La Gomera: Immergrüne Wälder, seltene Wale, unberührte Strände

Wer atemberaubende Landschaften und kulturelle Inspiration sucht, muss Europa nicht verlassen: die Kanarische Insel La Gomera bietet Besuchern ein faszinierendes Naturspektakel - von Lorbeerwäldern bis Pottwalen.

Immergrüne Wälder und Gipfel sind typisch für die bergige Landschaft von La Gomera.

Foto von La Gomera Tourism
Von National Geographic
Veröffentlicht am 14. Sept. 2021, 08:47 MESZ

Es gibt Orte auf der Welt, die man (mindestens) einmal im Leben gesehen haben sollte. Einer, der auf keiner Bucket-List fehlen sollte, ist ein winziger Punkt im Atlantischen Ozean, rund 300 Kilometer westlich von der Küste Marokkos: La Gomera, die zweitkleinste Insel der spanischen Kanaren. Ob Lorbeerwälder, Palmenhaine, wilde Strände oder enorme Artenvielfalt an Land wie im Wasser: Kaum eine andere Insel auf der Welt hat auf so kleiner Fläche so viel zu bieten.

Biosphärenreservat der UNESCO

Viel zu bieten heißt in diesem Fall: einzigartige Landschaften, eine enorme Artenvielfalt im Meer wie an Land und ein außergewöhnliches kulturelles Erbe, in archäologischer als auch in ethnographischer Hinsicht. Diese Attribute haben die UNESCO im Juni 2012 dazu bewogen, die Insel als Biosphärenreservat auszuzeichnen - zum insgesamt sechsten der Kanarischen Inseln. La Gomera verfügt zum Beispiel über das größte Laurisilva-Gebiet der Kanarischen Inseln, eine riesige Fläche mit Lorbeerwald.

Der Loorbeerwald auf La Gomera wird größtenteils durch den Nationalpark Garajonay geschützt, der schon seit den 1980er zum Unesco Welterbe zählt. Hier gibt es grüne Vulkane, raue Felsen und tiefe Schluchten. Die Bäume der Wälder, die auch als Nebelwälder bezeichnet werden, sind zum Teil mit Moos bewachsen, Farne werden bis zu zwei Meter hoch und bieten eine spektakuläre Kulisse.
Das Naturschutzgebiet macht rund ein Zehntel der Inselfläche aus und ist ein einzigartiges Ökosystem. Auch der mit fast 1500 Metern höchste Punkt von La Gomera findet sich hier: der Berg Alto de Garajonay. Bei guter Sicht blickt man hier bis auf Nachbarinseln wie Teneriffa und La Palma.
 

Wandern, baden, erholen

Wer La Gomera besucht, sollte die Wanderschuhe nicht vergessen: Es gibt Wanderpfade von insgesamt mehr als 600 Kilometern, von einfach bis sehr anspruchsvoll. Wer den Strand vorzieht, findet an der Küste viele oft fast unberührte Buchten mit dem kristallklaren Wasser des Atlantiks und feinem, teils schwarzem Sand. Viele von ihnen kann man nur mit einem kleinen Fußmarsch erreichen - die Natur hat auf La Gomera Vorrang.

Das ist nicht nur eine Floskel, sondern eine Einstellung der Menschen auf La Gomera – den „Gomeros“ – , die durch diverse Organisationen bestätigt wird. Im Jahr 2021 wurde das Meeresgebiet zwischen La Gomera und Teneriffa als "Ausgangspunkt des weltweiten biologischen Ozeankorridors" erklärt. Zwei Jahre zuvor bereits wurde dasselbe Gebiet von Mission Blue als "Hope Spot" oder "Point d 'espoir international" ausgezeichnet. Seit 2020 ist La Gomera das erste Gebiet Europas, das von der World Cetacean Alliance (WCA) als Whale Heritage Site, also als Walschutzgebiet anerkannt wurde.

Maritime Magie

Überhaupt liegen die marinen Ökosysteme den Inselbewohnern besonders am Herzen. Auf den Kanarischen Inseln werden die Gewässer generell vor Überfischung geschützt – und dadurch Tausende Arten auf natürliche Weise gefördert. Das bedeutet nicht nur Grund zur Freude für die Meeresbewohner, sondern auch für Besucher: Auf La Gomera können mehr als 20 Walarten beobachten werden. Es gibt Pilotwalen, gewöhnliche und gefleckte Delfine, Tümmler und Schildkröten, im Herbst können große Blauwale oder Finnwale (Furchenwale) auf ihren Wanderrouten entdeckt werden. Ein außergewöhnliches ökotouristisches Erlebnis.

BELIEBT

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    Kultur mit Pfiff

    Und auch kulturell ist die Insel einzigartig. So hat die UNESCO eine originelle historische Tradition der Insel zum Kulturerbe erklärt: das "Silbo Gomero“. Es ist eine Art Sprache, die aus Pfiffen besteht. Eine alte Tradition, die es so nirgendwo sonst auf der Welt gibt, und die bis heute in den Schulen gelehrt wird.

    Das leibliche Wohl kommt auf La Gomera ebenfalls nicht zu kurz. Die Küche der Insel ist so einfach wie köstlich: Viele kleine Restaurants bieten fangfrischer Fisch und lokales Gemüse und Obst wie Bananen, Avocados und Papayas.

    Eine ideale Reisezeit für die Insel gibt es übrigens nicht: Das Klima ist das ganze Jahr über mild und sehr angenehm. Und die Erfahrung zeigt: Wer einmal nach La Gomera reist, kommt wieder.  Weitere ausführliche Informationen finden Sie unter: lagomera.travel

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