Faszination Tiere: Die besten Wildtierfotos 2021
Auch in diesem Jahr kürte das National History Museum in London wieder den „Wildlife Photographer of the Year“ und zeichnete die Fotos aus, die am besten die Schönheit und Faszination der Tierwelt abbilden.

Diese seltene, faszinierende Aufnahme von dem Paarungsakt zweier Zackenbarsche siegte nicht nur in der Unterwasser-Kategorie, es machte den Fotografen Laurent Ballesta aus Frankreich auch zum Gesamtsieger des Wettbewerbs und verhalf ihm zu dem Titel „Wildlife Photographer of the Year“. Sein Foto verschafft dem Betrachter einen Einblick in die Tiefen des Ozeans von Französisch-Polynesien und zeigt den Moment, in dem die Fische aus einer Wolke aus Eiern und Sperma herausschwimmen. Für das Motiv kehrten der Fotograf und sein Team über einen Zeitraum von fünf Jahren immer wieder in die Lagune des Fakavara-Atolls zurück und begleiteten die Paarungszeit der Zackenbarsche mit ihren Tauchgängen Tag und Nacht.
Dem britischen Fotografen Alex Mustard gelang es, diesen Schmuck-Geisterpfeifenfisch in den Armen eines Haarsterns zu fotografieren – und wurde dafür mit dem „Natural Artistry“-Preis belohnt. Die bunten Farben des Fischs lassen darauf schließen, dass er sich bis vor Kurzem noch in einem Korallenriff aufgehalten haben muss. Innerhalb von einem oder zwei Tagen wird er die Farbe des Haarsterns annehmen und so perfekt getarnt sein.
Zwei junge Buntbarsche streiten sich im Tanganjikasee, dem zweittiefsten See der Erde und dem ältesten der Afrikanischen Großen Seen, um ein Schneckenhaus. Darin versteckt sich ein Weibchen, das kurz vor dem Laichen steht. Im Tanganjikasee leben mehr als 240 verschiedene Buntbarscharten, die durch die Verschmutzung des Wassers mit Chemikalien und durch Überfischung bedroht sind. Die Aufnahme brachte dem spanischen Fotografen Angel Fitor den Sieg in der Kategorie „Portfolio“.
Itsaso Vélez del Burgo, Leiterin des Centre de Rehabilitation des Primates de Lwiro, mit einem jungen, traumatisierten Schimpansen, der von einem anderen Bewohner des CRPL begrüßt wird. Die Einrichtung pflegt etwa hundert junge Schimpansen, die als Haustiere gehalten oder deren Eltern von Wilderern getötet wurden. Urheber dieses Siegerbilds in der Kategorie „Photojournalism Story“ ist der Fotograf Brent Stirton aus Südafrika.
Nachdem ihm die vielen kleinen Spinnen aufgefallen waren, die sein Schlafzimmer in Brasilien bevölkerten, warf Gil Wizen, Fotograf mit israelisch-kanadischen Wurzeln, einen Blick unter sein Bett. Dort erblickte er eine Brasilianische Wanderspinne – eine der giftigsten Spinnen der Welt –, beim Bewachen ihrer Brut. Bevor er das handgroße Tier sicher aus dem Haus trug, fotografierte er es aus einer Perspektive, die es noch größer erscheinen lässt. Sein mutiger Einsatz und das dadurch entstandene Bild sicherten ihm den ersten Platz in der Kategorie „Urban Wildlife“.
Diese Aufnahme einer Dolomedes, die mit Fäden aus ihren Spinndrüsen einen Seiden-Kokon webt, ist das Siegerbild in der Kategorie „Invertebrate Behavior“. Der Fotograf Gil Wizen fand die Spinne, die in den Feuchtgebieten und gemäßigten Wäldern des östlichen Nordamerikas lebt, unter einem Stück loser Baumrinde. In einem einzigen Seidenkokon können sich bis zu 750 Spinneneier befinden.
Diese Luftaufnahme des spanischen Fotografen Javier Lafuente mit dem Tietel „Road to Ruin“ zeigt eine schnurgerade Straße, die sich durch das UNSECO Biosphärenreservats der Odiel-Sümpfe im Südwesten Spaniens zieht. Die Straße führt zum Strand und wurde im Jahr 1980 gebaut. Sie durchschneidet die von den Flüssen Odiel und Tinto gespeiste Landschaft, die mehr als hundert Vogelarten – darunter Fischadlern und Bienenfressern sowie vielen Wandervögeln – einen Lebensraum bietet.
Die amerikanische Fotografin Jennifer Hayes gewann mit dieser Luftaufnahme von Sattelrobben und ihrem Nachwuchs auf dem schmelzenden Meereis der Arktis den ersten Platz in der Kategorie „Oceans: Bigger Picture“. Jedes Jahr im Herbst kommen die Sattelrobben aus dem Süden der Arktis hierher, um ihre Jungen zu gebären und aufzuziehen. Da das Meereis aufgrund des Klimawandels immer mehr zurückgeht, ist davon auszugehen, dass die Größe der Robbenpopulation in Zukunft abnehmen wird.
Dem portugiesischen Fotografen João Rodrigues gelang in einem überfluteten Wald auf der Iberischen Halbinsel diese Aufnahme zweier Spanischer Rippenmolche bei der Paarung. Das Gebiet füllt sich nur in den Wintermonaten mit Wasser, wenn starke Regenfälle die unterirdischen Flüsse anschwellen lassen. Dem Fotografen blieben nur wenige Sekunden zum Einstellen der Kamera, bevor die Tiere wieder davonschwammen. Das Foto wurde mit dem ersten Platz in der Kategorie “Amphibian and Reptile Behavior“ ausgezeichnet.
Nach einer vierstündigen Wanderung durch einen Nationalpark in Uganda traf der Fotograf Majed Ali aus Kuwait endlich auf den fast 40 Jahre alten Berggorilla Kibande. „Je höher wir kletterten, desto intensiver wurden Hitze und Luftfeuchtigkeit“, berichtet er. Als es begann zu regnen, blieb Kibande an seinem Platz sitzen, um die erfrischende Dusche zu genießen. Diesen Moment fing Majid Ali mit der Kamera ein und holte mit dem Bild den Sieg in der Kategorie „Animal Portrait“.
Der slowakisch-kanadische Fotograf Martin Gregus machte mithilfe einer Drohne dieses Foto von zwei Eisbärenweibchen, die an einem heißen Sommertag ein Bad im seichten Wasser der kanadische Hudson Bay nehmen. Die Aufnahme ist Teil einer Serie, für die der Fotograf die Bären über drei Wochen begleitete und in der Kategorie „Rising Star Portfolio“ ausgezeichnet wurde. Der Überlebenskampf der Eisbären im Angesicht des Klimawandels ist gut dokumentiert. Martin Gregus Ziel war es, die Tiere von einer anderen, leichteren Seite bei ihren sommerlichen Aktivitäten zu zeigen.
Mit seinem Foto von zwei Raben bei der Balz in British Columbia gewann Shane Kalyn aus Kanada in der Kategorie „Bird Behavior“. Die Vögel tauschten Geschenke aus – Moos, Zweige und kleine Steine –, putzten sich gegenseitig und kommunizierten mit sanften, trällernden Klängen, um ihre Verbindung zu stärken. Um diese intime Aufnahme zu machen, musste sich der Fotograf auf den vereisten Boden legen.
Zwei Svalbard-Rene kämpfen um die Position des Alpha-Männchens eines Harems in Svalbard, Norwegen. Die Aufnahme des italienischen Fotografen Stefano Unterthiner, der die Tiere während der Paarungszeit beobachtete, wurde mit dem ersten Platz in der Kategorie „Mammal Behaviour“ ausgezeichnet. Er war tief beeindruckt von “dem Geruch, dem Lärm, der Ermüdung und dem Schmerz“ des Kampfes der beiden Tiere, die mit ihren Geweihen aufeinander losgingen, bis das dominante Männchen links im Bild den Rivalen vertrieben hatte.
Als der amerikanische Fotograf Zak Clothier die Kamerafalle überprüfen wollte, die er in Montana neben dem Kadaver eines Wapitis aufgestellt hatte, musste er feststellen, dass der Aufbau von einem Grizzly verwüstet worden war. Zum Trost bescherte ihm dieses Foto des Eindringlings – das letzte, das die Kamera aufgenommen hatte – den ersten Platz in der Kategorie „Animals in their Environment“.
