Galerie: Im Lava-Labyrinth von Hawaii
Vulkaneruptionen haben auf Hawaii komplexe Höhlensysteme geschaffen. Was finden mutige Kletterer und Forscher in den geheimnisvollen Tiefen?
Von Joshua Foer
Veröffentlicht am 5. Nov. 2020, 06:34 MEZ

Als 2016 der Kilauea auf Hawaiis Big Island ausbrach, ergoss sich Lava ins Meer. Ein Teil der heißen Masse floss durch Röhren, die sich bei früheren Eruptionen gebildet hatten. Andere Glutströme bahnten neue Tunnel und vergrößerten das unterirdische Netzwerk.
Foto von CJ KaleAutor Joshua Foer erkundet die Kazumura-Höhle, mit mehr als 64 Kilometern momentan die längste kartierte Lavaröhre der Welt. Ihre gefurchten Wände gehen auf einen Vulkanausbruch zurück, der sich vor rund 600 Jahren ereignete.
Foto von Carsten PeterDrei Röhren führen von diesem Punkt des Kipuka-Kanohina-Systems weiter in die Tiefe. „Das Lavagestein kann scharfkantig wie Glasscherben sein“, erzählt unser Fotograf Carsten Peter. „Wenn man sich durch Engstellen windet, fühlt sich das an, als robbte man über ein Nagelbrett.“
Foto von Carsten PeterLavastalaktiten werden durch Gas unter hohem Druck aus der Decke einer Lavaröhre gepresst und kühlen dann ab. Anders als Stalaktiten in Kalksteinhöhlen wachsen diese Strukturen nicht weiter.
Foto von Carsten PeterDie Wände in der Manu-Nui-Höhle sehen aus wie die Filmkulisse von „Charlie und die Schokoladenfabrik“ – das in Lava enthaltene Eisen oxidierte zu unterschiedlichen, vielfarbigen Mineralien.
Foto von Carsten PeterIn den Höhlen Hawaiis sind größere Süßwasservorkommen selten. Die unterirdischen Flüsse mögen einladend aussehen, sind aber gefährlich: In den gewundenen Kanälen verliert ein Taucher leicht die Orientierung – und wenn heruntergefallenes Gestein den Rückweg versperrt, wird die Atemluft knapp.
Foto von Carsten PeterLandschaft in Bewegung: Lava des Kilauea-Vulkans fließt aus Röhren in den Pazifik. Hawaii birgt viele unterirdische Geheimnisse, denn vermutlich wurden erst gut zehn Prozent der Höhlen kartiert.
Foto von Doug Perrine