Antigua: Kolonialcharme im Vulkan-Wunderland
Trotz seiner heiklen Lage finden sich im heutigen Antigua nach wie vor zahlreiche gut erhaltene historische Kirchen und Ruinen.
3.760 Meter hoch ragt der Volcán de Agua (dt. Wasservulkan) im Süden Guatemalas auf. Nicht weit entfernt recken sich die Kirchtürme, historischen Gebäude und Kolonialbauten der idyllischen Stadt Antigua Guatemala – oder kurz: Antigua – gen Himmel. Mehr als 230 Jahre war der Ort, der im frühen 16. Jahrhundert von spanisches Konquistadoren gegründet wurde, die Hauptstadt des Landes, bis der Regierungssitz nach Guatemala-Stadt verlegt wurde.
Antigua war eine der ersten geplanten Städte Lateinamerikas, was sich auch heute noch gut an den gitterartigen Straßenstrukturen erkennen lässt. Während ihrer Zeit als Hauptstadt war sie eines der großen Zentren für Kultur, Wirtschaft und Politik in Mittelamerika.
Aber nicht nur in dieser Hinsicht ging es damals heiß her: Antigua befindet sich in einer vulkanischen Aktivitätszone und wurde seit seiner Gründung von diversen Naturkatastrophen heimgesucht. Im Laufe der Jahrhunderte musste die Stadt mehrmals wiederaufgebaut werden. Eine Reihe verheerender Erdbeben im 17. Jahrhundert waren schließlich der Grund dafür, dass die guatemaltekische Regierung ihren Sitz aus Sicherheitsgründen nach Guatemala-Stadt verlegte.
Trotz seiner heiklen Lage finden sich im heutigen Antigua nach wie vor zahlreiche gut erhaltene historische Kirchen und Ruinen, darunter der Palacio de los Capitanes, die Kirche La Merced sowie der Kapuzinerkonvent.
Auf den Pflastersteinstraßen der Stadt können Besucher den Volcán de Agua umrahmt vom Arco de Santa Catalina betrachten, dem gelben Wahrzeichen der Stadt, oder an Kolonialbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert vorbeischlendern. Am geschäftigen Plaza Mayor befinden sich noch die alten kolonialen Regierungsgebäude, ein historischer Springbrunnen und ein kleiner Park, in dem Besucher einen Einblick in das tägliche Leben der Stadt gewinnen können.
Aufgrund seiner riskanten Lage müssen die Bewohner Antiguas stets mit Schäden durch Erdbeben, Brände und Lahare rechnen. Nicht nur der Volcán de Agua befindet sich in der direkten Nachbarschaft der Stadt: Nur unwesentlich weiter entfernt ruhen der Acatenango und der noch aktive Fuego. Zudem wird die Stabilität der historischen Gebäude auch durch neue Bauprojekte bedroht. 1972 wurde der National Council for the Protection of Antigua Guatemala gegründet und mit der Aufgabe betraut, die Wahrzeichen der Stadt zu schützen.
ANREISE
Antigua lässt sich von Guatemala-Stadt und Quetzaltenango – den zwei größten Städten des Landes – leicht mit dem Bus, Taxi oder Auto erreichen.
UNTERKUNFT
Im Stadtzentrum finden sich zahlreiche Unterkünfte, angefangen von kleinen Gasthäusern bis hin zu großen Hotels. Die meisten historischen Hauptattraktionen Antiguas befinden sich in Laufreichweite vom Plaza Mayor.
REISEZEIT
Aufgrund seiner Höhe herrschen in Antigua das ganze Jahr über milde Temperaturen. Die Trockenzeit geht für gewöhnlich von November bis März, aber auch in der Regenzeit regnet es für gewöhnlich nur ein paar Stunden am Tag.
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