
Der anpassungsfähige Schnepfenvogel kommt mit dem Klimawandel bisher gut zurecht. Vor allem im südlichen Binnenland der USA gibt es große Bestände. In einigen Gebieten könnte sein potenzieller Lebensraum aufs Doppelte anwachsen. Ob die Vögel ihn auch einnehmen, ist fraglich – die Sommer könnten in Zukunft dann doch zu heiß werden.
Foto von Joël SartoreSein Habitat schrumpft, zudem könnte seine Nahrung knapp werden. Wenn es wärmer wird, reichert sich die trockene arktische Luft mit Feuchtigkeit an; Schnee und Eisregen lassen die Flechten, von denen sich die Tiere im Winter ernähren, verkrusten. Das Wachstum der Flechten ist zudem im Sommer durch häufigere Brände gefährdet.
Foto von Joël SartoreDer räuberische und widerstandsfähige Eindringling – bei Weitem die erfolgreichste invasive Art auf unserem Planeten – hat rasch andere Kontinente erobert, vor allem Südamerika. Durch den Klimawandel wird er sich mancherorts langsamer ausbreiten. In Lebensräumen mit hoher Biodiversität wird er aber bessere Bedingungen vorfinden und einheimische Arten weiter dezimieren, auch indem er Amphibienkrankheiten verbreitet.
Foto von Joël SartoreSein Habitat in der Tundra schmilzt, und so findet der Polarfuchs immer weniger von Eisbären zurückgelassene Robbenkadaver. In milderen Wintern gibt es zudem weniger Lemminge, die seinen Welpen als Nahrung dienen. Möglicherweise macht ihm auch
der anpassungsfähige Rotfuchs Konkurrenz, der immer weiter nach Norden vorstößt.
Foto von Joël SartoreDie Nager kommen mit der Hitze gut zurecht. Im Südwesten der USA und in Mexiko sind sie bereits an regenarmes Klima angepasst; auch frühere Temperatursteigerungen haben sie gut verkraftet. Sie vermehren sich schnell und flexibel, und ihre Nahrung – verschiedene Samen und vereinzelt Insekten – bietet genug Ausweichmöglichkeiten, falls einige Pflanzen- und Insektenarten der Hitze nicht mehr gewachsen sind.
Foto von Joël SartoreAufgrund ihrer speziellen Bedürfnisse ist diese nördliche Entenart in Gefahr. In ihrem kleinen, nahrungsreichen Überwinterungsgebiet an der Beringsee tauchen die Vögel nach Muscheln und anderen Meeresbewohnern. Der Rückgang des Eises dort beeinflusst ihren Lebensraum und den Zugang zu Futterquellen. Von den Veränderungen an den Küsten ist auch das Brutgebiet der Vögel in der Tundra betroffen.
Foto von Joël SartoreDie Gabelbockbestände haben sich zwar erholt, aber diese Unterart, die nur auf der Halbinsel Baja California Sur existiert, ist weiterhin stark gefährdet. Weniger als hundert Exemplare leben noch in freier Wildbahn. Die Tiere sind an die Wüste angepasst, doch durch die weitere Erwärmung und geringere Regenfälle wird das Futter zu allen Jahreszeiten knapper werden.
Foto von Joël SartoreDer Lebensraum des Kaltwasserfisches in den Rocky Mountains könnte innerhalb von 70 Jahren auf die Hälfte schrumpfen. Doch selbst bei extremer Erwärmung dürften einige Quellflüsse in höheren Lagen so kühl bleiben, dass widerstandsfähige Populationen dort gegen Konkurrenten bestehen können. Damit der Fisch wandern kann, müssen Laich und Aufzuchtgewässer geschützt und durchgängig verbunden sein.
Foto von Joël SartoreInfolge des Klimawandels könnte der Lebensraum der Lemurenarten auf der Insel Madagaskar innerhalb der nächsten 70 Jahre etwa um 60 Prozent schrumpfen. Veränderte klimatische Bedingungen allein dürfte der Weißkopfmaki vielleicht dennoch überstehen, denn im Tiefland und im Gebirge könnte er weiterhin überleben. Dort allerdings bedrohen ihn Brandrodungen und das Bevölkerungswachstum.
Foto von Joël SartoreZügelpinguine bevorzugen Gewässer mit lockerem Eis. Während der raschen antarktischen Eisschmelze in den vergangenen 50 Jahren haben sie sich entsprechend vermehrt. Doch mittlerweile gehen die Populationen stark zurück. Die Ursache ist nicht eindeutig geklärt. Vermutlich fehlt es an Nahrung, denn durch den ausgeprägten Klimawandel in seinem Lebensraum schwinden die Krillkrebsbestände.
Foto von Joël SartoreDen Zecken geht es gut. Im Osten der USA kehren jetzt einige Arten bereits Wochen früher aus dem Winterschlaf zurück – und kommen mit dem neuen Zeitplan bestens zurecht. Doch wie unterschiedlich und komplex die Folgen des Klimawandels sind, zeigt sich auch an der Amerikanischen Hundezecke: In manchen Gebieten könnten die Tiere aufgrund der Klimaveränderungen vermehrt Krankheiten auf den Menschen übertragen, in anderen nehmen die Infektionen eventuell ab.
Foto von Joël SartoreDer Bestand des Königstigers erlebte über Jahrzehnte hinweg einen dramatischen Rückgang; es gibt vielleicht noch 3.000 Exemplare. Laut einer Studie des WWF würde sein Lebensraum in den Mangrovenwäldern der Sundarbans (Bangladesch) größtenteils zerstört, wenn der Meeresspiegel wie prognostiziert um etwa 28 Zentimeter gegenüber dem Jahr 2000 steigt. In Bhutan sieht es besser aus: Hier werden die Tiger wahrscheinlich tief in die nördliche Parklandschaft vordringen. Leider würden sie dann die bereits bedrohten Schneeleoparden vertreiben oder erlegen.
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