Galerie: 20 der schönsten buddhistischen Tempel der Welt
Wenig inspirierte die Menschheit im Laufe der Geschichte so zu baulichen Meisterleistungen wie ihr Glaube.
Veröffentlicht am 14. Juni 2019, 14:41 MESZ

BAGAN, MYANMAR: In der einstigen Königsstadt Bagan standen früher schätzungsweise 10.000 buddhistische Bauten. Heutzutage schlängeln sich staubige Wege um mehr als 2.000 noch erhaltene Tempel und Pagoden, vom Dhammayangyi-Tempel, dem größten in Bagan, bis zur mit Gold überzogenen Shwezigon-Pagode.
Foto von Jon Bower Myanmar, AlamyWAT BENCHAMABOPHIT, THAILAND: Bangkoks Tempel Wat Benchamabophit wurde im Jahr 1911 fertiggestellt und vollständig aus Carrera-Marmor gebaut, der extra aus Italien importiert worden war. Die Bogenfenster aus Buntglas zeigen Devata, kleinere Gottheiten. In der großen Galerie des Tempels stehen 52 Buddha-Statuen auf ihren jeweiligen Sockeln. Sie verdeutlichen die Vielfalt der Buddha-Darstellungen aus unterschiedlichen Epochen und Regionen.
Foto von Noppasin Wongchum, AlamySEIGANTO-JI, JAPAN: Nur einen Steinwurf vom höchsten Wasserfall Japans entfernt liegt Seiganto-ji. Der Tempel am Rande eines Waldes ist ein Haus der rationalen Tendai-Schule des Buddhismus, die eine sich stetig wandelnde Existenz lehrt. Seiganto-ji dient außerdem als Zwischenstopp auf zwei verschiedenen Pilgerrouten: Eine davon ist der Saigoku-Weg, der über 33 Tempel führt, die andere ist der alte Kumano Kodo, der einer von nur zwei Pilgerwegen der Welt ist, die zum UNESCO-Welterbe gehört.
Foto von Image Broker, AlamyWAT RONG KHUN, THAILAND: 1997 begannen die Bauarbeiten an Thailands reinweißem Tempel Wat Rong Khun, der vollständig von dem thailändischen Architekten Chalermchai Kositpipat entworfen und finanziert wurde. Viele Fassaden sind mit Spiegelmosaiken verziert und ein Wandgemälde zeigt unter anderem Spider Man, Michael Jackson und Hello Kitty. Trotz seines zeitgenössischen Flairs wird von Besuchern ein respektvolles und ehrfürchtiges Verhalten erwartet, wie es auch in anderen Tempeln angemessen ist.
Foto von Amnat, AlamyPARO TAKTSANG, BHUTAN: Paro Taktsang in Bhutans Parotal ist ein Tempel, der an einer steilen Klippe errichtet wurde. Wer das Gebäude besuchen will, dem steht ein steiler Fußmarsch bevor, vorbei an Wasserfällen, Gebetsmühlen und einem tibetischen Teehaus mit einem unvergesslichen Ausblick. Der Guru Padmasambhava, der den Buddhismus nach Bhutan brachte, soll drei Jahre lang in den Höhlen von Paro Taktsang meditiert haben, nachdem er auf dem Rücken einer magischen Tigerin dorthin geflogen ist – daher stammt auch der Spitzname der Anlage: Tigernest.
Foto von Ira Block, Nat Geo Image CollectionTAUNG KALAT, MYANMAR: Es war der König Anawrahta, der die Verehrung der Nat (alter Geister) im 11. Jahrhundert in den Buddhismus einbrachte. Die Statuen von 37 Nat in ihrer menschlichen Gestalt säumen das untere Ende der 777 Stufen umfassenden Treppe, die zu den Türen von Taung Kalat führt. Der kleine Tempel steht auf einem 170 Meter hohen, inaktiven Vulkankegel in Myanmar.
Foto von Rodolfo Contreras, AlamyWAT XIENG THONG, LAOS: Wat Xieng Thong, was sich als „Goldene Stadt“ oder „Flammenbaum“ übersetzen lässt, ist ein heiliger Krönungsort und Schauplatz von Neujahrsfesten in Laos. Der Tempel befindet sich direkt am Mekong. Seine Rückwand ziert ein buntes Mosaik, das den Thong zeigt, den Lebensbaum. Das Dach endet in einem nach oben geschwungenen Element, das böse Geister fangen soll.
Foto von Markus Kirchgessner, Laif, ReduxMAN-MO-TEMPEL, HONGKONG: Rote Wunschkarten hängen an Weihrauchspiralen, die die Decke des buddhistischen und taoistischen Man-Mo-Tempels in Hongkong säumen. 1847 wurde das Gebäude zu Ehren des Gottes der Literatur (Man) und des Gottes des Krieges (Mo) errichtet. Besucher können dort nicht nur ihre Wünsche zu den Göttern „hinaufbrennen“, sondern auch Röhren mit Bambusstäbchen schütteln und sich die Zukunft von den Wahrsagern des Tempels vorhersagen lassen.
Foto von Design Pics Inc, Nat Geo Image CollectionTRẤN-QUỐC-PAGODE, VIETNAM: Die Pagode Trấn Quốc aus dem 6. Jahrhundert steht auf einer kleinen Insel im Westsee von Hanoi. Das elf Stockwerke hohe Bauwerk schließt mit einer Lotusspitze aus Edelsteinen ab. Statuen aus Gold und Bronze zieren die zahlreichen Altäre im Inneren des Tempels, während im vorderen Hof drei weibliche Buddhas stehen, die „Mütter“.
Foto von Gekko Studios, AlamyKYE GOMPA, INDIEN: Seit seiner Gründung vor mehr als 1.000 Jahren musste das Kye-Kloster jedes Jahrhundert anderen Gefahren standhalten, ob Angriffen von Armeen, Bränden oder Erdbeben wie zuletzt 1975. Das Gebäude mit den zahlreichen Wandmalereien befindet sich im Himalaya auf 4.166 Metern über dem Meeresspiegel und ist ein gutes Beispiel für die Pasada-Architektur, bei der Gebäude wie Festungen auf mehreren Ebenen gebaut wurden. Ausländische Gäste können dort für spirituelle Retreats übernachten.
Foto von Neil McAllister, AlamyBUU-LONG-PAGODE, VIETNAM: Etwa 45 Minuten östlich von Ho-Chi-Minh-Stadt befindet sich die Pagode Bửu Long. Besonders auffällig sind die gemeißelten Drachen, die sich die Treppen hinabschlängeln, und das blaugrüne Wasserbecken, in dem sich die weißen Wände und goldenen Türme des Tempels spiegeln. In dem großen Gotama-Cetiya-Stupa befinden sich berühmte Reliquien, darunter beispielsweise die sogenannten „śarīra“ – winzige Perlmutt- und Kristallperlen, die den Erzählungen nach in den eingeäscherten Überresten der erleuchtetsten buddhistischen Lehrer zu finden sind.
Foto von Thoai Pham, AlamyMAHABODHI, INDIEN: Der Mahabodhi-Tempel zählt zu den heiligsten Pilgerorten des Buddhismus und ist über 2.000 Jahre alt. Eine riesige Pappelfeige westlich vom Haupttempel soll ein direkter Nachfahre jenes Baumes sein, unter dem Buddha Erleuchtung erlangte. Der heutige Baum soll sogar genau am selben Ort stehen. Blütenblätter aus Stein markieren den Weg, auf dem der Legende nach Lotusblüten zu Buddhas Füßen blühten, als er umherging und meditierte.
Foto von Hakbong Kwon, AlamyBYODO-IN-TEMPEL, HAWAII: Dieser Tempel wurde anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der ersten japanischen Einwanderer auf Hawaii völlig ohne Nägel gebaut. Der Byodo-in-Tempel in O‘ahus Valley of the Temples Memorial Park ist ein Nachbau des gleichnamigen Tempels in Kyoto. Im Inneren ragt ein goldener Amida-Buddha mehr als zweieinhalb Meter hoch auf. Pfauen, schwarze Schwäne und Schildkröten leben auf dem Gelände des Tempels. In den umliegenden Gärtenteichen schwimmen große Schwärme von Kois, von denen einige fast 100 Jahre alt sind.
Foto von Robert Harding Picture Library, Nat Geo Image CollectionANGKOR WAT, KAMBODSCHA: Angkor ist die größte Tempelanlage, die je gebaut wurde. Ursprünglich war sie dem Hindugott Vishnu geweiht, aber gegen Ende des 12. Jahrhundert widmeten die Einwohner Kambodschas die Sandsteintempel dem Theravada-Buddhismus. Die Anlage erstreckt sich auf mehr als 160 Hektar und war einst eine gewaltige Stadt, die von Pilgern aus der ganzen Welt aufgesucht wurde.
Foto von Jan Wlodarczyk, AlamyGYEONGBOKGUNG-PALAST, SÜDKOREA: Inmitten eines üppigen Gartens zwischen dem Bukansan-Gebirge und Seouls Wolkenkratzern steht der Gyeongbokgung-Palast aus der Joseon-Dynastie. Einst umfasste die Palastanlage mehr als 500 Gebäude. Auch heute noch sind viele Wohnbereiche, Bankettpavillons, Tempel, Schreine, Lotusteiche und Gartenanlagen intakt. Die Kamine über dem Palast leiten Dampf und Rauch des Fußbodenheizsystems Ondol ab, das es schon seit Jahrtausenden gibt.
Foto von Chris Putnam, AlamyGUNSETSCHOINEI-DAZAN, RUSSLAND: In Russland leben rund 1,5 Millionen praktizierende Buddhisten, und in Sankt Petersburg steht mit dem Gunsetschoinei-Dazan einer der nördlichsten buddhistischen Tempel der Welt. Mittlerweile wird er wieder für religiöse Zwecke genutzt, aber im Laufe seiner Geschichte fanden in seinen Hallen militärische Kommunikation, Sportereignisse und zoologische Forschung statt. Zu den zahlreichen Designelementen gehören neben traditionellen tibetischen Gebetsmühlen und Art-Nouveau-Elementen auch Buntglasfenster, die vom russischen Mystiker Nicholas Roerich entworfen wurden.
Foto von Natalya Erofeeva, AlamyGANGTEY-KLOSTER, BHUTAN: Inmitten des größten natürlichen Feuchtgebietes in Bhutan, in dem nomadische Schafhirten und Yakzüchter leben, steht das Gangtey-Kloster. Es ist eines von zwei Klöstern des Landes, in denen die Nyingma-Tradition des tibetischen Buddhismus gelehrt wird. Jeden November versammeln sich die lokalen Einheimischen im Hof des Tempels, um Tänze in schwarzen und weißen Kranichkostümen aufzuführen und so die Schwarzhalskraniche zu begrüßen, die in Bhutan überwintern. Der mythische Vogel Garuda ist im Buddhismus ein Symbol für Intelligenz und findet sich als Schnitzerei auch an den äußeren Ecken des Gebäudes.
Foto von Robert Harding, AlamyKOPAN-KLOSTER, NEPAL: Hunderte Mönche und ausländische Schüler der Meditation leben im Kopan-Kloster 5,6 Kilometer nordöstlich von Kathmandu. Die Anlage befindet sich auf einem Hügel, der einst einem königlichen Astrologen gehörte. Die große Meditationshalle des Klosters ist farbenfroh bemalt, wobei jeder Farbe eine andere Bedeutung zukommt, von der gelben Decke (Verwurzelung) bis zu den roten Säulen (Lebenskraft).
Foto von Ramon Portelli, AlamyBOROBUDUR, INDONESIEN: Borobudur auf Java ist die größte buddhistische Tempelanlage der Welt. Die 3.000 Relieffiguren, 72 Stupen und 504 Buddha-Statuen sowie die restlichen Elemente sind gemeinsam in Form einer Lotusblüte angeordnet. Die östliche Treppe der Anlage führt über neun Ebenen und knapp fünf Kilometer bis zum zentralen Stupa der Anlage.
Foto von Leonid Serebrennikov, AlamyTHEAN-HOU-TEMPEL, MALAYSIA: Der Thean-Hou-Tempel, die „himmlische Königin“, thront unter dem Schatten einer heiligen Pappelfeige über Kuala Lumpur. Unter einem solchen Baum soll Buddha Erleuchtung erlangt haben. Am eindrucksvollsten sieht der Tempel vermutlich am Abend des Chinesischen Neujahrsfests aus, wenn Tausende rote Laternen über der Tempelanlage leuchten.
Foto von Emile Luider, Rea, Redux