Galerie: Kann Trophäenjagd helfen, Arten zu erhalten?
Veröffentlicht am 10. März 2022, 07:31 MEZ

Ein Jäger inmitten von mehr als hundert afrikanischen Trophäen in seinem Haus in Wilmington, Delaware. Jagen ist seine Leidenschaft, seit er zwölf Jahre alt ist. „Es ist mir in Fleisch und Blut übergegangen.“ Er sagt von sich, er sei gleichzeitig Sammler und Naturschützer.
Foto von David ChancellorDieses Nashorn auf einer Wildfarm in Nordkap, Südafrika, wurde 2010 von einem Jäger aus Texas geschossen – mit einem Betäubungspfeil. Bei dieser Form der Jagd geht es um das Verfolgen, nicht ums Töten: Das Tier ist nur sediert, die Augenbinde verhindert das Austrocknen der Augen. Später kontrolliert ein Arzt, ob das Rhino den Schuss gut überstanden hat. Seit 2012 dürfen allerdings nur noch Tierärzte Betäubungsmunition verwenden; die Jäger verschießen seitdem Pfeile mit Vitaminen.
Foto von David ChancellorKopf und Haut eines Löwen werden hier im Jahr 2010 von einem südafrikanischen Tierpräparator zum Versand an einen Jäger aus Amerika verpackt. Weil die Zahl der wild lebenden Löwen weiter zurückgeht und der Nutzen der Jagd für den Artenschutz umstritten ist, hat die US-Regierung den Import von Löwentrophäen mittlerweile erschwert.
Foto von David ChancellorAuf diese Kinder im namibischen Wildreservat Nyae Nyae wartet ein Festmahl: Ein deutscher Jäger hat einen massigen Kudu-Bullen erlegt, die Dorfältesten feierten den Erfolg mit einem Tanz. Die einheimischen Familien bekommen gutes Fleisch und etwas Geld aus der Jagdgebühr, der Kunde nimmt die Trophäen
mit nach Hause.
Foto von David ChancellorDer Jäger aus Deutschland – derselbe, der den Kudu von oben geschossen hat – legt zu einem Probeschuss an.
Foto von David ChancellorSpäter tötet er einen alten Elefantenbullen. Jäger sagen, durch das Töten von alten Bullen würde der Art am wenigsten Schaden zugefügt. Biologin Caitlin O’Connell bezweifelt das: Ältere Männchen übernähmen wichtige Aufgaben in der Herde.
Foto von David ChancellorDorfbewohner in Simbabwe teilen 2009 das Fleisch eines Elefanten auf, den ein amerikanischer Jäger geschossen hat. Beim CAMPFIRE-Programm verkaufen Gemeinschaften den Zugang zu ihrem Wildbestand gegen eine Gewinnbeteiligung. CAMPFIRE galt früher als vorbildlich, doch heute sind die Meinungen gemischt: Das Geld käme nicht bei den Gemeinden an oder werde zweckentfremdet.
Foto von David ChancellorIn Nyae Nyae wird der Kopf eines erlegten Elefanten von einheimischen Buschmännern eingegraben, um durch den Verwesungsprozess die Ablösung der Stoßzähne zu erleichtern. Trennt man die Zähne mit der Axt oder Machete vom Schädel, könnten sie beschädigt werden. Der Jäger bekommt die Trophäen nachgeschickt.
Foto von David ChancellorOstkap 2010: Auf einer Wildfarm liegt eine Giraffe nach dem tödlichen Schuss in sich zusammengesunken am Boden. Durch Habitatverlust und illegale Wilderei sind Giraffen in vielen Ländern vom Aussterben bedroht. Doch in Südafrika steigen die Zahlen – und die Jagd ist dort legal. Manche Tiere enden als Fellteppich, andere werden ausgestopft und in Lebensgröße zu Hause aufgestellt.
Foto von David ChancellorAbhäuter in Namibia präsentieren ein Leopardenfell. Das Tier wurde von Hunden aufgespürt, weil es wegen guter Tarnung kaum zu entdecken gewesen wäre. Mittlerweile ist diese Jagdform verboten, weil die Zahl an Leoparden bedrohlich zurückgegangen ist.
Foto von David ChancellorEin Jäger aus den USA hat einen Kameramann engagiert, um seine Leopardenjagd zu filmen.
Foto von David ChancellorEin Mann trägt das Fell eines Pumas, den er 2017 in Süd-Utah geschossen hat. Der Winter ist die Hauptjagdsaison, weil die Katzen im Schnee leicht aufzuspüren sind. Der US-Bundesstaat legt eine Jagdquote fest. Die richtet sich auch danach, wie viel Vieh Pumas im Jahr zuvor gerissen haben – 2016 waren es 416 Nutztiere; in der Saison 2016 auf 2017 wurden 399 Pumas erlegt.
Foto von David ChancellorEin 15-jähriger Neuling trainiert die Jagd auf einer Wildtier-Ranch in Barksdale, Texas.
Später wird der Junge einen Mähnenspringer, auch Berberschaf genannt, schießen – und häuten, ausnehmen und zerlegen. Auf solchen Ranches in den USA leben Dutzende exotische Arten: Zebras, Yaks und sogar Säbelantilopen, die in der Wildnis ausgestorben sind.
Foto von David ChancellorJäger wiegen 2016 einen Schwarzbären im Bundesstaat Maine. Schon vor Beginn der Jagdsaison hatte man im Wald Futter platziert, um das Tier an eine bestimmte Stelle zu locken. Vor Kurzem stimmten Maines Einwohner ab, ob die Bärenjagd mit Hunden und Ködern verboten werden soll. Sie entschieden sich dagegen.
Die abgebildeten Personen haben der Veröffentlichung der Fotos zugestimmt – unter der Bedingung, dass ihre Namen nicht genannt werden.
Foto von David Chancellor