Der Tempel der tausend farbenprächtigen Statuen

Der Minakshi-Tempel im Süden Indiens zählt zu den größten heiligen Stätten der Hindus.

Von Karina Sharma
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:39 MEZ
Minakshi-Tempel
Tausende bunter Statuen bedecken die Fassade des Minakshi-Tempels – eines der wenigen religiösen Monumente in Indien, die einer weiblichen Gottheit gewidmet sind.
Foto von Poras Chaudhary, T​he New York Times, Redux

Im Zentrum der alten Stadt Madurai befindet sich einer der größten Tempelkomplexe Indiens. Über die sechs Meter hohe Umfassungsmauer erheben sich die Gopurams (Tortürme) des berühmten Tempels. Sie weisen den 15.000 Pilgern den Weg, die täglich in den indischen Bundesstaat Tamil Nadu pilgern.

Er ist der Göttin Minakshi geweiht der Inkarnation der Hindu-Göttin Parvati und damit eines der wenigen religiösen Monumente in Indien, die einer weiblichen Göttin gewidmet sind. Aufgrund ihrer perfekt geformten Augen wird sie manchmal auch als Fischaugengöttin bezeichnet und verkörpert Fruchtbarkeit und Liebe.

Die farbenfrohen Statuen von Tieren, Göttern und Dämonen werden alle zwölf Jahre repariert und neu bemalt.
Foto von dbimages/Alamy Stock Photo

Der Tempel zelebriert die göttliche Vereinigung zwischen ihr und ihrem Geliebten Sundareshvara (im Hinduismus als Shiva bekannt). Im Herzen des Komplexes befinden sich die Schreine der beiden. Jeden Abend wird Sundareshvara in einer kunstvollen Prozession in das silberne Schlafgemach von Minakshi getragen. Beim Morgengebet wird er dann wieder an seinen eigenen Ort zurückgebracht.

Der Tempel ist ein Symbol der dravidischen Architektur. Diese zeichnet sich durch Gebäude von enormer Größe und durch erhabene Gopurams aus die Türme, die von verzierten Säulen umschlossen sind. Ein einzigartiges Merkmal der Stätte sind seine vier Haupteingänge, die anhand der vier Himmelsrichtungen ausgerichtet sind. Tausende Steinstatuen, die in leuchtenden Farben bemalt sind, stellen Tiere, Götter und Dämonen dar und bevölkern die Fassaden der 14 Tempeltürme. Die vier äußeren Gopurams sind mit rund 60 Metern auch die höchsten der Anlage. Sie werden alle zwölf Jahre repariert und neu bemalt. In der Halle der Tausend Säulen, die dem Tempel auch als Museum dient, prangen kunstvoll ausgearbeitete Skulpturen an jeder Säule.

BELIEBT

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    Die Decken und Säulen der Wände sind mit kunstvoll entworfenen und bemalten Elementen verziert.
    Foto von imageBROKER/Alamy Stock Photo

    Tamilen bauten den Tempel vermutlich im 7. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert wurde er von muslimischen Eroberern zerstört. Nach 250 Jahren baute man die heilige Stätte jedoch wieder in ihrer heutigen Form auf. Laut der alten Schriften der Tamilen wurde der Komplex ursprünglich von Überlebenden des verlorenen Kontinents Kumari Kandam errichtet einer mythischen Landmasse, die sich über den Indischen Ozean erstreckte.

    Für viele Menschen ist der Minakshi-Tempel für den Süden Indiens ebenso bedeutend wie das Taj Mahal für den Norden. Zahlreiche Pilger besuchen die Tempelanlage zur Meditation oder um Gebeten der Brahmanenpriester beizuwohnen. Viele von ihnen baden in dem Teich mit goldenen Lotosblüten, der jenen, die ihn betreten, Erfolg bringen soll.

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