10 Geisterstädte aus aller Welt
Veröffentlicht am 28. Mai 2018, 13:06 MESZ, Aktualisiert am 28. Mai 2018, 14:44 MESZ

KOLMANNSKUPPE, NAMIBIA
Inmitten der sandigen Dünen der Namib wurde Kolmannskuppe (auch Kolmanskop) für die Arbeiter einer Diamantenmine gegründet. Die Stadt wurde Mitte der 1950er aufgegeben. Seither hat die Wüste sie zurückerobert und viele der einst prächtigen Steinbauten mit Sand gefüllt. Das Innere einiger Gebäude ist jedoch noch gut erhalten.
Reisetipp: Die nahegelegene Stadt Lüderitz ist eine gute Basis, um von dort aus Kolmannskuppe und andere verlassene Bergbaustädte in der Region zu erkunden.
Foto von Alex Treadway, National Geographic CreativeHUMBERSTONE UND SANTA LAURA, ATACAMA-WÜSTE, CHILE
Die beiden Städte im Norden Chiles entstanden rund um Salpeterminen und wurden 1958 aufgegeben. Unter den gut erhaltenen Gebäuden befinden sich ein Theater mit Originalstühlen, Häuser, ein gusseiserner Pool aus einer Schiffshülle, ein Hotel und ein Lebensmittelgeschäft mitsamt einer Preisliste.
Reisetipp: Humberstone und Santa Laura liegen in der Nähe der Stadt Pozo Almonte, knapp 50 Kilometer östlich von Iquique, der nächstgelegenen Stadt mit Übernachtungsmöglichkeiten und einem Flughafen.
Foto von Oliver Bolch, Anzenberger, ReduxBHANGARH, RAJASTHAN, INDIEN
Als Bhangarh, eine Lokalhauptstadt im Nordwesten Indien, in den 1720ern von dem Raja von Jaipur erobert wurde, wandelte sich der Ort schnell zu einer Geisterstadt. In den Ruinen aus dem 17. Jahrhundert (teils aus noch fernerer Vergangenheit), zu denen verfallene Tempel und Pavillons, eine Festung und ein mittelalterlicher Basar zählen, spukt es angeblich. Um den Aufstieg und rasanten Fall der Stadt ranken sich zahlreiche Legenden.
Reisetipp: Bhangarh liegt knapp 30 Kilometer nordöstlich von Jaipur. Dort kann man eine Tour durch die Geisterstadt buchen.
Foto von UIG, Getty ImagesPYRAMIDEN, SPITZBERGEN, NORWAY
Die arktische Kohlebergbaustadt befand sich seit 1927 im Besitz Russlands und war eine exemplarische sowjetische Siedlung: Es gab Unterkünfte für die Arbeiter, ein Sportzentrum und eine Leninbüste. Die Mine ist mittlerweile erschöpft, aber die Gebäude – samt einer Bibliothek voller Bücher, einem Theater und einer Konzerthalle mit dem nördlichsten Konzertflügel der Welt – wurden dort zurückgelassen, als die Stadt 1998 aufgegeben wurde.
Reisetipp: Übernachtungen sind in Longyearbyen möglich, der größten Stadt von Spitzbergen. Von dort aus kann man per Schiff nach Pyramiden reisen, was etwa einen Tag in Anspruch nimmt. Es werden geführte Touren angeboten.
Foto von Max Galli, Laif, ReduxBELCHITE, SARAGOSSA, SPAIN
In Belchite tobte während des Spanisches Bürgerkriegs eine besonders blutige Schlacht. Die Stadt wurde 1937 von den Streitkräften Francos besetzt und dann von der republikanischen Armee angegriffen. Bei der Schlacht wurde Belchite zerstört. Die Ruinen sind eine geisterhafte Erinnerung an die Gewalt und die Zerstörung, die sich hier abspielten.
Reisetipp: Die Reste der alten Stadt befinden sich nur ein paar Hundert Meter vom heutigen Belchite entfernt, südöstlich der Provinzhauptstadt Saragossa.
Foto von Arturo Rosas, VW Pics, ReduxBODIE, KALIFORNIEN, USA
1879 war Bodie eine geschäftige Goldgräberstadt und beherbergte 8.500 Einwohner, die sich die Zeit oft mit Schießereien und Schlägereien vertrieben. Innerhalb eines Jahrzehnts wurden die Minen größtenteils erschöpft und die Bevölkerungszahlen schrumpften zunehmend. Die 150 erhaltenen Gebäude sehen größtenteils noch genau so aus, wie ihre Eigentümer sie verlassen haben.
Reisetipp: Bodie ist als California Historic State Park deklariert und befindet sich elf Kilometer südlich der Stadt Bridgeport.
Foto von Pete Ryan, National Geographic CreativeHERCULANEUM, NEAPEL, ITALIEN
Im Sommer des Jahres 79 brach der Vesuv aus und begrub die kleine, wohlhabende römische Küstenstadt Herculaneum unter einer Schicht aus Asche und Gestein. Archäologische Ausgraben haben private Villen, Läden, Bäder und eine faszinierende Bandbreite von Alltagsgegenständen zutage gefördert.
Reisetipp: Herculaneum befindet sich nur acht Kilometer südlich von Neapel und ist per Bus oder Zug (Haltestelle Ercolano) erreichbar.
Foto von Scott S. Warren, National Geographic CreativeCHACO CANYON, NEW MEXICO, USA
Die Chaco-Canyon-Kultur erlebte ihre Blütezeit ungefähr zwischen 800 und 1100 n. Chr. Während dieser Zeitdiente der Chaco-Canyon als zeremonielles, kommerzielles und bürgerliches Zentrum. Die Bewohner bauten dort Unterkünfte und kreisrunde Zeremonialbauten namens kivas aus Lehmziegeln, Sandstein und Holz. Viele von ihnen sind auch heute noch erhalten.
Reisetipp: Durch den Canyon führt ein 14,5 Kilometer langer, gepflasterter Rundweg.
Foto von Ron Reznick, VW Pics, ReduxKAYAKÖY, ANATOLIEN, TÜRKEI
Als 1923 der Griechisch-Türkische Krieg endete, wurden etwa eine Million in der Türkei lebende Griechen zurückgeführt. Infolgedessen wurde Kayaköy, ein ehemaliges griechisches Dorf mit etwa 2.000 Einwohnern im Westen der Türkei, zur Geisterstadt. Die Überreste der Siedlung – darunter hunderte Häuserruinen und zwei griechisch-orthodoxe Kirchen – wurden als historische Stätte erhalten.
Reisetipp: Die nächstgelegene Stadt ist Fethiye, knapp fünf Kilometer nördlich von Kayaköy.
Foto von Pete Ryan, National Geographic CreativeST. ELMO, COLORADO, USA
Einst war St. Elmo eine boomende Bergbaustadt und ein Handelsposten entlang von Eisenbahnlinien, die durch Colorado verliefen. Als die Linien 1922 geschlossen wurden, starb auch St. Elmo. Viele der Gebäude, darunter Läden, Häuser und die Kirche, sind unbeschädigt und enthalten noch die Besitztümer ihrer einstigen Bewohner.
Reisetipp: St. Elmo befindet sich im Gunnison National Forest. Von der Stadt aus sind diverse Wander- und Geländefahrtrouten gut erreichbar.
Foto von Berthold Steinhilber, Laif, Redux