen Texte der Sportler einen weiteren Einblick gewähren, was diese Sportler immer wieder aufs Neue in die Berge treibt.

Der Bergsteiger und Fotograf Robert Bösch.
Foto von Lukas Pitsch

Herr Bösch, in Ihrem neuen Bildband „Mountains“ schreiben Sie: „Die Bilder
erzählen keine Geschichten. Sie stehen für sich.“

In meinem Buch geht es nicht darum Berg-Erlebnisse oder alpine Meilensteine fotografisch festzuhalten. Es ist vielmehr der Versuch, eine Bildsprache zu finden und einen Rhythmus, der als Gesamtes eine eigene Wirkung bekommt. Häufig sind die Geschichten, die ein Bild erzählt, entweder Lügen oder schlichtweg beliebig. Deswegen hat ein Bild für mich erst zusammen mit der Bildlegende eine Aussage. Mit einem Bild kann man zwei völlig unterschiedliche Aussagen machen, je nach Bildunterschrift. Ein gewisses Misstrauen gegenüber Bildern ist also dringend geboten. Im Buch habe ich den Fokus auf die Bilder gelegt. Das Bild musste stimmen, die Geschichte dahinter war mir relativ egal.
 
Sie bezeichnen Photoshop als Bohrhaken der Moment-Fotografie

Wie der Bohrhaken, der jede Wand auf fast jeder Linie kletterbar macht, genauso erlaubt es Photoshop, aus fast jedem Bild etwas Außergewöhnliches zu machen. Doch wo das Außergewöhnliche selbstverständlich wird, wird es schnell
langweilig. Der Alpinismus hatte sich im Direttissima-Zeitalter in eine Sackgasse manövriert und erfuhr erst durch selbst gesetzte Spielregeln wie „rotpunkt“ oder „by fair means“ entscheidende neue Impulse. Vielleicht braucht es in gewissen Bereichen der Fotografie auch Spielregeln.
 
Bergsteiger müssen sich immer wieder bewusst mit der Gefahr auseinandersetzen
Zum Bergsteigen gehört nicht nur die Freude am Erleben in den Bergen, sondern immer auch die Angst: Jeder, der
eine anspruchsvolle Tour plant, muss sich mit diesen Ängsten auseinandersetzen.
 
Wie hoch ist Ihre Risikobereitschaft beim Fotografieren?
Wenn ich als Fotograf unterwegs bin geht es mir um das Bild. Da bin ich nicht bereit bewusst Risiken einzugehen, denn kein Bild ist das Risiko eines schweren Unfalls wert. Das gilt für mich, aber auch für die Athleten. Entsprechend habe ich nie einen Athleten bei einer Aktion gepusht. Trotzdem ist die Gefahr immer mit dabei, man bewegt sich schließlich in einem Gelände, wo Fehler und Fehleinschätzungen – aber auch schlichtes Pech – verheerende Folgen haben können.
 
Sie sagen wirkliches Abenteuer ist kein Vergnügen . . .
Wenn man mitten in einem Abenteuer steckt, ist es häufig eine unangenehme Situation. Ein Abenteuer ist es ja immer dann, wenn einem bewusst wird: Es kann jetzt auch schief laufen. Mein persönlicher kategorischer Imperativ lautet daher: Handle stets so, dass du das Glück nicht brauchst – aber wenn du Glück hast, sei dankbar.
 

"Mountains" von Robert Bösch – erschienen im National Geographic Verlag.

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