Nach dem Krieg das Trauma: Das Leid der Flüchtlingskinder
Veröffentlicht am 25. Juni 2018, 15:11 MESZ

Die 19-jährige Kafa Al Nayaf und ihr Neffe flohen aus Syrien vor den Bombenangriffen. Fünf Monate später beschreibt sie ihre Situation: „Ich mache so schlimme Erfahrungen. Sie haben neun von uns in einen Raum gesteckt und absolut niemand schert sich um uns. [...] Die psychischen Probleme in den Lagern werden schlimmer.“ Sie leidet unter Alpträumen und Flashbacks und ist an den meisten Tagen traurig.
Foto von Robin HammondBilal Al Fados erreichte Lesbos von der Türkei aus in einem Schlauchboot mit 62 anderen Menschen. Der 14-jährige war nicht mehr in der Schule, seit seine Schule in Syrien bombardiert wurde. „Die Leute sind aus Syrien hergekommen, um etwas Besseres zu finden. Aber hier finden sie nur dasselbe“, sagt er.
Foto von Robin HammondDer 17-jährige Adham Lambo und seine Familie liefen von Syrien aus zu Fuß in die Türkei und überquerten drei Jahre später das Meer nach Lesbos. Das Leben im Lager ist hart und seine achtköpfige Familie teilt sich dort ein Zelt. „Die meisten Leute im Lager stehen unter Stress“, sagt er. „Manche von ihnen fühlen sich etwas wohler damit, dass sie jetzt in Europa sind, aber sie haben trotzdem noch Angst. Die Situation ist nicht stabil. Ich kann nachts nicht schlafen, weil es im Lager so viele Probleme gibt.“
Foto von Robin HammondAdul Rahman Al Hamad weigerte sich, dem Syrischen Heer beizutreten, und wurde zwei Wochen lang gefoltert. Seitdem leidet er an einer posttraumatischen Belastungsstörung und hat schon dreimal versucht, sich das Leben zu nehmen. Dank der Medikamente von Ärzte ohne Grenzen kann er langsam wieder essen und schlafen.
Foto von Robin HammondMarwan Jihad und seine Familie, darunter seine elfjährige Tochter Sama, flohen aus dem Irak, nachdem sie von bewaffneten Gruppierungen bedroht wurden.
Foto von Robin Hammond