Vintage-Galerie: Puerto Rico in den 1920ern

Anfang des 20. Jahrhunderts rang die Insel um eine neue Identität als US-Außengebiet mit spanischer Vergangenheit.

Von Sarah Gibbens
Veröffentlicht am 10. Nov. 2020, 17:51 MEZ, Aktualisiert am 10. Nov. 2020, 18:52 MEZ

2017 wüteten gleich mehrere Hurrikans in dem karibischen Inselstaat Puerto Rico. In den USA entwickelten sich infolgedessen hitzige Debatten über Katastrophenhilfe für das US-Außengebiet.

Offiziell ist Puerto Rico autonom, aber nicht souverän. Die Insel hat einen Vertreter im US-Kongress, und die Einwohner haben die US-Staatsbürgerschaft. Dennoch fehlen ihnen bestimmte Rechte, zum Beispiel die Stimmabgabe bei Präsidentschaftswahlen.

Bevor es unter US-amerikanische Kontrolle geriert, gehörte Puerto Rico lange Zeit zu Spanien. Das änderte sich jedoch im Spanisch-Amerikanischen Krieg, der Ende des 19. Jahrhunderts tobte. Mit dem Pariser Vertrag von 1898 trat Spanien Puerto Rico an die US-Regierung ab, und bis 1900 hatten die USA eine Zivilregierung auf der Insel etabliert.

Erst zwei Jahrzehnte später besuchte der National Geographic-Fotograf Charles Martin die Insel: Es war das Jahr 1924 – nur sieben Jahre nachdem den Puertoricanern offiziell die US-Staatsbürgerschaft verliehen wurde. Martins Bilder zeigen die Insel in den frühen Phasen ihrer Geschichte als amerikanisches Außengebiet, ihre blühende Kultur, eine herrliche tropische Landschaft und eine wachsende Wirtschaft.

Auf den Fotos bedecken Felder voller Tabak und Zuckerrohr die Hügel der Insel. Die Ernten waren lukrativ und machten die Kapitalisten in Puerto Rico und den USA reich.

Während viele von Martins Bildern eine wirtschaftlich aufstrebende Insel zeigen, erinnern sie auch an die spanische Vergangenheit Puerto Ricos. Straßen im alten San Juan zeigen spanische Kolonialarchitektur, die im 17. und 18. Jahrhundert beliebt war. Noch älter ist das Castillo San Felipe del Morro, eine im 16. Jahrhundert erbaute Zitadelle.

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    Die Insel wurde erstmals unter spanische Kontrolle gebracht, nachdem Christoph Kolumbus 1493 ihre Küste erreicht hatte. Zum Zeitpunkt des Besuchs von Charles Martin war Puerto Rico also noch viel eher spanisch denn amerikanisch. Bis heute prägt die Vergangenheit der Region eine einzigartige, komplexe Identität – und die ebenso komplexen Beziehungen zu den USA.

    Doch auch die Zukunft dürfte für Puerto Rico nicht ganz unkompliziert werden. Die Menschen auf der Insel sind sich uneins: Viele wollen ein echter Bundesstaat werden, andere wollen die Unabhängigkeit, und einige würden die Dinge lieber so belassen, wie sie sind.

    Unsere Fotos zeigen Puerto Rico, wie es vor etwa 100 Jahren war: der Versuch, eine spanische Vergangenheit mit einer halbamerikanischen Zukunft zu versöhnen.

    Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.

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