Skizze der „nackten Mona Lisa“ könnte von da Vinci stammen

Die „Monna Vanna“ wurde bisher für eine Arbeit eines Schülers gehalten, wird jetzt aber von Experten neu untersucht.

Von Christina Nunez
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:45 MEZ
Mona Lisa
Die „Mona Lisa“ hängt im Pariser Louvre. Dort untersuchen Experten nun eine ähnliche Skizze aus derselben Zeit.
Foto von Christian Marquardt, Getty Images

Eine Kohlezeichnung, die als „nackte Mona Lisa“ bekannt ist, wurde lange einem der Schüler von Leonardo da Vinci zugeschrieben. Laut Experten des Pariser Louvre könnte sie jedoch aus der Hand des Meisters selbst stammen.

Die Ähnlichkeiten zwischen der Frau im berühmten Gemälde da Vincis aus dem 16. Jahrhundert und der dargestellten Person im Halbakt der „Monna Vanna“ sind unbestreitbar. Die Schwarz-Weiß-Skizze befindet sich seit 1865 in der Sammlung des Condé-Museums nördlich von Paris. Auf ihren Lippen ruht das vertraute Schmunzeln und ihre Hände zeigen die gleiche Haltung und Position.

Die „Monna Vanna“ oder „nackte Mona Lisa“ wird im Zuge der Planung für eine neue Da-Vinci-Ausstellung untersucht, die für das Jahr 2019 angesetzt ist.
Foto von Fine Art Images, Heritage Images, Getty Images

Auch andere Ähnlichkeiten fielen den Forschern ins Auge, die sich im Zuge der Planungen für eine künftige Ausstellung 2019 mit der Herkunft des Bildes beschäftigen. Das Jahr wird den 500. Todestag des italienischen Renaissance-Künstlers markieren. Die Zeichnung entstand im selben Zeitraum wie die „Mona Lisa“ – noch während der Lebenszeit da Vincis – und das Papier wurde in Italien hergestellt, wie der Chefkurator des Condé, Mathieu Deldicque, der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte.

Die „Monna Vanna“ wurde seit dem 20. Jahrhundert Andrea Salai zugeschrieben, einem Schüler von da Vinci. Manche haben argumentiert, dass Salais Version nur eine Kopie des verlorenen Originals des Meisters sei. (Lesenswert: Die „verlorenen“ Kunstwerke des Michelangelo im versteckten Raum der Medici-Kapellen)

BELIEBT

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    Neue Technologien und Analysen von einem Expertenteam haben nun einen tieferen Einblick in die Geschichte der Zeichnung ermöglicht, die tatsächlich das Werk eines Schülers sein könnte – das aber womöglich von da Vinci persönlich verbessert wurde.

    „Wir fragen uns einfach, ob sich die Handschrift da Vincis in der Zeichnung erkennen lässt“, erzählte Deldicque „artnet News“. „Das könnte sein, aber wir haben dafür noch keine eindeutigen Beweise.“

    Die Forscher planen noch einen weiteren Monat der Analysen, bevor sie die Zeichnung an das Condé zurückgeben. Unabhängig von ihren Ergebnissen scheint es aber so, dass sich hinter dem rätselhaften Lächeln weiterhin Geheimnisse verbergen werden.

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