Schwämme, Därme und Zitronen: Verhütungsmittel damals und heute
Einen Mangel an Kreativität kann man unseren Vorfahren beim Thema Verhütung sicher nicht vorwerfen ...
Wenn es um Empfängnisverhütung geht, denken die meisten Menschen vermutlich an die Antibabypille. Tatsächlich gibt es aber zahlreiche Verhütungsmethoden, die teils schon Jahrtausende alt sind.
„Schon seit es menschliche Gesellschaften gibt, versuchen die Menschen, ihre Fortpflanzung zu kontrollieren“, sagt Irene Linda Gordon, die ein Buch über die Geschichte der Empfängnisverhütung in den USA geschrieben hat.
Ein Beispiel dafür sind Schwämme.
„Schwämme werden schon seit Jahrtausenden benutzt“, sagt Gordon. Wenn sie auf dem Muttermund platziert werden, sind sie „als natürliches Verhütungsmittel tatsächlich sehr effektiv“, erklärt sie, „da sie das Sperma aufsaugen“.
Auch Kondome sind schon seit Jahrhunderten ein traditionelles Verhütungsmittel. Vor dem großen Kautschukboom im 19. Jahrhundert bestanden sie meist aus der Haut oder den Gedärmen von Tieren. Spermizide sind ebenfalls keine neue Erfindung. Zitronensaft und andere saure Substanzen, die das Scheidenmilieu verändern, kamen schon in der Antike zum Einsatz. Mitunter wurden die Mittel auch kombiniert: Ein Schwamm, der in eine Mischung aus Honig und Zitronensaft getunkt und dann vor den Muttermund geschoben wurde, diente als praktische, aber zweifelsfrei unangenehme Verhütungsmaßnahme.
Natürlich waren diese Methoden nicht so sicher und effektiv wie moderne Mittel. Einige frühe Formen der Intrauterinpessare waren furchtbar unbequem und verursachten Infektionen. Die Tatsache, dass sie trotzdem genutzt wurden, zeigt, welche Bedeutung die Kontrolle über den eigenen Körper und die Familienplanung für Männer und Frauen in allen Phasen der menschlichen Geschichte hatte.
Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.
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